Tipps um dauerhaft clean zu bleiben?
Hey, ich habe ein Alkoholproblem, war schon mehrere Male erfolgslos in verschiedenen Entgiftungen, habe auch schon oft genug versucht, nie wieder ein Schluck zu trinken... Hat nicht funktioniert... Jetzt ist die letzten Tage nur Mist passiert und ich will den Alkohol aus meinem Leben für immer verbannen... Nur wie, ohne wieder rückfällig zu werden...? P.S. Langzeittherapie geht ned, bin in der Ausbildung und will endlich meine Ausbildung fertig haben..
Maya
6 Antworten
Hallo Maya!
Wer will, findet Möglichkeiten, wer nicht will, SUCHT Gründe, warum etwas für ihn nicht geht.
Anonymität ist die Grundlage von A.A.! Das heißt, wenn du nicht selbst jemandem anvertraust, dass du zu den A.A.s gehst, dann erfährt das auch niemand. Gestern stand ja gerade in der Zeitung, dass Brad Pitt gesagt hat, dass er eine Weile zu A.A. gegangen ist und dass er dort alles aussprechen konnte und sicher war, dass das keiner weitererzählt.
Außerdem kannst du in einer anderen Stadt in ein Meeting gehen, um erst mal zu erleben, was A.A. ist. Danach wirst du über deine Ängste, dass es jemand erfahren könnte, schmunzeln.
Oder du beginnst in einem A.A. online Meeting. Es gibt viele Möglichkeiten.
Dass es auch noch andere (Blaues Kreuz, Kreuzbund, Guttempler) gibt, ist klar. Dort darfst du aber nur 'trocken' hinkommen. Zu den A.A.s kannst du kommen, wenn du den aufrichtigen Wunsch hast, mit dem Alkohol trinken aufzuhören. Es gibt sehr viele, die es nur mit der Gruppe, ohne Therapie geschafft haben und heute mit Freude ohne Alkohol leben.
Dass die A.A.s nicht 'jedermanns Sache' sind liegt daran, dass jeder dort von Anfang an die Freiheit hat, selbst zu entscheiden, was er tut und also Verantwortung für sich selbst übernehmen muss, wenn er nüchtern werden möchte. Da kann er niemandem anderen die Schuld geben, wenn es nicht funktioniert.
Wenn du clean bleiben willst, musst du es auch wirklich wollen.
Da zählt nichts anderes. Es ist viel Einstellungssache dabei. Du leistest nämlich keinerlei Verzicht sondern gewinnst die Kontrolle über dein Leben zurück.
Auch das mit der Ausbildung hört sich eher nach Ausflucht an, so wie:
Ich muss ja saufen weil ich strebsam sein will!
Hört sich ziemlich unreif an.
Entweder du entscheidest dich endlich den Alkohol zu besiegen oder du wirst daran zerbrechen.
Einzig deine Entscheidung.
Ich weiß wovon ich rede
Nach einem qualifizierten Entzug von drei Wochen kann man eine ambulante Reha mit zwei Terminen in der Woche machen. Das geht auch neben der Ausbildung. Geh auf jeden Fall zu einer Suchtberatung, die helfen dir weiter
Kann ich gut nachvollziehen. Du musst nicht direkt in Therapie. Du kannst dir alternativ Hilfe bei den AA suchen oder die Optionen mit deinem Hausarzt besprechen.
Fakt: Die meisten Alkoholiker schaffen es ohne Therapie, dem Höllenkreis zu entkommen.
Fakt ist, dass die Rückfallquote über 80% liegt. Ohne unterstützende Maßnahmen nach dem Entzug ist man schnell wieder dabei
Das Problem liegt meist im Umfeld. Die meisten denken, es reicht den Alkohol wegzulassen. Pustekuchen. Es gibt meist immer einen Grund, weswegen man trinkt. Diesen gilt es ausfindig zu machen. Die Alkoholsucht ist oft nur das Symptom einer verdeckten psychischen Krankheit.
Das selbe Schema betrifft 'fast' alle Süchte. Egal ob Esssucht oder Spielsucht.
Daher schrieb ich ja, dass man unterstützende Maßnahmen braucht. Da gibt es viele Möglichkeiten und Alternativen zu den AAs
Du muss in der Klinik. Mach nen Entzug. Das ist nun wichtiger als die Ausbildung. Sonst riskierst du dein Leben
Würde ich so pauschal nicht sagen. Lieber Zähne zusammenbeißen und die Ausbildung beenden. So hat sie nach der Klinik was in der Hand.
Trocken sind die Chancen größer, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Erstmal muss man den Entzug plus Folgemaßnahmen machen. Bei der Ausbildung danach kann man auch unterstützt werden
die ausbildung geht 4 jahre, plus ein jahr berufsschule, um mein abitur zu machen und 7 jahre lehramtsstudium
Und da es ohnehin noch 12 jahre dauert, bis ich vermutlich endlich mal arbeiten gehen kann, will ich auch irgendwann mal anfangen lehren zu machen, schliesslich habe ich die letzten 2 jahre verschwendet weil ich wegen meiner depressionen, persönlichkeitsstörung und alkoholproblem nicht schulbar war...
Entschuldige, Maya, aber mit diesen Problemen bist du für eine Erzieher-Ausbildung tatsächlich nicht geeignet. Dafür und auch als Lehrer braucht es psychisch gesunde, sehr gefestigte Persönlichkeiten, die mit sich im Reinen sind und mit beiden Beinen fest im Leben stehen.
Tu dir und deinen potentiellen Schützlingen etwas Gutes, bekomme zuerst deine eigenen Probleme in den Griff und suche dir, um Himmels willen, eineandere Ausbildung!
Hast du dich wegen deines Alkoholproblems schon einmal an Prof. Musalek im Anton-Proksch-Institut gewandt? Ich denke, dort könnte dir am ehesten geholfen werden, wenn du es wirklich willst.
Auch stationär? Wenn es dort nicht klappt, habe ich leider auch keinen Rat mehr für dich. Tut mir sehr leid....du bist noch so jung. Alles Gute!
Die AA sind nicht jedermanns Sache. Man kann anonym zu jeder Selbsthilfegruppe gehen, aber das erst nach einem Entzug zur Unterstützung.