Habt ihr schon mal "unsicheres" Wasser getrunken?

8 Antworten

Als ich kurz nach dem Abi eine Woche durch die Schweiz gewandert bin, habe ich fast nur aus Almbrunnen getrunken. Zu der Zeit, als ich unterwegs war, im August, ist das einigermaßen gefährlich, weil diese Brunnen ja oft unterhalb von Kuhweiden mit entsprechend viel Kuhfläden liegen. Ich hatte aber Glück und blieb Gesund. Eine Freundin, die zur gleichen Zeit durch den Schwarzwald getrekt ist, hatte weniger Glück. Sie mussten ihren Urlaub abbrechen.

In Kenya haben wir 2019 ausschließlich mit Chlortabletten gearbeitet. Ich habe einmal den Fehler gemacht, in einem modernen Shoppingcenter einen Burger (mit Salatgarnitur) zu essen und hatte gleich drei Tage Durchfall.

Ansonsten habe ich schon oft aus Brunnen getrunken, auf denen "kein Trinkwasser" stand. Wir haben sogar einen vor dem Haus, wo jetzt drei Jahre lang ein Schild draufgepickt war, dass es kein Trinkwasser war. Vertragen haben wir es trotzdem. Es gibt auch Belastungen, die bspw. nur bei Kleinkindern gefährlich sind und Erwachsenen nichts ausmachen. Da wir die Umgebung unseres Brunnens kennen und einschätzen können, was sich für Werte verändert haben könnten (meine Frau ist Ärztin, ich bin Materialwissenschaftler, d.h. auch zu einem Stück weit Chemiker), sind wir da auf unsere Weise vorsichtig, auch wenn die Stadtwerke bei ihren Warnschildern natürlich auf Nummer Sicher gehen müssen.

Pfützen- oder Regentonnenwasser würde ich filtern, dafür gibt es aber Ausrüstung. Gletscherbäche halte ich für gesundheitlich unbedenklich, wenn man nebenher auch was Salziges isst, da dieses Wasser sehr elektrolytarm ist (ich bin oft auf Gletschern unterwegs).

JWDHF 
Fragesteller
 18.03.2024, 20:33

Tolle Antwort, danke! Mein gruseligstes Wassererlebnis hatte ich mal am Titlis, wo mir oben auf 3000 Meter das Trinkwasser ausging und ich das Schmelzwasser aus einer Rinne an der Gletscherzunge trank; das Gestein darunter war rötlich-braun, eisenhaltig. Das Wasser hatte einen metallischen Geschmack, ganz merkwürdig. Ich konnte nur etwa 500 ml trinken, dann war mein Mund "mehlig". Ich dachte noch: Ups, hoffentlich sind keine Schwermetalle drin (am Titlis gibts erzhaltige Mineralien in vielen Farben). Nun ich habs überlebt...aber war vielleicht nur mässig schlau... Tollen Beruf hast Du, Materialwissenschaftler, klingt spannend ! Chemie ist übrigens auch ein jahrzehntlanges Hobby von mir, besonders die chemischen Elemente, in meiner Sammlung sind u.a. Europium, Lanthan, Uran und Hafnium, hätte ich mehr Geld, hätte ich so einen Schaukasten mit allen Elementen an der Wand.. :-)

0

Hab auf Tour mit den Pferden auch schon aus natürlichen Gewässern getrunken.

Bisher immer ohne Probleme.

Sowas wie Wasserfilter kannten wir damals gar nicht.

Nein und würde ich auch auch im Normalfall nicht tun - aber im Notfall ist unsauberes Wasser immer noch besser als Verdursten

Oh ja, ich habe versehentlich mal aus einer Wasserflasche im Auto getrunken, die stand schon ewig da drin.

Bei längeren Autofahrten ist jetzt mein erster Gedanke :

"haben wir frisches Wasser mit" ?

PS Das "alte" Sprudelwasser schmeckt sehr sehr eigenartig, ich habe es trotzdem hintergeschluckt.

Brunnen im Wald, der nicht immer trinkbares Wasser enthält, auf einer längeren Wanderung. War erfrischend und lecker, hatte keine Probleme damit😎🐈🐾🐾

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung