Als FF'ler zur BF?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo SCKDT,

prinzipiell ist es heute, zumindest bei den meisten der rund 100 BF in Deutschland, kein Problem, auch ohne handwerklich-technische Ausbildung eine BF-Ausbildung zu beginnen. Zum einen sind die Anforderungen in sofern verändert worden, als dass nicht mehr unbedingt eine "handwerklich-technische", sondern allgemein eine "dem Feuerwehrdienst förderliche" Ausbildung vorausgesetzt wird. Dass das bei einem Produktdesigner der Fall ist, glaube ich zwar nicht - allerdings bieten zahlreiche BF heute auch die Möglichkeit ohne oder ohne geeignete Berufsausbildung eine BF-Ausbildung zu starten. In diesem Falle wird dann (je nach BF auf unterschiedliche Art und Weise) die technische Ausbildung in die BF-Ausbildung integriert, die sich dadurch aber auch entsprechend verlängert. Stichworte sind hier "112 direkt" (Berlin) oder "Start-up eins.zwo" (Hamburg).

Leider ist es so, dass Dir Deine Ausbildung und Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr weder im Auswahl-/Bewerbungsverfahren noch in der Ausbildung selbst ein Vorteil bringt. Sicher - vieles von dem, was in der Ausbildung vermittelt wird, hast Du bei der FF schon mal gelernt, erlebt oder getan, insofern wird Dir die Ausbildung bei der BF dann ggfs. etwas einfacher fallen als denjenigen komplett ohne Vorbildung. Dir wird aber die FF-Tätigkeit nicht "angerechnet". Das wäre praktisch auch gar nicht möglich... viele der BF-Azubis sind auch mehr oder weniger lange in der FF tätig, andere wiederum nicht. Und bei denen mit FF-Erfahrung gibt es starke Unterschiede in der Länge der FF-Angehörigkeit, den absolvierten Ausbildungen und der gesammelten Erfahrung. Würde man das alles berücksichtigen, dann müsste man für jeden BF-Anwärter eine individuelle Ausbildung konzipieren und durchführen. Dass das nicht umsetzbar ist, sollte einleuchten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Zumeist bekommt man als FFler keinen "Bonus", insbesondere nicht, was Lehrgänge o.Ä. angeht.

Eine kleine Ausnahme ist die Bundeswehrfeuerwehr. Wenn die Ausbildung nicht förderlich ist (d.h. kein Handwerk bzw. anderweitig geeignet), kann im Einzelfall das Merkmal förderlich durch mindestens zwei Jahre in einer FF mit abgeschlossener Truppmannausbildung ersetzt werden. Ich weiß aber nicht, ob danach ein Wechsel zu einer herkömmlichen Berufsfeuerwehr machbar ist, da meines Wissens die Bundeswehr keine rettungsdienstliche Qualifikation in den Vorbereitungsdienst einbaut.
Dabei handelt es sich aber - wie bereits erwähnt - um eine Einzelfallentscheidung, zu der du dich ggf. beraten lassen müsstest.

Ansonsten: einfach bei der gewünschten Berufsfeuerwehr nachfragen, ob die Einstellung als Brandmeisteranwärter auch mit deiner Ausbildung möglich ist.

Was meinst du mit dem "passenden Rang"?


SCKDT 
Fragesteller
 07.01.2020, 08:23

Mir wurde gesagt, dass es von Vorteil ist, wenn ich vorher schon in der FF den Brandmeister gemacht habe, ich habe mich aber auch nochmal erkundigt und das macht ja eigentlich gar keinen Sinn xD

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Stossgebet  07.01.2020, 09:12
@SCKDT

Du hast dann maximal den Vorteil, zu wissen, wie du eine Gruppe führst, was vielleicht die Prüfung einfacher macht. Vorteile für die Laufbahnausbildung gewährt einem ein beliebiger Dienstgrad keine.

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