Keppra und Alkohol?

5 Antworten

Halllöchen,

eigentlich müsste die Frage lauten ob Du den Alkohol weglassen solltest, aber lasssen wir das. Sehr sehr viele Anfälle passieren wohl oft wenn ein Epileptiker Lust auf ein Glas Bier hat und das dann nach längerer Abstnenz trinkt. Jeder Arzt und Sanitäter hat mich das im Krankenwagen oder später im Krankenhaus gefragt. Also reicht das Bier alleiene schon aus. Wenn du also Epilepsie  hast kann das Glas Bier wohl schon ausreichen. Ich selber trinke keinen mehr. Ich nehme insgesamt 2500 mg Keppra am Tag. Selbst als ich noch getrunken habe hatt ich keine Nebenwirkungen. Das soll keine Beruhigende Wirkung auf dich haben oder jetzt  eine Entwarnung für dich sein. Du solltest das echt ernst nehmen. Jeder reagiert anders. Frag ganz einfach deinen Arzt. Hab da keine Hemmungen. Die Tabletten können auch nicht jeden Anfall verhindern. Der Meinung war ich auch, aber da hat mich ein Professor eines besseren belehrt. Die Pillen unterdrücken nur, aber wenn du mal einen starken Anfall bekommst kann der auch durchbrechen. Frag deinen Arzt und der wird dir sagen ob du Alkohol trinken kannst.

Setze bitte nie eigenständig  irgendwelche Medikamente ab. Ich glaue, dass man sie auch langsam runterdosieren muss um sie auslaufen zu lassen. Ich hoffe ich konnte dir vielleicht ein wenig helfen

Alkohol kann epileptische Anfälle auslösen. Gerade wenn du einige Tage deine Medikamente nicht nimmst.

Bei Keppra muss ein Spiegel aufrecht erhalten werden, damit es gut und eben effektiv wirken kann. Da du aber die Tabletteneinnahme sowieso nach "Gutdünken", also unregelmäßig gestaltest, kann das Medikament gar nicht so wirken, wie es sollte. Mit Alkohol kann es passieren, dass die Wirkung eines Medikaments außer Kraft gesetzt wird, oder eben Wechselwirkungen auftreten, die nicht überschaubar sind.

Eine Patientin hatte auf Keppra und Alk mal wunderbare Halluzinationen von der Hölle, schwarzen Löchern und Babies, die vor ihr im Patientenzimmer geschlachtet würden.

Ein "Weltuntergang" ist es sicher nicht, wenn du einen epileptischen Anfall und/oder Halluzinationen bekommst. Der betrifft halt DICH und deine Umgebung.
Und ob es bei einem "Mikro-Anfall" bleibt, ist halt fraglich.

Thomasito207 
Fragesteller
 30.10.2016, 09:28

Dabke für deine schnelle und ausführliche Antwort. I nehme keppra eigentlich regelmässig, mir ist es nur aufgefallen als ich sie im Februar für vier Tage vergessen habe, als ich in den Ferien war. ich bekam zwischendurch leichte Schwindelanfälle, was ich normaler weise nie hab. Doch jetzt war ich vom 11-14 Okt wieder in den Ferien und habe sie wieder vergessen und habe eben dieses mal rein gar nichts gespürt. Sonst habe ich sie jeden Tag genommen.

Bitte nicht! Der Wirkstoff Levetiracetam baut, bei regelmäßiger Einnahme, einen Wirkstoffspiegel im Blut auf, der die Anfälle verhindern soll. Nimmst Du Deine Tabletten dann eine gewisse Zeit nicht (oder nur weniger), baut sich dieser Spiegel ab, und es kommt wieder zu neuen Anfällen. Alkohol ist bei fast allen Medikamenten untersagt, bei Antidepressiva oder Epilepsiemitteln gelten aber eigentlich noch verschärfte Bedingungen.

Das Absetzen des Medikaments sollte NUR in Absprache mit dem Arzt und dann auch nur durch Ausschleichen erfolgen. Wenn Du aber anfallsfrei bleiben willst, solltest Du die Einnahme weiterführen. Alkohol ist doch nicht wichtig, man kann auch mit Sprudelwasser lustig sein, meinst Du nicht?

Im übrigen bin ich selbst betroffen und habe auch, weil ich ja stark bin, die Tabletten in Absprache mit meinem Arzt abgesetzt. Etwa 6 Wochen später kam der nächste Anfall. Kürzlich habe ich eine Flasche Wein aufgemacht, weil ich Besuch bekam. Ich trinke nie Alkohol, und hier hat eine etwa schnapsglasgroße Menge ausgereicht, bei mir Schwindel und Bewußtseinstrübungen auszulösen.

Lies die Packungsbeilage, wenn es relevante Wechselwirkungen mit Alkohol gäbe stünde das normalerweise drin.

Medikamente und Alkohol können Wechselwirkungen hervorrufen die oftmals toxisch sind.