Wie kann ich meinen Partner "frei" lassen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey! :)

Vorab möchte ich sagen, dass ich dir keineswegs Vorwürfe machen will, sondern einfach nur versuchen will, dir in deiner Situation zu helfen und dein Problem mit den paar Info's, die du in deinen Text geschrieben hast, zu analysieren :).

Also erstmal ist es schon ein sehr guter Schritt, dass du erkannt hast, dass du deinen Freund in gewissem Maße loslassen musst, um ihn zu behalten. Du weißt sicher, wenn du ihn weiter so einengst, ist das sehr gefährlich und ungesund für eure Beziehung. Und das hat 2 Gründe:

1.: Man kann Menschen nicht besitzen. Er ist nicht dein Eigentum, über welches du bestimmen kannst. Darüber musst du dir klar werden! Er ist ein freies, fühlendes Wesen mit einem eigenen Willen (Was du sicherlich weißt, aber du musst dies auch innerlich nachvollziehen können und dir darüber bewusst sein). Er hat sich frei dafür entschieden, mit dir eine monogame Beziehung zu führen. Und wenn du ihm vertraust, dann sollte dich das eigentlich total freuen! :)

2: Wenn du zu schnell eifersüchtig wirst und so sehr Angst hast, ihn verlieren zu können, dann sind das Zeichen dafür, dass du emotional abhängig von ihm bist. Er kann sich vielleicht für dich verbiegen, um all deinen Wünschen nachzukommen, nur damit du bei ihm bleibst, aber am Ende wird so eine Beziehung scheitern, da er es irgendwann nicht mehr aushält sich zu verbiegen und fliehen muss, um er selbst sein zu können. Und wenn er sich nicht für dich verbiegt und er selbst bleibt, dann wirst du unglücklich sein --> es funktioniert also so oder so nicht.(Dass du dann unglücklich bist, liegt nicht an ihm, sondern an dir!). Damit eine Beziehung funktionieren kann, dürfen die Partner nicht abhängig voneinander, wie zwei Hälften sein. Sie müssen zwei eigenständige Personen sein, quasi zwei "Kugeln", damit sie eine gesunde Beziehung führen können. Eine Beziehung, in der sie einander stärken und Halt geben, statt einander zu schwächen.

Du kannst schon einige Ansprüche an ihn haben, z.B. kannst du verlangen, dass er dir treu ist und es ist auch nicht verkehrt von dir (ab und zu!), spüren zu wollen, dass du ihm wichtig bist. Wenn er diesen Bedürfnissen jedoch entgegenkommt und du trotzdem nicht von deiner Angst, ihn verlieren zu können, loslassen kannst, dann solltest du verstehen, dass du die Problemlösung nicht bei deinem Partner, sondern bei dir s.uchen musst!

Ich würde dir raten, dich mit dir selbst auseinander zu setzen und in dich hineinzuschauen. Hinter deinen Ängsten steckt etwas Tieferes und wenn du herausgefunden hast, was die eigentliche Ursache für diese Ängste ist, wirst du deine Prbleme lösen und deine Ängste loslassen können. Es ist wichtig, sich selbst zu verstehen und da hilft es zum beispiel die Gedanken in ein Notizbuch aufzuschreiben.

Außerdem, denke ich, würde es dir besser gehen, wenn du selbst ein bisschen unabhängiger wirst. (Ähnlich wie dein Freund es ist). Habe neben deinem Partner noch andere wichtige Bezugspersonen in deinem Leben, mit denen du auch etwas unternehmen kannst. Sei für viele andere Menschen da, geh deinem Hobby nach, Dinge, die du richtig gerne tust und setze diese als Priorität. Finde deine Lebensfreude nicht nur in ihm, sondern vor allem in dir und in dem Leben selbst :).

DieMaus96 
Fragesteller
 03.01.2019, 01:14

Vielen Dank für die offene Meinung und auch Hilfe

Das Thema unabhängiger habe ich auch schon bemerkt. Hier ist es auch entstanden. Das Problem, dass ich in festhalte.

Unsere Situation ist so, dass wir seit 7 Monaten zusammen leben. Er ist der erste Mann, mit dem ich in einem Bett geschlafen habe. Am Anfang war alles ganz frei... Mit der Zeit fällt mir extrem auf, dass ich ohne ihn nicht schlafen kann.

