auf der suche nach therapie?

5 Antworten

Du kannst dir vom Hausarzt oder der Krankenkasse eine Liste von Psychotherapeuten geben lassen. Die telefonierst du der Reihe nach ab. Leider haben Therapeuten eine lange Warteliste.

Ja natürlich kannst du dir einen/eine Therapeutin selbst aussuchen. Die Chemie zwischen euch muss ja stimmen. "Ohne Sympathie keine Heilung" sagte schon der ungarische Psychoanalytiker Ferency.

Die Therapie bezahlt in der REgel die Krankenkasse. Eine Überweisung vom Hausarzt brauchst du nicht.

Du solltest als erstes zum Hausarzt gehen und dich von dort überweisen lassen. Die meisten Hausärzte haben entsprechende Fachleute, die sie empfehlen können. Dort machst du dann einen Termin. Da Therapieplätze in Deutschland leider knapp sind wirst du vermutlich einige Zeit warten müssen, aber dafür bekommst du am Ende eine Diagnose und die richtige Therapie verschrieben. Diese bezahlt dann, im Regelfall, die Krankenkasse. Wie viel, was genau und in welchem Umfang kannst du bei deiner Krankenkasse erfragen, da sind die Konditionen nicht überall gleich.

Alles Gute dir!

Harald2000  25.01.2022, 01:44

Hausarzt nicht nötig …

1
TheWiseLady  25.01.2022, 14:01
@Dahika

Nicht nötig, nein. Deshalb steht da auch nicht „du musst“, sonder „du solltest“ ;)

Wenn ich mir anschaue wie verunsichert die Person ist, die diese Frage stellt scheint es mir definitiv sinnvoll, grade weil Termine beim Therapeuten nicht vom Himmel fallen. Lieber weiß ich jemanden mit akuten, psychischen Problemen bei irgendeinem Arzt als in der ewigen Warteliste. Aber das ist - wie gesagt - nur ein persönlicher Rat. Keine Pflicht.

0
Dahika  25.01.2022, 14:05
@TheWiseLady

ein Hausarzt ist aber nicht dafür ausgebildet. Mehr als vielleicht ein Medikament zu verschreiben, kann er nicht. Und eine Überweisung durch einen Arzt verkürzt die Wartezeit auch nicht! Und einen bestimmten Psychotherapeuten empfehlen kann und darf er nicht.

0
TheWiseLady  25.01.2022, 14:15
@Dahika

Eine Notfallversorgung für Menschen mit psychischen Problemen lernt auch ein Hausarzt schon im Studium. Grade bei einer völlig unklaren Diagnose schadet es zudem nicht auch ein paar Eckdaten wie etwa das Blutbild zu checken. Auch da kann der Hausarzt helfen.

Dass (egal welche) Ärzte einem keine anderen Fachärzte empfehlen wäre mir darüber hinaus ebenfalls neu.

Ich weiß nicht was genau dein Problem ist, vielleicht kannst du es mir ja erklären. Würde mich freuen.

0
Dahika  25.01.2022, 14:28
@TheWiseLady

Dass (egal welche) Ärzte einem keine anderen Fachärzte empfehlen wäre mir darüber hinaus ebenfalls neu.

Ein Arzt darf natürlich seinem Patienten empfehlen, einen Therapeuten oder einen Facharzt aufzusuchen. Klar, das ist ja u.a. deren Aufgabe. Sie können ja einem Patienten auch empfehlen, zum HNO Arzt zu gehen oder zum Urologen.. .

Aber sie dürfen keinen bestimmten Therapeuten empfehlen. Also ja: "Ich empfehle Ihnen eine Psychotherapie. Schauen Sie mal in diese Liste hier, da stehen die anerkannten Psychoterapeuten der Region drin." Aber Sie dürfen nicht sagen: "Frau Dr. Müller Lüdenscheidt ist die beste auf dieser Liste. Gehen Sie da mal hin."
Dass das unter der Hand und diskret trotzdem oft geschieht, ist was anderes.

Pssst... das mache ich auch hin und wieder. "Mit dem Problem sollten Sie zunächst einmal zu einem Gynäkologen gehen. Wie, Sie haben keinen? Nun das kannnatürlich jeder Gynäkologe diagnostizieren, aber - sagen Sie es nicht weiter - ich habe immer gute Erfahrungen mit Dr. Müller gemacht." '
Erlaubt ist das aber nicht.

Psychotherapeuten sind meistens keine Ärzte. Und leider neigen Hausärzte dazu, gerne Patienten zu anderen Ärzten zu schicken -Psychiater- die aber in der Regel keine Psychotheerapie ausüben.

Mich hatte vor einem Jahr mein Hausarzt zum Kardiologen überwiesen. Nicht zu einem bestimmten Kardiologen, sondern er hatte mir drei Namen genannt, die in der Region gut erreichbar sind.

0
TheWiseLady  25.01.2022, 14:30
@Dahika

Again, mag alles sein. Die Person, die hier die Frage gestellt hat such aber keine Rechtsberatung, sondern Hilfe. Und da ist, aus meiner Erfahrung, ein guter Hausarzt manchmal die beste Anlaufstelle, grade wenn man sich in dem Dschungel der therapeutischen Möglichkeiten nicht auskennt.

