Adel - Pflicht oder Rechte?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Mehr Pflichten, weil ... 67%
weiß nicht 22%
Mehr Rechte, weil ... 11%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn Du keine Burg oder Schloss Dein eigen nennst, dass Du erhalten musst, hast Du keine Pflichten.

Jedoch hat man auch keine besonderen Rechte, die ein Nichtadliger nicht auch hat. Deshalb ist es völlig egal, ob man adlig ist oder nicht, außer dass man einen Namen hat, der in kein Formularfeld passt.

FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 09:28

Die Annahme, dass Adelige nur auf sich selbst zu schauen hatten, glänzt von der Erkenntnis, nicht zu wissen, was Adel überhaupt ist.

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salome77  31.12.2022, 09:51
@FreigeisterM

Du fragst, ob der Adel heute Pflichten und/oder Rechte hätte: Hat er nicht, außer eben er hat Besitz, um den er sich kümmern muss. Aber das müssen auch Nichtadlige.

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vonGizycki  31.12.2022, 11:56
@FreigeisterM

Es gibt ja den Spruch, das irgendetwas jemanden adelt. Das ist aber eine Auszeichnung für gute Taten. Dem kann man ja doch gerecht werden finde ich oder nicht? Das würde sich jedoch auch allen Menschen schicken. Die Adligen früher habe sich als was Besseres verstanden, das Volk verachtet (Untertanenmentalität) und Kriege angezettelt (Erster Weltkrieg und davor noch andere). Das ist längst nicht mehr so!

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Mehr Pflichten, weil ...

Guten Morgen FreigeisterM,

ich denke da du überall erkannt wirst und im „Rampenlicht“ stehst. Du zu jeder Zeit und an jedem Ort nach deinem Benehmen beurteilt wirst und penibelst darauf geachtet wird, ob dir dahingehend Fehler unterlaufen. Du zudem immer eine Vorbildfunktion inne hast und manchmal den ganzen Tag mit Pflichtterminen ausgebucht bist und ohne Ende Hände schütteln musst, überwiegen wohl die Pflichten.
Ich hoffe ich konnte mit meiner Antwort hier einen sinnvollen Beitrag leisten.
Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein wunderschönes nächstes Jahr. :)

salome77  31.12.2022, 09:30

Das ist aber nur bei den sehr bekannten Adelshäusern der Fall, bei 99% der Adligen ist das schnuppe.

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Mehr Pflichten, weil ...

Grüß Dich FreigeisterM

Das ist schon richtig was Du sagst. Ich selbst bin auch Adliger.

Das hat auch etwas mit den Überbleibseln zu tun, nach denen Adlige früher beurteilt wurden und welche Privilegien sie hatten und ausleben durften. Es geht mir jetzt nicht darum ob das richtig war oder nicht, sondern darum, das dies in der jetzigen Zeit völlig anders gewertet wird. Die Monarchie ist schon lange abgeschafft und damit auch die Privilegien. Aber die meisten Adligen die immer noch ein Standesbewusstsein besitzen, unangenehme und ausfällige Ausnahmen gibt es ja immer die aus der Reihe scheren, haben es sich schon nach ihren Möglichkeiten zur Aufgabe im Sinne von selbstbestimmten Privilegien gemacht, sich für die Gesellschaft einzusetzen, sich in Ämter wählen zu lassen, öffentliche Ämter zu bekleiden oder auch ehrenamtlich gesellschaftlich prägend einzutreten. Das verstehen sie für sich als Privileg. Sie machen mit ihrem Titel aber wenig bis gar kein Aufhebens darum.

Diese Art von Privilegauffassung ist daher für Adlige eher eine Herzenssache und hat nichts mit staatlich zuerkannten Privilegien wie früher zu tun. Die gibt es ja nicht mehr. Sie lieben es aber besonders, wenn auch natürlich nicht ausschließlich, unter sich zu sein und im Hochadel wird immer noch unter sich geheiratet. Das hat etwas mit dem Bildungsgrad und den höflichen Umgangsformen zu tun, die in adligen Familien besonders wertgeschätzt werden. Und da findet man ja nicht so viele die dann auf solchem Niveau zu einem passen. Mit Hochnäsigkeit oder das man etwas Besseres sei hat das aber nichts zu tun.

