Ist das Abitur in Bayern wirklich so schwer und wie läuft das ab?

5 Antworten

Ich hatte bayrische Kommilitonen und die hatten Teilweise große Probleme bei Grundlagen. Ich hatte Matrizenrechnung zT in der 9. Klasse und und Primär in der 11. und 12. Klasse. Die kannten anscheinend gar keine Matrizen und kannten auch den Gauß-Algorithmus nicht.

Spannend sind aber vor allem folgende Statistiken:

Durchfallquote beim Abitur nach Bundesländern im Jahr 2021/2022 [1]

  • Bayern hat die 4. niedrigste Durchfallquote mit gerade mal 3,2%
  • in RLP sind es 4,3 %, in MVP sogar 6,9%

Anteil der Abiturienten mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,9 in Deutschland nach Bundesländern im Jahr 2020/2021 [2]

  • Bayern hat auch die 4. meisten 1ser Abiturienten mit 36%
  • in Rheinland-Pfalz sind es gerade mal 22%

[1] Quelle: Durchfallquote beim Abitur nach Bundesländern 2022 | Statista

[2] Quelle: Anteil der Einser-Abiturienten nach Bundesländern 2021 | Statista

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich habe mein Abitur in Bayern gemacht und bin jetzt als Mathenachhilfelehrer in Sachsen tätig. Da ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich bin auch froh, dass meine Schüler noch nicht in der Oberstufe sind, aber ich kriege das bei den Kollegen mit, oder wenn ich mal Vertretung mache.

Der Hauptunterschied: Die Aufgaben in Sachsen sind um Klassen komplizierter, dafür sind bessere Hilfsmittel erlaubt.

In Bayern ist nur ein einfacher Taschenrechner erlaubt und es gibt auch keine vollwertige Formelsammlung, sondern sur so eine Merkhilfe mit 8 Seiten. In Sachsen sind programmierbare grafische Taschenrechner erlaubt und die Aufgaben dafür deutlich schwerer. Ohne Einarbeitung kann ich die mit meinem bayrischen Abi nicht lösen.

Die anderen Fächer kann ich leider nicht vergleichen, weil ich da keinen Einblick habe, wie es hier läuft. Ich kann aber versuchen noch meine Erfahrungen zusammenzufassen von damals:

Ich war der erste G8-Jahrgang, unser Abi war gefühlt viel leichter als das des gleichzeitig schreibenden letzten G9-Jahrgangs. Wir hatten zwar ein Fach mehr, dafür gab es bei uns keine Leistungskurse mehr.

In allen Fächern gibt es nur ein Niveau und man kann sich entscheiden, wo man seine Prüfung schreibt. Mathe ist Pflicht und Deutsch jeweils schriftlich, d.h. da hat jeder das selbe. Dann hat man noch eine Sprache und zwei weitere Fächer, von diesen dreien ist eines schriftlich und zwei mündlich.

Von der Gesamtnote her zählen die Abschlussprüfungen 1/3 und die Leistungen die man in den vier Halbjahren vorher sammelt 2/3. Bei letzteren hat man aber einige Möglichkeiten schlechte Noten zu streichen.

Dann gibt es noch die Seminare, das eine dient der Berufsvorbereitung (theoretisch zumindest, wir haben da nur das Chemielabor zum qualmen gebracht) das andere ist der Rahmen für das was früher die Facharbeit war. Aber die ist mit 25 Seiten auch ein Witz.

Für mein Abi hab ich keine Woche gelernt und eine halbwegs passable Note. Als sehr schwer hab ich es nicht empfunden und im Vergleich zum G9 vorher ist der Anspruch stark gesunken würde ich sagen.

Also ich habe ein Bayern-Abi und kann sagen, seitdem ich studiere und Leute aus nicht-bayrischen Bundesländern kennengelernt habe, denke ich, dass das Abi in Bayern schon ein bisschen schwerer ist. Du musst in 5 Fächern Abi machen zwingend. Davon zwingend Mathe + Deutsch schriftlich, ein Technik-Fach, eine Sprache und ein soziales Fach, wobei von den letzteren drei kannst du dir aussuchen, welche beiden du mündlich machen willst und welches schriftlich ;D LG, PH

Das Abi in Baden-Württemberg ist schon sehr schwer. In Bayern dann auch.

theLOLmasterXD  17.02.2016, 15:38

Woher weißt du das? Hast du das ausprobiert oder was? Ist in ganz Deutschland genau gleich ...

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WildeBanane  17.02.2016, 15:51
@WildeBanane

Suchmaschinen im Internet existieren übrigens auch noch. Das Thema wurde in zig Foren schon tausendmal ausgedappt und auch durch Zeitungen immer wieder thematisiert.

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Ja hier ist definitiv alles viel anspruchsvoller.