0
Dahika  25.01.2022, 14:38
@TheWiseLady

GEnau in diesem Dschungel kennt sich der Hausarzt auch nicht aus. Er kann nicht beurteilen, ob eine Verhaltenstherapie angezeigt ist oder eine tiefenpsychologischhe Therapie. DArum macht man ja auch immer ein Erstgespräch beim Psychotherapeuten. Und der entscheidet dann, ob er seinen Patienten weiterschickt oder nicht.
Ein Hausarzt kann ein tröstendes GEspräch führen, wenn er denn Zeit dafür hat, aber mehr nicht. Er kann auch, wenn der Patient in einer riesigen Krise steckt , ihn in eine KLinik schicken wegen Verdacht auf Suizid, er kann sicherlich auch eine bestehende Magersucht oder Alkohol- Drogensucht diagnostizieren. Das war es aber auch schon.

Aber ansonsten ist es oft Zeitverschwendung. Man sitzt im wartezimmer, kommt dann ins Behandlungszimmer, erzählt seine Nöte und der Arzt gibt ihm oder ihr die Liste mit Therapeuten in die Hand. Fertig. DAfür aber muss man nicht zum Arzt. Es sei denn, man ist neugierig auf Harry und Meghan Markle.

1
Dahika  25.01.2022, 14:45
@Dahika

nachtrag: Vor einiger Zeit war ich bei meinem Hausarzt zum Check up. Er stellte einen hohen Blutdruck fest. Uuppss normalerweise ist mein Blutdruck eher niedrig. Er starrte in seinen Computer, als ob er dort die Antwort fände, wieso der Blutdruck plötzlich so hoch war. Ich wollte ihm helfen und meinte: "na ja, ich hatte sehr viel Stress in der letzte Zeit." Oh ha... das hätte ich nicht sagen sollen, denn jetzt bekam er Stress. "Will die mir jetzt ihre privaten Sorgen mitteilen?" Er sagte nur: "Äh, äh... ja.. ähem" und starrte wieder in seinen Computer. Ich bekam richtig Mitleid mit ihm, hätte ihm am liebsten die Hand gestreichelt und gesagt: "Keine Angst, mein Lieber, ich regel das schon alleine." Jedenfalls war er mächtig erleichtert, als er mir ein Blutdruckmedikament verschreiben konnte und mir eine Überweisung zum Kardiologen.
Ich habe ihm das nicht übelgenommen, denn er ist ein guter Hausarzt, nur mit seelischem Leid lässt man ihn besser in Ruhe.

0
TheWiseLady  25.01.2022, 14:46
@Dahika
Das war es aber auch schon.

Ich finde das in diesem Szenario gar nicht so wenig. Aber gut, da sind wir wohl einfach unterschiedlicher Meinung.

0
LokiRockOfAges  25.01.2022, 03:30

Man braucht keine Überweisung vom Hausarzt um eine Therapie zu machen. Und leider haben die meisten Hausärzte überhaupt keine Ahnung von Therapieverfahren und wollen oft damit auch nichts am Hut haben.

1
Dahika  25.01.2022, 13:59
@LokiRockOfAges

kann ich verstehen. Es ist nun mal nicht ihr Fachgebiet. Ein Psychotherapeut hat auch nichts mit Beinbrüchen zu tun.

0

Die Suchfunktion der Kassenärztlichen Vereinigung deines Bundeslands aufrufen und dort einen Therapeuten oder eine Therapeutin aussuchen. Je nach Problem kommt Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychol.Th. bzw. Psychoanalyse in Frage … Überweisung durch Arzt nicht mehr nötig … Kosten werden vollständig durch Krankenkassen übernommen …

Die Therapie wird von der Krankenkasse bezahlt.

Du darfst dir natürlich deinen Therapeuten selbst aussuchen.

Du kontaktierst die Therapeuten und schilderst kurz (per Email oder telefonisch), welches Anliegen du hast, wenn du Glück hast, wird dir eine Probesitzung angeboten (aber ich warne dich vor, es kann sein, dass du viel suchen musst, da Therapieplätze momentan sehr rar sind) und du schaust ob es mit demjenigen passt.

Die Therapieform ist abhängig von deinem Grundproblem und lässt sich ohne ein paar grobe Infos nicht einfach so beantworten.

Hast du ein Trauma erlitten, solltest du eine Traumatherapie machen.

Wenn du immer wieder in Verhaltensmuster fällst, die destruktiv sind und dir schaden oder bei einer Angststörung, dann ist eine Verhaltenstherapie die richtige Wahl.

Für Ursachenforschung wäre eine tiefenpsychologische Therapie am besten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erkrankung, Therapieerfahrung, Kontakt mit Betroffenen
Von Experte AmysAngel bestätigt

Du kannst auch selbst auf die Suche gehen, solltest nur drauf achten, dass die Therapeuten von der Krankenkasse finanziert werden oder es ein Kostenrückerstattungsverfahren gibt. Da kann dir deine Krankenkasse Auskunft geben.

Es gibt viele Listen von Therapeuten, hier ein Beispiel: https://www.therapie.de/therapeutensuche/

Ich habe schon gehört, dass manche so direkt nach dem Erstgespräch innerhalb von 3 Monaten mit einer Therapie angefangen haben. Andere sagen, sie mussten erst zum Arzt und sich durchschecken lassen, damit eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden kann. Wiederum andere sagen, dass sie über ein Jahr auf einen freien Platz gewartet haben. Vielleicht ist das alles vom Therapeuten und der Art der Therapie abhängig, das kann ich leider nicht genau sagen.

Die Erstgespräche bekommt man aber sehr schnell und kann in wenigen Tagen/Wochen klappen.