Ab wann Homophobie?
Eigentlich wollte ich darüber nicht so viele Fragen stellen aber nach meiner letzten Frage muss ich das fragen. Mir wurde gesagt dass wenn man ungeoutet ist keine Homophobie erlebt. Meine erlebten Anfeindungen seien scheinbar nur Verarsche weil erst nachdem man geoutet ist kann man homophobie erfahren
Ich werde seit Jahren immer wieder auf meine Sexualität angesprochen, häufig auch von Leuten mit denen ich nichts zu tun hab. Wurde dafür schon beleidigt und so oft wurde über mich gelästert. Und das alles ist keine Homophobie, aber nachdem ich geoutet bin plötzlich schon?
Ist ein Outing die magische Grenze um Homophobie zu erfahren? Steht einem dann auf der Stirn geschrieben dass man wirklich schwul ist und nicht nur ein Hetero den man mal ,,verarscht“?
Ich kann den Gedankengang zwar ein bisschen verstehen, aber es gibt nun mal Merkmale die man Schwulen zuordnet und die auch häufig (nicht immer) zutreffen. Ich kann zum Beispiel nicht kontrollieren dass ich eher weiblicher vom Charakter bin (und will es auch gar nicht)
Ich sehe ein Outing sowieso eher als Methode um endlich Ruhe zu finden und mit sich selbst klarzukommen. Nicht um sich gesellschaftlich irgendwo einzugrenzen
Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen
5 Antworten
Man kann auch Homophobie erfahren, wenn man nicht homosexuell ist. In dem Fall richtet sich das dann ja nicht gegen einen selbst, aber Erfahrung kann man trotzdem damit machen.
Eine Phobie ist eine Angst. Die anderen müssen mit ihrer Angst klarkommen, dich muss das nicht berühren.
Das dumme an der Sache ist, dass homophobe Leute glauben, sie oder gar ihre Kinder könnten angesteckt werden. Also ist Homophobie JA oder NEIN auch eine Frage des Bildungsniveaus.
Als ich noch nicht geoutet war, bemerkten so manche Leute mein Anderssein bezüglich femininer Elemente ( trug schon immer gerne etwas Herren-Schmuck ) und auch wegen meines typisch weiblichen Ganges. Dabei wurde ich oft gefoppt und ärgerte mich riesig. Nach dem Outen ( trage oft Rock, Nylonstrümpfe, Schminke, Damenumhängetasche, rote Nägel und reichlich Damen-Schmuck ) werde ich immer öfter belächelt, bekichert und selten auch angefeindet, aber ich ärgere mich weniger, weil ich es jetzt ja bewusst so mache und das allgemein verbreitete Klischee über Schwule bei mir der Wahrheit entspricht. Außerdem empfind ich mich seitdem regelrecht befreit und spüre keine Drucksituation mehr.
Definitiv, natürlich.
Wenn man mich zum Beispiel "dumme Schw*chtel (*=u) " nennen würde, wäre das auch homophob. Auch wenn ich hetero bin. Derjenige würde mich ja beleidigen, weil er denkt dass ich schwul bin. Demnach hat er etwas gegen Homosexuelle, was ihn homophob macht.