Ich weiß wovon ich spreche. Und Freigeist bin ich auch!

Herzlichen Gruß

Rüdiger von Giżycki 😊😉

weiß nicht

Weder - noch.

Zunächst einmal ist der Adelstitel nur ein Namensbestandteil - und wenn der Adlige noch Grundbesitz hat, wird er aus dessen Bewirtschaftung Gewinn erzielen, wird ihm der Unterhalt für die Bauten zu teuer, muss er die eben - wie jeder andere Bürger auch - verkaufen.

FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 08:51

Wenn es Dir nach 1918 überhaupt geblieben ist. Damals wurde das Meiste, dass in Österreich lag, einfach vom Staat beschlagnahmt.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 08:53
@HugoHustensaft

Vielleicht hatten wir das Problem, dass wir in Deutschland nur Reichsritter sind, auch dort hat man uns wenig gelassen. 15.000 Morgen in Pennsylvania wurden beschlagnahmt. Schlösser in Österreich und Deutschland vom Staat beschlagnahmt und später an Private weiterverkauft. Die Eisenbahn von Prag nach Wien, die wir auf eigene Kosten errichtet hatten, ebenfalls dem Staat überschrieben. Ebenso die Südbahnstrecke.

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salome77  31.12.2022, 09:41
@FreigeisterM

Welche Schlösser gehörten denn Deiner Familie?

Hast Du Quellen dafür, dass Deine Familie die Bahnstrecke von Wien nach Prag auf eigene Kosten errichtet hat? Hier kann man nämlich nichts davon lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Wien%E2%80%93Brno#Bau_und_Er%C3%B6ffnung

Man findet nur Deinen Vorfahren?, der Bahnoberinspektor war: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19001212&seite=4&zoom=33&query=%22behaghel%22%2B%22von%22%2B%22flammerdinghe%22&ref=anno-search

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 09:42
@salome77

Also: Den Weber von Webenau gehörte Schloss Neuhaus in Kärnten. Den von Adlerskron Neuwied in Deutschland.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 09:48
@salome77

Stimmt. Es wurde als man uns die Eisenbahn wegnahm auch gleich mitgenommen. Dennoch gehörte es ursprünglich einmal uns.

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salome77  31.12.2022, 09:49
@FreigeisterM

Aber gehörte die Eisenbahn nicht der Familie Behaghel? Bringst Du die Dinge hetzt nicht etwas durcheinander? Und Dokumente für den Besitz der Eisenbahn fehlen auch noch.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 09:51
@salome77

Richtig. Und da hat man gleich ordentlich im Umfeld mit sauber gemacht. Marianne Weber von Webenau heiratete Richard Behaghel von Flammerdinghe.

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salome77  31.12.2022, 09:57
@FreigeisterM

Für die Errichtung und Wegnahme der Eisenbahn.

Das Taufbauch belegt aber, dass die Hochzeit weit nach 1863 war, als den von Webenau das Schloss Neuhaus schon lange nicht mehr gehörte.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 09:59
@salome77

Wieso? Weil Otto Behaghel auf Schloss Neuhaus geboren wurde? Das war 1905. Oder weil sein Taufpate Viktor Weber von Webenau war?

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salome77  31.12.2022, 10:02
@FreigeisterM

Und das steht wo? Im Taufbuch nämlich nicht. Ebenso behauptet es einen anderen Paten.

Und die Dokumente für den Besitz der Eisenbahn fehlen auch noch.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 10:02
@FreigeisterM

Übrigens ein Bitte: Vergiss nicht bis morgen wieder, dass Du das Taufbuch gesehen hast.

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salome77  31.12.2022, 10:13
@FreigeisterM

Da steht drin, dass er Oberinspektor der Bahn war, nicht dass sie ihm gehörte. Und für diese Tätigkeit ist er geadelt wurden.