Zu meiner Person (wegen Unabhängigkeit)

Ich bin ein sehr ruhiger Mensch. Lese gerne und viel. Mag Psychologie, Rätsel (Sudoku, puzzle), strebe einen höheren Abschluss an, usw usw

Das schwierige ist, dass ich schwer richtige Freunde finde. Ich habe viele Bekanntschaften, mit denen ich jeden Tag rede, mit denen ich aber nicht ausgehen würde. Ich habe mit meinem 22 Jahren keine gefunden, mit der es interessant wäre. Und du hast somit total ins Schwarze getroffen. Mein Freund ist bisher mein erster bester Freund... Und daran hänge ich sehr...

Kannst du mir einen Rat geben, wie ich es schaffe mit meinen Macken "sozialer" zu werden?

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Helpinghand0361  03.01.2019, 18:33
@DieMaus96

Hey!:)

Welche Macken meinst du denn?:) Es ist jedenfalls absolut kein Problem, dass du eher ein ruhiger Mensch bist, der gern liest und sich für schwierige Themen wie Psychologie interessiert! Das heißt keineswegs, dass du nicht fähig bist, enge Freundschaften mit mehreren Personen zu führen. Im Gegenteil, es könnte dir sogar Türen öffnen, wenn andere zum Beispiel deine Interessen (oder Einige davon) teilen.

Zumindest hier bist du sehr kommunikativ (es kommt mir jedenfalls so vor), also zweifel ich nicht daran, dass du auch im "echten" Leben keine Probleme damit hast, mit anderen gute Gespräche zu führen.

Dass du kaum Menschen in deinem Leben hast, mit denen du etwas unternimmst (also, dass du schwer richtige Freunde findest), liegt denke ich viel eher an deiner Einstellung, was andere Menschen betrifft. Versuche sie nicht gleich "wegzuwerfen" oder als "zu uninteressant" abzustempeln. Versuch deine Perspektive zu wechseln und deine Mitmenschen stattdessen mit einem liebevollen Blick zu betrachten. Siehe "mehr" in ihnen und wenn sie spüren, dass du sie für eine tolle Person hälst, dann werden sie auch dazu bereit sein, dir ihre wundervollen Eigenschaften zu zeigen. Das liegt daran, dass Menschen dazu neigen, den Erwartungen anderer zu entsprechen. Ein Beispiel, welches diese These verdeutlichen soll:

Ein Schüler tut sich schwer mit dem Fach Mathematik. Sein Lehrer mag aber nur Menschen, denen Mathe leicht fällt. Auch wenn der Lehrer nicht erwartet, dass er die Frage beantworten kann (und der Schüler weiß, dass der Lehrer nicht viel von ihm hält), nimmt er ihn im Unterricht immer wieder unaufgefordert dran. Wie reagiert der Schüler darauf? Er wird sich in sein Schneckenhaus zurückziehen und sich nicht trauen, vor der Klasse seine Vermutung zu äußern. Seinen Mut beraubt sagt er einfach gar nichts und zuckt bloß mit den Schultern. So. Jetzt stellen wir uns den gleichen Schüler mit den gleichen Schwächen in Mathe mit einer anderen Lehrkraft vor. Dieser Lehrer hat kein Problem damit, wenn Schüler Probleme in seinem Unterrichtsfach haben. Im Gegenteil. Er freut sich, wenn er anderen helfen und ihnen etwas beibringen kann und redet seinen Schülern Mut zu und motiviert sie während sie die aufgaben im unterricht machen dazu, nicht aufzugeben sich mit ihnen auseinander zu setzen. Auch dieser Lehrer nimmt den Schüler unaufgefordert im Unterricht dran. Der Schüler weiß, dass er ihn nicht bloßstellen will, sondern dass er glaubt, er habe womöglich eine gute Idee zur Problemlösung beizutragen. Also äußert der Schüler seine Gedanken zu der Frage dann auch und bleibt motiviert im Unterricht mitzumachen.

Was ich damit sagen will - Oft öffnen sich die Menschen einem erst, wenn man ihnen zeigt, dass man sie annimmt und ihnen das Gefühl gibt, dass sie sie selbst sein können. Dann kommen oft erst die tiefgründigeren Eigenschaften zum Vorschein. Und auch wenn man nicht die gleichen Interessen hat, es reicht schon vollkommen aus, wenn man zusammen lachen kann oder sich gegenseitig von Dingen erzählt, die einen beschäftigen.

