Warum besaufen sich erfolgreiche Menschen nicht?

14 Antworten

Ich glaube nicht, dass es weniger Trunkenbolde bei erfolgreichen Menschen gibt. Ob Gewinner oder Verlierer, Geschäftsführer oder ohne Job, Mann oder Frau, alt oder jung, der Anteil der Alkoholiker wird sich nicht wesentlich unterscheiden. Die Erfolgreichen stehen unter Druck. Von ihnen wird immer Top Leistung verlangt. mit dem "kleinen Helfer" können sie das eine Zeitlang kompensieren. Ganz langsam steigert sich der Verbrauch. und der Erfolgsmensch ist in einer Spirale gefangen, aus der er ohne Hilfe nicht mehr entkommt. Die gewohnte Leistung kann nicht mehr erbracht werden, man fängt an zu reden, die sozialen Kontakte gehen zurück , mit Ausnahme von Trinkorgien. Dann ist der Alkohol sein Lebensmittelpunkt geworden. Er riskiert alles, seine Gesundheit, seine Familie, den Job und sogar das Leben.

Die Erfolgsleute sind vielleicht kreativer im Tarnen ihrer Abhängigkeit. Interessant: Statistisch gesehen sitzen im Bundestag etwa 20 bis 30 Mitglieder mit einem Alkoholproblem.

Das halte ich für ein Mythos der von genau solchen Nichtsnutzen wie Lebenscoaches in die Welt gesetzt wird. Viele erfolgreiche Menschen haben einen völlig ungesunden Lebensstil... schau dir nur Donald Trump an oder Churchill

Ich denke nicht dass man das so sagen kann, wobei es denke ich tatsächlich Tendenzen gibt. Wahrscheinlich, weil Menschen stärker zur Selbstkontrolle in der Lage sind, und deshalb auch eher ihre Ziele erreichen, die sie sich vornehmen. Anstatt zu sagen "Ach, das klappt sowieso nicht" und es darum gar nicht erst versuchen.

Ja, ich glaube zu wissen von welchen Menschen Du sprichst. Das sind wohl die, die im Internet groß und breit verkünden dass sie früher einen langweiligen "mittelmäßigen" Job hatten und immer unzufriedener in ihrem Leben wollten, dann Burnout bekamen, bis der Geistesblitz über sie gekommen ist und sie sich sagten: "Ich gebe mich nicht mit dem "mittelmäßigen" Leben zufrieden! Ich will reich werden, glücklicher, klüger und was Besseres als andere sein!". Und dann haben sie hart gearbeitet, und nun auf einer neuen Bewusstseins- und Daseinsstufe, und haben für den Rest ihres Lebens das Glück und Zufriedenh... ne, Moment mal, Zufriedenheit ist ja nur was für das Mittelmaß... das Glück und die Euphorie für sich gesichert.

Diese Lebenscoaches und sowas halt - ich lese zurzeit sehr viele Bücher in dem Bereich Motivation usw...

Ich wollte gerade schon fragen, woher du diese Thesen nimmst, aber das erklärt schon vieles.

Was meinst du, würden die ganzen Leute die solche Bücher schreiben, persönliche Coachings anbieten (egal ob Sport, Mindset,...) usw. Geld verdienen, wenn man den erfolgreichen Leuten nicht einreden würde sie würden das brauchen und den (noch) nicht erfolgreichen, dass sie dadurch erfolgreicher werden könnten?

Und würden erfolgreiche Leute sie brauchen, wenn sie das längst selber verinnerlicht hätten und einfach intuitiv tun würden?

Ja, viele wenn auch nicht alle erfolgreichen Personen sind sehr organisiert, einfach damit sie alles schaffen und nichts wichtiges vergessen. Zeit ist knapp und da muss man sie nicht mit Chaos am Morgen verschwenden, was neben dem Zeitaufwand auch noch unnötigen vermeidbaren Stress produzieren kann.

Es hängt nun natürlich davon ab, wie du "erfolgreich" definierst, ich kenne aber einige die für mich darunter fallen und da trinken fast alle Alkohol und manche rauchen auch.

Sie betrinken sich nur oft weniger öffentlich, sondern eher in privaterer Runde ohne dann groß aufzufallen.

