15 Jahre alt, 1,58 cm klein und Körbchengröße 75 I hilfe.

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In manchen Fällen übernimmt die Krankenkasse, sofern es sich nicht in erster Linie um eine Schönheitskorrektur handelt.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten einer Brustverkleinerung nur, wenn sie medizinisch notwendig ist. Unter medizinisch notwendig versteht man, dass ohne die OP schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu erwarten sind oder selbige bereits bestehen, die durch keine andere Maßnahme zu beseitigen sind. Psychologische Probleme zählen übrigens nicht dazu.

Anerkannt sind bei Brustverkleinerungen nur Rückenschäden. Insofern wäre Dein erster Schritt nicht zur Kankenkasse und auch nicht zum Psychologen, sondern zum Orthopäden. Wenn dieser bestätigen kann, dass Deine (eventuell vorhandenen) Rückenschmerzen nicht durch bereits versuchten Rehasport bzw. Krankengymnastik zu beseitigen sind, kann man den nächsten Schritt Richtung Brust-OP wagen.

Ich würde Dir vorschlagen, Dich beim örtlichen Brustzentrum vorzustellen. Die behandeln zwar meist Brustkrebsangelegenheiten, haben aber immer einen plastischen Chirurgen in Partnerschaft, mit dem sie zusammenarbeiten und der auch auf Kassenabrechnung arbeitet. Das Brustzentrum wird Dir eine Überweisung zum plastischen Chirurgen ausstellen, bei dem Du Dich dann vorstellst und beraten lässt.

Wenn ein plastischer Chirurg nach einer brustkrebsbedingten Amputation wieder eine Brust bzw. etwas brustähnliches zaubern kann, kann er auch "normale" plastische Korrekturen. Wenn auch der Dir bestätigen kann, dass aus seiner Sicht eine Brustverkleinerung medizinisch notwendig ist, erst dann kannst Du Dich mit einem Antrag auf Kostenübernahme an die KK wenden. Diese wird Deinen Antrag an den MDK weitergeben.

Der MDK besteht aus unabhängigen Ärzten, die beurteilen können, ob es tatsächlich medizinisch notwendig ist und der KK, die ja keine medizinischen Fachleute hat, eine Empfehlung bezüglich Kostenübernahme geben werden.

Der MDK wird dazu von Deinem Orthopäden und dem plastischen Chirurgen Berichte anfordern, dass es aus deren Sicht medizinisch notwendig sei. Auch ist es üblich, eine Bilddokumentation, also Fotos Deiner Brüste, an den MDK zu geben.

Hat dann die KK die Empfehlung des MDK erhalten, dass es sich hier bei Dir um eine medizinisch notwendige OP handelt, wird die KK vom plastischen Chirurgen einen Kostenvoranschlag einholen. Erst dann könnte es von der KK her ein Okay zur Kostenübernahme geben.

Bedenke aber bitte, dass bei einer Brustverkleinerung lebenslang sichtbare Narben vertikal von Brustumschlagsfalte zur Brustwarze bleiben. Die kommen vom sogenannten T-Schnitt, der bei einer Brustverkleinerung unumgänglich ist.

Auch rings um die Brustwarze wirst Du eine ringförmige Narbe haben, denn selbige wird komplett ausgeschnitten und nach Zusammensetzung der verkleinerten Brust wieder mittig eingepuzzelt. Sie könnte dabei sogar verlorengehen, sofern bei einer Wundheilungsstörung ein Wiederanwachsen verhindert wird.

Nach der OP wirst Du ca 8 Wochen lang einen Kompressions-BH tag und nacht tragen müssen, das ist ein recht unerotischer Panzer, der Deine Brüste in die richtige Form quetschen, während sie heilen. Erschütternder Sport, Sauna und Schwimmen sind für ca. ein halbes Jahr tabu. Dass das Ganze eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit über Wochen ist, brauche ich nicht zu erwähnen, dies wird Dir wohl bewusst sein.

