Attributsatz und adverbialsatz?

1 Antwort

Hallo,

wenn du Nebensätze bzw. Gliedsätze als Adverbial- bzw. Attributivsätze bestimmst, fragst du nach ihrer Funktion als Satzglied, die sie im übergeordneten Satz erfüllen. Welches Satzglied sie sind, kannst du mithilfe von w-Fragen feststellen.

Adverbialsätze erfüllen die Funktion eines Adverbials. Adverbiale geben Begleitumstände des Geschehens an, werden meistens durch unterordnende Konjunktionen (z.B. weil, wenn, damit, obwohl, sodass, als ...) eingeleitet und antworten auf folgende W-Fragen:

Wo? Wann? Wie? Warum? und damit verwandte Fragen:

  • Wo? Woher? Wohin? - Solche Adverbialsätze nennen wir auch Lokalsätze. Sie sind relativ selten und werden mit wo, wohin oder woher eingeleitet. Beispiele:

Ich möchte leben, wo es mir gefällt. Frage: Wo möchte ich leben? Antwort: Wo es mir gefällt.

Wohin ich gehe, folgt sie mir. Frage: Wohin folgt sie mir? Antwort: Wohin ich gehe.

Achtung: Häufig sind Sätze mit wo/wohin/woher keine Lokalsätze, sondern abhängige Fragesätze, die aber Subjekt- oder Objektsätze sind. Beispiel:

Du willst wissen, wo es mir gefällt. Frage: Wen oder was willst du wissen? Antwort: Wo es mir gefällt. Funktion: Objektsatz

Wohin ich gehe, ist niemandem bekannt. Frage: Wer oder was ist niemandem bekannt? Antwort: Wohin ich gehe. Funktion: Subjektsatz

  • Wann? Wie lange? Seit wann? Bis wann? ... Solche Adverbialsätze geben eine Zeitangabe und sie werden auch Temporalsätze genannt. Sie sind sehr häufig. Typische Einleitungswörter: seit, nachdem, als, wenn, bevor, sobald, sooft, bis, während ... Beispiele:

Nachdem ich sie getroffen hatte, fuhr ich nach Hause. Frage: Wann fuhr ich nach Hause?

Ich warte, bis du wiederkommst. Frage: Wie lange warte ich?

  • Wie? Wodurch? ... Solche Adverbialsätze geben Auskunft über die Art und Weise. Wir nennen sie auch Modalsätze. Typische Einleitungswörter: indem, wobei, dadurch dass, ohne dass/ohne zu ... Beispiele:

Er schlug den Nagel in die Wand, indem er seinen Schuh als Hammer verwendete. Farge: Wie schlug er den Nagel in die Wand?

Er ging fort, ohne dass es jemand merkte. Frage: Wie ging er fort?

  • Warum? Wozu? Unter welcher Bedingung? Mit welcher Folge? Trotz welchen Umstands? ... Solche Adverbialsätze drücken Grund-Folge-Zusammenhänge aus. Hier sind fünf wichtige Arten zu unterscheiden:
  1. Kausalsätze: Sie antworten auf die Frage "Warum?" und geben einen Grund an. Typische Einleitungswörter: weil, da, zumal ... Beispiel: Ich kann nicht kommen, weil ich keine Zeit habe.
  2. Finalsätze: Sie antworten auf die Frage "Wozu?" und geben den Zweck an. Typische Einleitungswörter: damit, um zu, sodass, dass, auf dass ... Beispiel: Wir gehen langsam über das Eis, damit wir nicht fallen/um nicht zu fallen.
  3. Konditionalsätze: Sie geben eine Bedingung an, die erfüllt werden muss, damit eine bestimmte Folge eintrifft. Fragen: Unter welcher Bedingung? Für welchen Fall? Typische Einleitungswörter: wenn, falls, vorausgesetzt dass, solange ... Beispiele: Wenn ich Zeit hätte, würde ich helfen. Solange du mich nicht störst, darfst du bleiben. Nimm einen Schirm mit, falls es regnen sollte. Achtung! Konditionalsätze können auch ohne Einleitungswort auftauchen! Dann steht das Verb wie in einer Frage als erstes Wort des Nebensatzes: Hätte ich Zeit, würde ich dir helfen.
  4. Konsekutivsätze: Sie geben die Folge eines Geschehens an. Frage: Mit welcher Folge? Typische Einleitungswörter: sodass, dass ... Beispiel: Ich lief schneller, sodass ich den Zug nicht verpasste und pünktlich ankam. Manchmal sind Konsekutivsätze und Finalsätze nicht leicht zu unterscheiden. Finalsätze geben aber eine gewünschte Folge an, Konsekutivsätze eine tatsächlich eingetretene Folge.
  5. Konzessivsätze: Sie drücken einen Einwand aus, einen Grund, der ein Geschehen verhindern könnte, das aber trotzdem eintritt. Frage: Trotz welchen Umstands? Typische Einleitungswörter: obwohl, obschon, obgleich, auch wenn ... Beispiele: Wir gingen spazieren, obwohl es regnete. Auch wenn du keine Pizza magst, gehen wir trotzdem in das italienische Restaurant.
  • Zu den Adverbialsätzen zählen auch noch Adversativsätze. Diese drücken einen Gegensatz aus. Typische Einleitungswörter: während, wohingegen, anstatt dass/anstatt zu ... Beispiele: Er schläft schon, während sie noch arbeitet.

Attributsätze sind immer Ergänzungen zu einem Nomen im übergeordneten Satz. Sie antworten auf die Frage: Welche(r/s) X ? Was für ein(e) X ? Dabei ist X das Wort, das näher beschrieben wird. Zu den Attributsätzen gehören vor allem Relativsätze (Einleitungswörter: der/die/das, welcher, welche, welches, was ..) sowie Sätze mit dass, ob und wie.

Beispiele: Ich sehe einen Mann, dessen Frau ich kenne. Frage: Welchen Mann sehe ich? Du möchtest ein neues Kleid, das zu deinen Schuhen passt. Frage: was für ein Kleid möchtest du? Die Beobachtung, dass Schwäne meistens weiß sind, ist nicht besonders spnnend. Frage: Welche Beobachtung ist nicht besonders spannend? Die Frage, ob Gliedsätze schwer zu bestimmen sind, musst du dir selbst beantworten. Frage: Welche Frage musst du dir selbst beantworten?

Hoffe, das hilft dir weiter.

Lexniie840 
Fragesteller
 23.05.2023, 21:16

Vielen lieben Dank 💗

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