Ich würde dir also raten, einfach mehr Menschen eine Chance zu geben und dich mehr auf andere einzulassen :). Lerne die unterschiedlichsten Eigenschaften von anderen Menschen, die sie besonders machen, zu schätzen.

Es ist toll, dass du so viele Bekanntschaften hast, mit denen du täglich in Kontakt kommst! Du könntest ja vielleicht die ein oder andere Person, die du sympathisch findest fragen, was mit dir zu machen oder diese Person erstmal anschreiben und dich ein bisschen mit ihr unterhalten und dann schazen, wie das Treffen so wird.

Ich denke, dein Problem liegt aber auch daran, dass du den Gedanken, nur dein Partner könne der einzig gute Freund in deinem Leben sein, in dir verankert hast.

Das stimmt aber nicht :). Es gibt viele wundervolle Menschen mit wundervollen Eigenschaften da draußen und Einige davon können sicher gute Freunde von dir werden! Das musst du bloß erkennen :). Dein Partner und bester Freund (es ist übrigens wundervoll, dass eure Beziehung auf einer guten Frrundschaft basiert, du hast unglaubliches Glück!) ist DER Beweis dafür, dass es möglich ist, dass du im Allgemeinen gute Freunde finden kannst!

Und auch wenn du dann noch andere gute Freunde hast - dein bester Freund bleibt dein bester Freund :).

Dein Herz ist groß, es kann viele Menschen auf unterschiedliche Art und Weise lieben. :)

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hallo DieMaus,

wenn du bereits weißt, dass Dein Verhalten falsch ist, dann lasse es.

Möglicherweise steckt hinter Deinem falschen Verhalten ein persönliches Problem von Dir, alte Ängste.... diese solltest Du ggf. mit einem Therapeuten mal aufarbeiten.

Natürlich könntest Du auch ohne einen Therapeuten Deine Probleme lösen. Jedoch dafür wäre von Dir Einsicht in die Ursache Deiner Probleme erforderlich sowie insbesondere die Erkenntnis, wie Du aus destruktivem Verhalten ein konstruktives Verhalten machen kannst. Meiner Meinung nach könnte anstatt "alter Ängste" bei Dir Neid eine Ursache sein, dem anderen ein Glück nicht zugestehen, wenn Du daran nicht irgendwie Anteil nehmen kannst. Dem Neid solltest Du keinen Raum geben, weil Du damit die Beziehung vergiftest.

Nur eben ist es in meinen Augen falsch, dass Du Dich ungerecht gegenüber Deinem Freund verhältst, wenn es doch "nur" Deine alten Ängste oder der Neid die Ursache sind, die Dich dazu anstacheln wollen.

DieMaus96 
Fragesteller
 03.01.2019, 00:04

Danke Nordlicht979.

Tatsächlich habe ich an Neid noch nicht gedacht. Ich werde mich damit auseinander setzen.

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Das weiß ich auch selber..

Wissen alleine reicht nicht. Du wirst aktiv an dir arbeiten müssen oder mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben.

Ohoh. glaube Du bist ein Kontrollfreak, aber dass Du es so offen hier schreibst, ist ja schonmal ein guter Schritt. Du nimmst ihm die Luft zu atmen und das ist nicht gut. Jeder braucht auch mal Zeit für sich alleine oder seine Kumpels. Das kannst und solltest Du ihm nicht abgewöhnen wollen. Die Frage ist echt, ob Dir jetzt Selbstbewusstsein fehlt, Du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Also irgend einen Grund wird es geben, vielleicht versuchst Du doch mal ei einem Psychologen einen Termin zu bekommen. Eilt ja nicht und es reichen ja auch ein paar wenige Stunden. So, damit Du Impulse bekommst um selbst daran zu arbeiten. Alles Gute Dir

Manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken Gang, dass er dann mehr Spaß hat wie mit mir und mehr mit seinen Freunden machen will als mit mir

Dein Selbstwertgefühl ist ganz unten. Du denkst, dass er dich nicht verdient hat. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl sonst verlierst du ihn wirklich. Wäre er mit dir zusammen wenn er so denken würde wie du?