Ein langer unbequemer Weg, den Du da vor Dir hast. Wenn Du es wirklich willst, wünsche ich Dir dabei viel Kraft und Erfolg!

fooxl 
Fragesteller
 13.01.2013, 21:57

Dankeschön :) Sehr hilfreich! Das mit den Narben ist mir bewusst und eigentlich wirklich egal - denn alles schaut besser aus als eine große, hängende und schmerzhafte Brust!

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drweskott  14.01.2013, 11:30

na, das ist mal eine gute, klare und erschöpfende antwort! gratuliere. und für fooxl alles liebe und gute!!!

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Ohje, du arme.. I ist echt heftig... ich habe schon mit F öfters Probleme... ohne BH habe ich Brustschmerzen und ansonsten halt auch oft Rückenschmerzen. Ist aber noch in so'nem Rahmen, dass ich es aushalten kann. Will mir gar nicht vorstellen wie das bei dir dann ausschaut. Eine Frage hätte ich trotzdem mal - bist du normalgewichtig oder hast du etwas Übergewicht? Ist nicht böse gemeint, ja ^^ ich glaube schon, dass man solche Veranlagungen haben kann (kommt halt nur sehr selten vor) aber es gibt auch oft Mädels, die sind von der Körperfülle schon etwas breiter und dadurch haben sie auch größere Brüste. Weiß nicht wie es in einem Falle mit mehr Gewicht wäre, könnte sein, dass da gesagt wird, du solltest erst einmal etwas abnehmen (?!). Solltest du normalgewicht haben, dann wird dir die Kasse das auf jeden Fall zahlen.. die psychischen und vor allem die physischen Probleme sind da die ausreichenden und entscheidenden Gründe!!! Glaube sogar schon so ab D/E werden solche Verkleinerungen bezahlt.. und überleg mal wie viel Größen mehr du da hast... und das noch bei deiner Größe! Am besten mal so'ne Art "Bescheinigung" / "Beurteilung" (weiß nicht wie man das nennt) vom Arzt schreiben lassen, am besten auch nochmal beim Orthopäden, der die Rückenprobleme bestätigt und dann selber nochmal ein gut ausformuliertes Schreiben aufsetzen. Das wirst du mit Sicherheit bekommen! Drück dir da beide Daumen :) Übrigens gut, dass auch deine Eltern dich da unterstützen ;)

ja, du hast damit ein körperliches und psychisches problem, also müssten sie es eigentlich zahlen.

Doch, mit körperlicher Einschränkung kommt man in dem Alter mit der Körbchengröße absolut so weit, daß die Krankenkasse das bezahlt! Allerdings sind dazu diverse Atteste nötig, z.B. vom Orthopäden. Die Belastung der Wirbelsäule in diesen jungen Jahren führt zu erheblichen Schäden, die sich ab ca. Mitte 20 deutlich bemerkbar machen. Die OP ist in diesem Fall präventiv, nicht der Schönheit geschuldet. Bis auf C oder D wird dir eine OP genehmigt werden.

Dran bleiben und Atteste sammeln. Eine Bekannte von mir hat das mit Ende 20 machen lassen, weil sie permanent arbeitsunfähig war, durch die extremen Rückenprobleme. Selbstverständlich wurde das von der Krankenkasse bezahlt.

fooxl 
Fragesteller
 13.01.2013, 21:16

Ich verusche es, ich hab früher auch liebend gerne Sport gemacht - jetzt fast unmöglich.. :(

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michi57319  13.01.2013, 21:44
@fooxl

Das ist nicht nur fast unmöglich, es IST unmöglich! Zudem schränkt es nicht nur die Lebensqualität ein, sondern auch die Gesundheit. Die Spätschäden sind schließlich wissenschaftlich nachvollziehbar erwiesen.

Ich drücke dir die Daumen, daß deine Leidenszeit nicht mehr allzu lange ist!

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Hallo, es ist so, das so etwas nur gezahlt wird, wenn dein Rücken nachweislich nicht gut dabei tut oder es gesundheitliche Probleme geben kann. Ich bin mir aber sicher, dass dir jeder Arzt eine Bescheinigung erstellt wo dies dringend anzuraten ist. Soll also heissen, dass wenn ein Arzt ein Atest erstellt wo drin steht das es zu Problemen kommen kann auch die KK zahlt (Nur meine Meinung)