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salome77  31.12.2022, 11:16
@FreigeisterM

Da steht nichts von einer Bahnstrecke Wien-Prag und auch nicht von Behaghel-Mitteln, sondern dass sie Carl Ritter von Ghega auf Geheiß und mit Mitteln des Staates errichten ließ.

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salome77  31.12.2022, 11:25
@FreigeisterM

Vielleicht solltest Du die verlinkten Texte auch mal durchlesen, denn dann hättest Du herausfinden könne, dass sie erst später privatisiert wurde.

Und von Behaghel-Mitteln steht immer noch nichts da.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 11:27
@salome77

Als „Geburtsstunde der Eisenbahn“ (mit Lokomotivbetrieb) in Österreich gilt 1836 der Spatenstich für die 1838 eröffnete Kaiser Ferdinands-Nordbahn. Dieses Projekt entwickelte sich zur wahren Erfolgsgeschichte: Bis zur Verstaatlichung im Jahre 1906 errichtete die ökonomisch höchst erfolgreiche Nordbahn-Gesellschaft ein sehr umfangreiches Netz. Die Nordbahn wurde zur wichtigsten Bahnlinie der Habsburgermonarchie.

Die war bis 1906 privat. Lesen solltest Du wirklich üben.

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salome77  31.12.2022, 11:28
@FreigeisterM

Deine Familie soll aber die Sübbahn gebaut haben, bzw. ja die ganze Strecke zwischen Wien und Prag. Aber auch dafür gibt es ja bisher keine Belege.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 11:32
@salome77

Nein. Angefangen hat Franz Behaghel von Flammerdinghe beginnend in Prag. Genau genommen müsste sie Prag-Wien und nicht Wien-Prag heißen. Dann hat Franz Behaghel in Richtung Süden fortgesetzt und erhielt hierfür den Kronenorden in Italien, der heute noch aktiv ist.

https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19001212&seite=3&zoom=33&query=%22behaghel%22%2B%22von%22%2B%22flammerdinghe%22&ref=anno-search

Bereits sei Vater war nach Prag gegangen:

https://books.google.bg/books?id=w7IAAAAAcAAJ&pg=PA339&lpg=PA339&dq=Behaghel+von+Flammerdinghe+Prag&source=bl&ots=48jbbSs2pj&sig=ACfU3U1SoGwkWEHcF0uVrWXa_zzKxYRYRA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiT7fyFtOH6AhUtRvEDHej6DBU4FBDoAXoECBcQAw#v=onepage&q=Behaghel%20von%20Flammerdinghe%20Prag&f=false

Richard Behaghel von Flammerdinghe, sein Sohn und Mann von Marianne Weber von Webenau baute dann weiter.

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salome77  31.12.2022, 11:34
@FreigeisterM

Aber auch hier wird deutlich, dass er im Auftrag des Staates als Beamter tat. Damit möchte ich die Diskussion beenden.

Ihr habt weder die Schlösser Neuhaus noch Neuwied 1918 oder 1949 abgeben müssen, da sie nicht in dem Besitz "Deiner" Familie waren, noch Eisenbahnstrecken, da diese auch nicht in Eurem Besitz waren.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 31.12.2022, 11:40
@salome77

Du hast Recht: Das war bereits 1867. Also die Bahn entprivatisiert wurde.

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salome77  31.12.2022, 11:46
@FreigeisterM

Der von Dir verlinkte Franz Behahghel war erst Bahninspektor als die Strecke der Südbahn schon fertig war, also konnte er sie nicht gebaut haben. Vom Bau einer Bahnstrecke zwischen Wien und Prag findet sich da auch nichts.

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De jure gibt es keine "offiziellen" Adelsprivilegien mehr und auch keine Pflichten.

Allerdings sind Adelige informell ein ganz schön elitärer Haufen, die selber glauben, etwas Besseres zu sein. Auch wenn sie das in der Öffentlichkeit so nie zugeben würden und statt dessen lieber über ihre "Pflichten" lamentieren.