Ein Freund meiner Eltern hat mehrere gut laufende Firmen selber aufgebaut und dort einiges an Vermögen gebunden, dazu noch im Privatvermögen teure Autos, mehrere Yachten, Ferienwohnungen und andere Dinge, also auch privat ein ordentliches Vermögen angesammelt mit der Zeit. Bei seinem Geburtstag oder auch dem meiner Eltern ist er aber immer ordentlich betrunken und so viel wie er braucht um betrunken zu werden, wird ein hoher Alkoholkonsum eher regelmäßig als selten der Fall sein. Aber er würde das vermutlich nie einfach so öffentlich in einer Bar machen und dort dann z.B. randalieren oder rumpöbeln.

Denn solche öffentlichen Kontrollverluste könnten ihn und dadurch auch seinen Firmen schnell den guten Ruf kosten und damit alles was er hart aufgebauthat mit einem Zwischenfall zerstören. Daher achtet er drauf, in welchem Rahmen das möglich ist.

Auch hochrangige Angestellte in der Bank habe ich bei Feiern schon ordentlich betrunken erlebt und das ja eben nicht mal privat, sondern "dienstlich". Wobei es wenn es in der Woche war auch egal ist, ob man bis 19, 23 oder 5 Uhr morgens da war, am nächsten Tag hat man auf der Arbeit zu sein und den Job ordentlich zu machen. Egal wie viel man am Abend (oder morgens) davor getrunken hat. Verkartert dort halbherzig und unkonzentriert arbeiten kann man sich vielleicht einmal erlauben, aber nicht regelmäßig, sonst ist man den Job irgendwann los. Ebenso wenn man betrunken zu starken Mist gebaut hat, egal ob bei der Feier oder dann während der Arbeitszeit. Manche Eskapaden werden im Nachhinein sogar eher belächelt, statt es zu verurteilen z.B. ein total betrunkener Kollege, der nicht mehr ordentlich laufen konnte, gegen mehrere Türrahmen gelaufen ist und totalen wirren Unsinn erzählt hat.

Sport ist gut um sich fit zu halten und sich körperlich mal zu verausgaben, viele können dabei auch gut vom Arbeitstress abschalten. Daher ist es wichtig sich zu bewegen, aber auch das tut nicht jeder. Denk mal an da typische Bild von Firmenchef, gerade älterer Generation. Wie viele davon sind sportlich durchtrainiert und wie viele haben hingegen eher den teils recht großen Bier- bzw. Gemütlichkeitsbauch? Wobei von Frauen tatsächlich eher Sport und gesunde Ernährung erwartet wird, da Übergewicht schneller als fehlende Disziplin gewertet wird.

Ernährung ist auch so ein Thema, wer wenig Zeit hat ist da gerne auch schnell fertig und isst ungesunden Kram statt immer frisch zu kochen. Doch wenn Nährstoffe fehlen ist man weniger Leistungsfähig und dass kann man sich nicht leisten, daher sollte man schon etwas drauf achten. Tut aber auch nicht jeder erfolgreiche Mensch.

Die Disziplin die man im Job braucht, können viele auch auf die Freizeit übertragen und machen dann eben, unterschiedlich motiviert, Sport und achten auf die Ernährung. Doch es gibt acuh genug Leute, die froh sind sich da privt keine Gedanke machen zu müssen und einfach das Leben wie es ist genießen.

Man darf aber nicht vergessen, dass Alkohol und Rauchen auch Suchtmittel sind und entspannend sein können. Daher ist es nicht selten der Fall, dass Leute es erst in kleinerem Rahmen nutzen um zu entspannen und abzuschalten und mit zunehmendem Druck durch den Erfolg auch das Suchtverhalten gesteigert wird, sie also öfter und mehr trinken oder rauchen. Teils kann sogar gerade der Erfolg also in eine stärkere Suche führen.

Erfolgreiche Menschen sind in der Regel ja auch recht gut darin Leute zu überzeugen, sind wortgewand, gebildet,... Damit fällt es ihnen natürlich auch leichter, negative Eigenschaften zu verschleiern oder falls doch mal irgendwas passiert die Sache klein zu reden.

Was ich dir mit dieser langen Antwort sagen möchte:

Das trifft sicherlich auf manche erfolgreiche Personen zu, aber bei Weitem nicht auf alle und ich würde schätzen auch nicht auf die Masse.

Kann man so nicht sagen, ich bin ein totaler Loser und trinke und rauche trotzdem nicht und achte einigermaßen auf meine Gesundheit. Andererseits kenne ich ein erfolgreiches für deutsche Verhältnisse wohlhabendes Paar, wo die Frau angeblich raucht ohne Ende und beide trinken.