Amsel halten, aber wie?
Hallo zusammen. Meine Frau und ich haben eine Amsel gefunden. Die war ganz nackt (ohne ein Haar federn/flaum) und bis kurz vor dem verdursten (2 Tage, 30 Grad im Schatten).
Mann soll ja Jungvögel am Boden lassen. Doch das war kein Jungvogel, eher ein Baby und wir hatten 2 Tage gewartet. Dann haben wir die Amsel mit der Pinzette groß gezogen. Nun ist die Amsel ca... 14 Monate oder so bei uns. Sie ist im Käfig und tut mir so leid.
Gibt es einen Weg die Amsel auszuwildern? Ich meine seit ihrer Geburt hatte sie nie jagen usw. gelernt.
Falls nicht möglich, gibt es Mindestmaße für Käfige, sowie Sachen die rein müssen?
Beachtet bitte, dass dieses Tier niemals die freie Wildbahn gesehen hat.
Möchte diesem Tier einfach das beste.
Vielen Danke schonmal.
3 Antworten
Sie können einen handaufgezogenen Vogel niemals erfolgreich auswildern.
Jetzt können Sie ihrer Amsel einen möglichst großen Käfig anbieten.
Am besten eignet sich ein großer Kistenkäfig.
Dieser ist von drei Seiten blickgeschützt und sollte eine stoffbespannte obere Decke haben.
So ist die Verletzungsgefahr für den aufgeschreckten Vogel geringer.
Bei einer Amsel sollte der Käfig (B x T x H) in cm etwa 150 x 70 x 100 sein.
Darin können Sie ihrer Amsel das Gnadenbrot geben.
Sie hätten den Nestling seinerzeit einfach belassen sollen, wo er war und der Natur der Dinge ihren freien Lauf lassen sollen.
Dies ist in solchen Fällen immer das Beste.
Jedes Eingreifen des Menschen schadet nur der Natur, auch wenn es manchmal nicht sofort oder schwer erkennbar ist.
Ihre Handaufzucht und die Haltung der Amsel nützt der Natur überhaupt nicht.
Solch eine Haltung dient allein den Bedürfnissen des Menschen.
In der freien Natur wäre das Küken sicher umgekommen, aber es hätte im Kreislauf der Natur anderen als Futter gedient und noch einen Nutzen gehabt.
Unterm Strich wäre dies aus Sicht der Natur die bessere Wahl gewesen.
Zum Naturschutz reicht Tierliebe und das Herz für Tiere allein nicht aus.
Es bedarf vor allem dem naturwissenschaftlichen Fachverstand.
Leider tuen gerade sogenannte "Naturschützer" genau das Gegenteil dessen, was für die Natur vonnöten wäre.
Mit besten Grüßen
gregor443
Schade ist, dass du den Moment der Auswilderung verpasst hast. Der wäre gewesen, als der Vogel fliegen lernte. Heute ist es zu spät. Du kannst dem Vogel heute nur noch beibringen, dass er am Boden nach Nahrung suchen muss, indem du seine Nahrung unter Laub versteckst. Aber vieles was er in seiner Jugend hätte lernen müssen, ist für immer verloren. Er wird sich in der Natur vollkommen anders verhalten, als ein Vogel der von seinen Eltern groß gezogen wird. Vermutlich wird er die Auswilderung nicht überleben.
Trotzdem solltest du ihm beibringen, sich sein Futter unter dem Laub zu suchen. Das wird ihm gefallen, denn es ist sein natürliches Verhalten.
Also am besten frisches Laub in den Käfig und darunter dann sein Futter? So das der kleine bissel suchen kann? :)
Richtig. Wenn sich das Futter dann auch noch bewegt, dann machst du ihn richtig glücklich. Regenwürmer, Spinnen, Käfer usw.
Bitte setzt sie nicht einfach raus. Wie du schon sagst, das Tier hat nier gelernt draußen zu überleben.
Fangt doch erst mal damit an, den Käfig zu öffnen. Dann kann sie erst mal die Wohnung erkunden.
Ggf. wäre eine große Voliere draußen eine Möglichkeit.
Am besten setzt ihr euch mit einer Wildvogelhilfe zusammenhttps://wp.wildvogelhilfe.org/de/auffangstationen/.
Also aussetzen werd ich den auf keinen Fall, da es sei Tot wäre. Und vielen Dank für diese Seite :)
Ich verstehe Ihrere Meinung und finde diese auch nicht schlimm. Doch ich wollte den armen Kerl nicht sterben lassen.
Auch wenn das aus Ihrer Sicht egoistisch scheinen mag, kann ich leider an dem Zustand, dass ich den kleinen Kerl jetzt habe, nichts ändern. Und Naturschützer bin ich nicht. Hab nur durch meine Jugend ein Band zu Vögel.
Aber Danke für die von Ihnen genannten Maße :)