Als Mädchen aus der Sicht eines Jungen schreiben - Hilfe!

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi! Ich bin momentan damit beschäftigt, mein erstes Manuskript zu überarbeiten, welches - was die Perspektiven betrifft - gleich aufgebaut ist wie deines: Das heisst, Mädchen und Junge wechseln sich ab. Die Frage dabei ist jedoch nicht, wie EIN Junge schreibt, sondern wie DEIN Junge schreibt. Auf Tipps wie "aggressiv, angeberisch, egoistisch" würde ich mich also nicht allzu stark verlassen, denn sie entsprechen nur dem Stereotyp eines Jungen. Um jedoch den Schreibstil deiner Figur zu finden, musst du tiefer gehen: Wie fühlt er sich in welcher SItuation? Versucht er seine Gefühle zu überspielen, indem er sich selbst vormacht, dass ihm gewisse Dinge nichts bedeuten, obwohl er sich eigentlich intensiv damit beschäftigt? Wie ist sein soziales Umfeld - Besucht er eine Uni oder lebt er quasi auf der Strasse? Was bedeutet das für seine Art, zu sprechen? Möchte er den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden, wie ein Junge sein sollte? Wenn ja, wie wirkt sich das auf seine Gedanken aus? Was hat er für eine Vergangenheit, welche Erlebnisse haben ihn geprägt? Wie äussern sich diese in seinem Charakter? Welche Eigenschaften zeichnen ihn aus? Wie fliessen diese in seine Sprache ein?

Beispiele:

  • Seine erste Liebe und zugleich der einzige Mensch, dem er vertraute, verletzt ihn -> Er beschliesst, nichts mehr an sich ranzulassen -> Seine Gedanken klingen kühl, zynisch und abgehärtet, er zeigt nicht einmal sich selbst gegenüber mehr Gefühle (es muss allerdings klar werden, dass er durchaus welche hat, sonst besteht die Gefahr, dass die Figur unsympathisch wird)

  • Er hat etwas Schlimmes erlebt und kann mit fünfzehn erstmals mit einer person darüber sprechen, der er vertraut -> Sich so zu öffnen, hilft ihm, das Ganze zu verarbeiten und tut ihm gut -> Seine Sprache ist feinfühlig, seine Gedanken emotional, seine Worte gut durchdacht

Du siehst, es kommt bei der Sprache einer Figur vor allem auf ihre Persönlichkeit an - Wobei das Geschlecht hier natürlich auch eine Rolle spielt, mit der man sich beschäftigen kann und muss. Lerne deinen Jungen kennen, dann wird sich der unverwechselbare Schreibstil mit der Zeit (fast) von selbst ergeben. Viel Glück!! :)

Lg Wolke

Mmmh, und wenn du zwischendurch so kleine Details vom Jungen einbaust und er zum Beispiel öfter an sie denkt? Eigentlich ist das zu machen, bei mir hab ich Tochter und Mutter und eigentlich kann man das ganz gut auseinander halten :) Wenn du einen Absatz lässt und den Jungen einfach noch ein bisschen anders machts und Details von ihm einbaust kapiert der Leser das eigentlich und nach ner Zeiot hat mans komplett raus und dann kannst du Details und so auch weglassen :)

Aggresiv, Egoistisch, vlt ein bischen Stark vulgär? Und natürlich eher jungen hafte hobbys hinzu fügen fals noch nicht vorhanden :)

Ich glaub egoistischer, etwas angebrischer, verachtender und aggressiver müsste das ganze sein. Ist schwer zu sagen, ehrlich gesagt...

Etwas grober muss der Schreibstil sein, also etwas ,,gefühlloser", aber nicht so depressiv, weißt du was ich meine?