Epilepsie Tabletten und Alkohol ist dass nicht gefährlich?

3 Antworten

ASRvw hat ja schon ausführlich Stellung genommen.

Ich will mich kurz fassen.

Es gibt ganz verschiedene Arten von Epilepsie und ganz verschiedene Medikamente dagegen. 

Grundsätzlich gilt, dass man keinen Alkohol trinken darf, wenn man Epilepsie hat, schon gar nicht mit den Medikamenten zusammen, weil es Wechselwirkungen und Nebenwirkungen geben kann.

Ob sich das tatsächlich auswirkt, kommt ganz auf den Einzelfall an. Da bisher offenbar bei Deinen Freund nichts Schlimmes passiert ist, nehme ich an, dass auch in der Zukunft nichts Schlimmes passiert. Ich würde gelegentlich mal die Leberwerte beim Arzt kontrollieren lassen, damit man da Nichts übersieht. Ich habe erlebt, dass ein Epileptiker bei einem Fest in einem Heim mehrere Schoppen Wein getrunken hat, ohne dass etwas passiert ist. Glück gehabt, kann man da sagen.

Grundsätzlich ist es nicht gut, wenn man mehrere Bier braucht, um einschlafen zu können. Neben Organschäden -auch Schäden des Gehirns - kann sich da eine Alkoholabhängigkeit entwickeln. 

Unter Hinweis auf die Antwort von Negreira schlage ich vor, dass der behandelnde Neurologe mal gefragt wird, ob man die Medikation nicht optimieren kann, eben unter Hinweis darauf, dass derzeit Bier zum Beruhigen benötigt wird.

Mahlzeit.

Also generell ist die Kombination von Medikamenten, insbesondere von Verschreibungspflichtigen, mit Alkohol immer mit einem gesteigerten Risiko behaftet. Das gilt selbstverständlich auch für Antiepileptika.

Wie umfangreich mögliche Wechselwirkungen zwischen einem spezifischen Medikament und Alkohol ausfallen, hängt dabei von verschiedenen, variablen Faktoren ab.

Da wäre zunächst mal die Frage nach dem genauen Wirkstoff, von dem der eigentliche Wirkmechanismus und die Verstoffwechselung abhängen.

Ferner wäre da die Frage nach der Dosierung und in diesem Zusammenhang auch die Frage nach Körpergewicht und med. Allgmeinzustand des Patienten, sowie ggf. vorhandene, weitere Erkranungen.

Dann wäre da die Menge an Alkohol und dessen zeitlicher Abstand zur Medikamenteneinnahme.

Kommen wir zurück auf Antiepileptika. Die meisten verwendeten Wirkstoffe werden in der Leber metabolisiert. Gleichzeitig ist die Leber das Hauptabbauorgan für Alkohol. Je nach Menge wird die Leber durch den Alkohol unter einen erheblichen Stress gesetzt, der wiederum die Metabolisierung der Wirkstoffe der Antiepileptika sowohl behindern als auch beschleunigen kann.

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Kombination von Antiepileptika mit Alkohol sehr kritisch zu sehen. Abhängig von den Mengenverhältnissen von Wirkstoff und Alkohol und weiteren Faktoren reichen die möglichen Wechselwirkungen von einer Steigerung der unerwünschten Nebenwirkungen der Antiepileptika wie Verlangsamung der Atmung bis Atemstillstand, Desorientierung, Blutdruckabfall und Nierenversagen bis hin zur vollkommenen Wirkungsaufhebung der Antiepileptika.

Wenn ihm also seine Gesundheit lieb ist, sollte er auf die Kombination seiner Medikamente mit Alkohol verzichten. Und dementsprechend solltest Du auch auf ihn einwirken.

Wenn er denn unbedingt trinken will, sollte er auf jeden Fall einen zeitlichen Abstand von Minimum 2 Stunden zwischen Medikamenteneinnahme und Alkoholkonsum einhalten. Besser noch länger, da einige Wirkstoffe von Antiepileptika eine deutlich höhere Halbwertszeit besitzen.

Dass er die Kombination speziell - wahrscheinlich basierend auf seiner entsprechenden Erfahrung - wählt um besser einschlafen zu können, sollte ihm eigentlich deutlich machen, was ihm passiert, wenn es mal schief geht: Müdigkeit, ungewolltes Einschlafen, ggf. Koma.

Also, wenn er auf Dich hört, dann rate ihm eindringlich, es zu lassen.

Schlaftabletten, Schmerztabletten, alles ist bei Epi gefährlich. Daß Dein Freund nicht schlafen kann, hängt vermutlich mit den Pillen zusammen, die er gegen die Anfälle nimmt. Der eine schläft davon wie ein Baby, der andere gar nicht (so wie ich), der dritte hat Alpträume. Dazu auch noch Alkohol zu trinken, ist, wie Öl auf das Feuer zu gießen.

Wegen der Schlafstörungen sollte er zum Arzt gehen, Alk ist da gar keine Lösung. Zumal er sich auch noch Leber und Nieren wegsäuft. Merhr als gut zureden kannst Du ihm aber nicht, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Aber versuchen mußt Du es einfach.