Arbeiterkinder auf Gymnasium

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Das kommt immer auf die Schule an, zB auch, in welcher Gegend die Schule liegt. Es gibt durchaus Schulen, gerade in großen Städten, die sich selber als "Elite" verstehen, und in denen man gerade in den unteren Klassenstufen schon "nicht akzeptabel" ist, wenn man nicht mindestens eine RB (besser natürlich ein Pferd) hat, mal ganz abgesehen von den entsprechenden Klamotten, Schuhen und Freilzeitgestaltungen.

Das gilt aber bei weitem nicht für alle Gymnasien!

Man sollte sich ggf die Schule einfach mal angucken, und im Zweifel nach Möglichkeit eine andere wählen (ist auf dem Land leider nicht immer möglich, auf dem Land sind die Klassenunterschiede aber meist auch nicht so krass). Und wenn's gar nicht anders geht: Augen zu und durch - Leute, erst recht Schüler, die auf andere Schüler aufgrund ihrer Eltern herabsehen, sind es sowieso nicht wert, sich mit ihnen abgeben zu wollen, und das Wissen bleibt Dir in jedem Fall, das wird nicht schlechter durch schlechte Gesellschaft.

Das hängt vom Wohnumfeld ab.

In Gegenden, in denen es viele Einfamilienhäuser und Villen gibt, sind auch hauptsächlich Kinder von reichen Eltern auf der Schule.

Wo es weit und breit nur Hochhäuser gibt, sind auch auf dem Gymnasium eher Arbeiterkinder.

Viele reiche Eltern leben aber mit der Einstellung "wir haben die Superkinder". Und wenn die Kinder nicht so den Anschein machen, dann machen sie dem Lehrer Druck, dass was passieren muss, dass die Kinder lauter einsen bekommen. Nutzt alles nichts, kommen die Kinder dann auf Privatschulen. Und da die Eltern bei den Privatschulen Kunden sind, überlegen sich die Lehrer drei mal, ob sie schlechte Noten geben sollen. Also sind die Kinder auf den Privatschulen dann überdurchschnittlich gut und die Eltern können sich dadurch bestätigt fühlen, die Superkinder zu haben.

Hallo, ich bin ein Arbeiterkind, jetzt bin ich inzwischen in Rente. Und: ja, Arbeiterkinder können sich auf einem Gymnasium wohl fühlen (ich war sogar auf einem EliteGymnasium, und "damals" (ich habe 1963 Abi gemacht) kostete das auch noch Schulgeld, was meine Eltern sich sozusagen vom "Munde abgespart" haben. Du musst aber verdammt gut sein! in Sport (ich war die Schnellste im Sprint), habe sogar als Einzige Sport im Abi als Prüfungsfach gehabt Geräteturnen (meinetwegen ,mussten sie extra Juroren rankarren). In Englisch war ich Spitze und wurde Lehramts-Prüflingen als "Gegner" präsentiert. Wichtig ist: Du musst es wollen, es ist ein harter Kampf. Die Eltern meiner Freundinnen (reines Mädchen-Gymnasium)Dr. sonstwas und Co. Aber die haben das nicht so eng gesehen, dass ich eben keine solchen Parties bei mir daheim veranstalten konnte. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, wer meine Eltern waren, da war das dann o.k. Nach dem Abi war natürlich keine akademische Ausbildung möglich, weil meine Eltern kein Geld hatten. Trotzdem habe ich Jura und Kunst studiert, weil ich nebenher im Büro gearbeitet habe. Fertig studiert habe ich nicht, aber einer meiner Arbeitgeber hat mir eine damals sehr teure EDV-Ausbildung finanziert. Und ich bin eine sehr erfolgreiche Programmerin im In- und Ausland geworden (im Ausland habe ich freiberuflich gearbeitet). Hier in Deutschland habe ich zusammen mit meinem Mann (ein früherer Job-Konkurrent) bis zu seinem plötzlichen Unfall-Tod eine Unternehmensberatung geführt. Danach bin ich als Angestellte in die Industrie gegangen, habe bei null angefangen, und als ich in Rente ging, bin ich als Controller gegangen (mit einer tollen Abschiedsparty übrigens). Also, you can get it if you really want! Gg

breitengrad50  13.02.2012, 16:24

Das ist abenteuerlich und hochinteressant, aber auch köstlich und tröstlich. Was in der Welt ist denn "ein Gegner in E ?" Ist das ein Rigorosum mit 5 oder 6 Adressaten? ABI in Gerätturnen, fehlende Prüfkompetenz! Wer hat denn vorher die Übungsfolgen betreut und eine Höherführung verantwortet? Du bist mit Recht stolz auf Deine Leistungen - in Schule, Beruf und im mitmenschlichen Begegnungsfeld.; Letzteres vermute ich.

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Das ist quatsch. Es gibt in allen Schulformen Schüler, die aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen. Es geht ganz danach, welches Leistungsniveau für den Schüler das richtige ist. Und wenn ein Schüler gut ist, sollte er ruhig auf ein Gymnasium gehen.

Nun ist das so schwer zu deuten, was Arbeiterkinder sind! Sind das Kinder von Arbeitern, die es eigentlich nicht mehr gibt. Die SPD spricht von Unterschichten und das staatliche Konzept sieht nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor. Nun ist das alles so verwirrt und keiner weiß nicht mehr definiatorisch, was Arbeiterkinder sind, weil es ja solche Klasse nicht mehr gibt. Wir gehen bezüglich dieser Frage aus, daß es Söhne und Töchter von Arbeitern sind. U- Bahnfahrer - ist das nun ein Arbeiter? Mitarbeiter bei Ameisenläden, also PC- Reparaturen, sind das nun Arbeiter. Sinn ist sicherlich so richtig verstanden, daß Kinder aus Unterschichten gemeint. Auf dem Gymnasium spielt das sicherlich nicht die Relevanz.