Ausbildung mit 'schlechtem' Abitur-Schnitt?

7 Antworten

Am liebsten würde ich Kriminalkommisarin werden

Irgendwie geht da keiner drauf ein. Direkteinstieg in die Kripo gibt es nur in wenigen Bundesländern. Hamburg z.B. In den meisten geht es über den Kommissar, spätere Verwendung in der Kripo ist möglich, aber von vielen Faktoren (frei Stellen, Eignung, Empfehlung, Weiterbildung) abhängig.

Das "Polizeistudium" ist ein Bachelor-Studiengang an den Hochschulen der Polizei. Zugangsvoraussetzungen variieren etwas, das schreiben ja die anderen ausreichend. Mindestnoten - falls gegeben - muss man sich ergoogeln. Wenn es NUR NRW sein, soll, ist Kripo eh hinfällig.

Gruß S.

In NRW brauchst du auf jeden Fall ein (Fach)Abi, da die Ausbildung an einer polizeiinternen Hochschule gemacht wird.

Der Schnitt ist meines Wissens nach teils irrelevant, denn die AC testen dich unter ihren eigenen Prüfverfahren. Allerdings ist es von Vorteil ein gutes Abitur zu haben, denn spätestens im persönlichen Interview werden sie dich fragen, warum du denn schlecht in der Schule abgeschnitten hast. Und hier solltest du dann eine gute Antwort haben.

In Bayern ist es beispielsweise so geregelt, dass die Punkte in Englisch, Deutsch und Mathematik für die 3.Qualifikationsebene mitgerechnet werden. Hier kann man auch bereits punkten, um einen guten Start in der Rangliste zu bekommen.

Aber selbst wenn man schlecht in diesen Fächern ist, heißt das auch nicht automatisch, dass man nicht eingeladen oder schon mal draußen ist. Das Ganze Prüfverfahren wird deutlich schwieriger, aber nicht unmöglich.

Ich kann dir aber auf jeden Fall raten, ein ordentliches Abi abzulegen. Alternativ würde ich mich bei anderen Bundesländern noch zusätzlich bewerben, bei denen es zb noch den mittleren Dienst gibt.

LG

KathyApplepie 
Fragesteller
 01.12.2014, 21:04

Okay dankesehr :-) !

0

Dafür ist auch ein guter Abschluss notwendig. Google mal, welche Anforderungen du genau brauchst.

Letztlich ist Abitur aber Abitur, denn mit (teilweise auch langen) Wartezeiten kommt man in jeden Studiengang :)

Messkreisfehler  01.12.2014, 16:18

Aber nicht an FH für öffentliche Verwaltung.

Man bewirbt sich ja nicht an der FH oder Uni sonden direkt bei der Polizei, da gibts keine Wartesemester...

1
Mirilikath  01.12.2014, 19:48

OK wusste ich nicht, danke für die Korrektur :)

0

Hallo,

die Polizei in NRW hat sehr viele Bewerbungen, so dass die Polizei bei den Bewerbungsanforderungen strenge Maßstäbe angelegn kann. Neben den Bewerbungsunterlagen ist auch ein Sporttest sehr wesentlich. Vor der Verbeamtung steht auch eine Gesundheitsprüfung an.

Am besten auf der Seite der Polizei des Bundeslandes genauer informieren und dann den Einstellungsberater der Polizei kontaktieren.

Das Auswahlverfahren kann sehr lange dauern ( teilweise 12 Monate).

Gruß

RHW

Der Abiturschnitt ist egal. Die Ausbildung ist ein Studium, welches du an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) NRW machst. Hier wirst du auf Probe verbeamtet und erhälst im ersten Studienjahr ca. 950€ netto.

Es gibt einmal die

  • 16 Landespolizeien (davon hat jedes Bundesland eine)
  • Bundespolizei (zusammengelegt aus dem Bundesgrenzschutz und der Bahnpolizei, daher liegt deren Einsatzfeld im grenz- und bahnpolizeichen Feld)
  • Bundeskriminalamt
  • Polizei beim Deutschen Bundestag (die Behörde, die die Polizeigewalt in den Gebäuden des dt. Bundestages ausübt)
Benötigter Schulabschluss:

Es gibt bei der Polizei einen

  • mittleren Dienst
  • Voraussetzung: Realschulabschluss
  • Ausbildung: 2(,5)-jährige Ausbildung
  • Eingangsamt: Polizeimeister

