Augenkontakt problemlos halten?
Guten Morgen,
ich beschäftige mich schon seit längerem begeistert mit dem Thema Rhetorik und Körpersprache. Mir ist bei mir selbst aufgefallen, dass es mir äußerst schwer fällt während ich selbst spreche und teilweise komplexe Sätze formuliere, anderen intensiv in die Augen zu schauen. Früher hätte ich eindeutig zugestimmt, dass dies an mangelndem Selbstbewusstsein liegt, das denke ich aber mittlerweile nicht mehr überwiegend. Vielmehr überfordert es mich manchmal einem Menschen starr in die Augen zu schauen und dabei gleichzeitig über das zu Sagende nachzudenken. Man könnte meinen, dass ich nicht Multitaskingfähig sei. Würde mich über Tipps von den Leuten freuen, die von sich selbst behaupten würden, problemlos und in jeder Situation unbegrenzt Augenkontakt auch während des eigenen Sprechens halten zu können.
LG und danke im Voraus!
5 Antworten
Augenkontakt halten oder ohne Unterbrechung dem Gegenüber in die Augen zu kucken ist ein Unterschied , finde ich. Letzteres geht ja in Richtung Starren.
Starren ist unangenehm und wird auch vom Gegenüber so aufgenommen, denn es wirkt gezwungen und aufgesetzt.
Lockerer Augenkontakt sollte von selbst funktionieren ohne, dass man in dem Moment ständig gedanklich damit beschäftigt ist. Nur so kommt er auch selbstbewusst beim Gegenüber an.
Augenkontakt halten ist etwas anderes, als jemandem in die Augen zu starren! Und klar, wenn Du Dein natürliches Verhalten hin und wieder den Blcik auf etwas anderes zu richten unterdrückst, verwendest Du natürlich Deine Konzentration auf das Starren, und dann verlierst Du den Faden!.......
Ich kann dem nur zustimmen, wenn ich mit einer einzelnen Person rede und dieser dauernt in die Augen schaue, fällt es mir deutlich schwieriger frei zu sprechen bzw. ich muss öfters nachdenken was ich als nächstes sagen wollte und schaue deshalb kurz woanders hin. Was merkwürdig ist, denn wenn ich mit 2 Personen rede fällt es mir deutlich leichter, da ich den Augenkontakt immer wechseln kann.
Ich halte beim reden sehr gut Augenkontakt und habe auch keine Probleme dabei zu überlegen. Ich kenne aber einige Menschen, die einen beim reden nicht anschauen. Da gibt es aber große Unterschiede:
- Es gibt Menschen, die generell Augenkontakt vermeiden. Das wirkt unsicher und distanziert. Das ist auch für den Gegenüber unangenehm und kann schnell dazu führen, dass man schlecht miteinander kommuniziert, da der fehlende Augenkontakt die Argumentation überschattet. Die Worte werden nicht richtig ernst genommen. Sollte das bei dir so sein, solltest du vielleicht mal Rhetorik Seminar besuchen, in dem dir der Kursleiter direkt Tipps geben kann und das mit dir übt.
- Dann gibt es die, die ständig umherschauen, kurz dem Anderen in die Augen, dann nach oben, rechts, links...das ist wahnsinnig unangenehm und man empfindet das vom anderen Gesagte schneller als genauso verwirrend und legt es in die Schublade für Unsinn. Dann lieber kein Augenkontakt, dafür versuchen 1-2 Punkte zu finden, auf die man sich konzentriert.
- und das trifft wohl auf dich zu, wie ich es verstanden habe...Der, der anfängt zu stottern weil er sich nicht mehr konzentrieren kann wenn er jemanden in die Augen schaut. Versuche es nicht zwanghaft. Das lenkt dich mehr ab. Versuche stattdessen beim sprechen bewusst wegzuschauen (aber nicht nach unten) und dann zum Ende und Anfang eines Satzes den Blickkontakt für einen Moment zu halten. Gucke nicht 2cm am Anderen vorbei, sondern klar nach rechts oben oder so. Wenn du Redepausen machst schaue dem Anderen wieder in die Augen. Vorallem wenn der Andere redet, halte den Augenkontakt. So ist klar, dass du diesen nicht vermeiden willst und ihm zuhörst. Es ist vollkommen in Ordnung gerade bei komplizierten Sachverhalten den Blick schweifen zu lassen um sich zu konzentrieren.
Wow! Vielen Dank für deine äußerst ausführliche und gut durchdachte Antwort mit Handlungsimplikationen. Das trifft genau auf mich zu und ich werde mir das Geschriebene als Ziel setzen!
LG
Hmm...ich mache es automatisch ohne darüber nachzudenken, aber klar sehe ich dadurch wenn der Andere reagiert. Ich achte nicht speziell darauf. Ich sehe es automatisch und deute es. Aber das tut mein Gehirn sozusagen nebenbei. Aber klar, bei bestimmten Gesprächen bzw. Aussagen schaue ich bewusst wie der Andere reagiert.
Mehr Übung und dann geht das schon.
Eine Frage hätte ich allerdings noch...Wenn du Leuten problemlos in die Augen schaust, achtest du dann auch wirklich auch parallel auf die Emotionen und die Augenbewegungen oder sind Augen für dich einfach nichts besondere auf das man blicken kann wie auf einen Fleck an der Wand?