  • gehobenen Dienst

  • Voraussetzung: FHR/Abi
  • Ausbildung: 3-jähriges Bachelor/Diplomstudium an einer (Fach)hochschule der Polizei
  • Eingangsamt: Polizei-/Kriminalkommissar

  • höheren Dienst

  • Voraussetzung: abgeschl. Studium oder lange Tätigkeit im gehobenen Dienst + gute Leistungen
  • Ausbildung: 2-jähriger Masterstudiengang an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster
  • Eingangsamt: Polizei-/Kriminalrat

Der mittlere Dienst wird aber nicht mehr in allen Bundesländern ausgebildet. Länder, in denen der mittlere Dienst ausgebildet wird sind:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Schleswig-Holstein
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Thüringen
  • Hamburg

In den anderen Bundesländern ist der mittlere Dienst abgeschafft, d.h. du brauchst Abi/FHR, um dich für den gehobenen Dienst zu bewerben.

Das benötigt man außerdem:
  • Deutsche Staatsangehörigkeit gem. Art. 116 GG oder Staatsbürgerschaft eines EU-Staates
  • Erklärung zum Eintritt in die freiheitlich-demokratische Grundordnung
  • in geordneten, wirtschaftlichen Verhältnissen Leben (also nicht völlig überschuldet sein)
  • nicht gerichtlich bestraft sein
  • psychische und physische Belastbarkeit

sowie die gesundheitlichen Voraussetzungen:

  • keine chronischen Erkrankungen
  • keine Leberschäden
  • kariesfreies Gebiss
  • keine Farbsinnesstörung
  • keine Hörschäden
  • keine motirischen Störungen
  • keine Hauterkrankungen
  • keine Allergie mit erforderlicher Dauermedikation

Weitere formale Voraussetzungen, wie Schulnoten oder Urkunden, sowie der Ablauf des Einstellungstests unterscheiden sich von den einzelnen Bundesländern zum Teil stark.

Im allen Bundesländern wird eine polizeiärztliche Untersuchung durchgeführt, die in etwa so aussieht:

  • Blut-/ Urinabnahme
  • Ganzkörperuntersuchung (u.a. Größre u. Gewicht)
  • Ruhe-/ Belastungs-EKG
  • Röntgen der Lunge
  • Hör- und Sehtest
  • Lungenfunktionstest

Ansonsten unterscheidet sich das Auswahlverfahren zwischen den einzelnen Bundesländern.

Folgendes gilt nur für das Land Nordrhein-Westfalen:

zusätzliche Voraussetzungen für den

  • gehobenen Dienst:
  • Sportabzeichen Bronze (am 1. Juni des Einstellungsjahres höchstens 24 Monate alt)
  • Rettungsschwimmabzeichen Bronze (höchsten 12 Monate alt)
  • Tastenschreibkurs
  • am Einstellungstag höchsten 37 Jahre
  • Fahrerlaubnis der Klasse B, spätestens am 1. Juni des Einstellungsjahres
  • Mindestgröße: 1,63cm für Frauen, für Männer 168cm
  • Einstellungstermin: - 1. September, Bewerbungsfrist: Juli bis September

Das Einstellungsverfahren besteht aus:

  • einem PC-gestützten Test
  • Mathematik
  • Deutsch
  • Englisch
  • Logisches Denken
  • Allgemeinbildung
  • Berufskunde
  • Persönlichkeit
  • Gedächtnisübungen

  • keinem Sporttest

  • der ärztlichen Untersuchung:

  • einem Besuch im Assessment-Center:

  • 2 Rollenspiele - Konfliktsituation mit einer/ einem Polizeibeamtin/ Polizeibeamten - der Bewerber sitzt im Büro, bearbeitet Unterlagen und soll auf Telefonanrufe reagieren
  • Vortrag über Alltagsthemen
  • Interview - Fragen zum bisherigen Werdegang - Fragen zum Berufswunsch - Fragen zum Polizeiberuf
Nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung bzw. dem Studium landest du im Streifendienst oder bei der Bereitschaftspolizei. Nach einigen Jahren, kannst du dich für andere Sachen bewerben:

  • Kriminalpolizei
  • Spezialeinheiten
  • Reiterstaffel
  • Hubschrauberstaffel
  • Wasserschutzpolizei
  • Auslandseinsatz in Kriesengebieten
  • Schutz von Verfassungsorganen

In Berlin, Hamburg, Hessen, Schleswig-Holstein und beim BKA kannst du dich direkt für den Kriminaldienst bewerben.