Mahlzeit.

Also generell ist die Kombination von Medikamenten, insbesondere von Verschreibungspflichtigen, mit Alkohol immer mit einem gesteigerten Risiko behaftet. Das gilt selbstverständlich auch für Antiepileptika.

Wie umfangreich mögliche Wechselwirkungen zwischen einem spezifischen Medikament und Alkohol ausfallen, hängt dabei von verschiedenen, variablen Faktoren ab.

Da wäre zunächst mal die Frage nach dem genauen Wirkstoff, von dem der eigentliche Wirkmechanismus und die Verstoffwechselung abhängen.

Ferner wäre da die Frage nach der Dosierung und in diesem Zusammenhang auch die Frage nach Körpergewicht und med. Allgmeinzustand des Patienten, sowie ggf. vorhandene, weitere Erkranungen.

Dann wäre da die Menge an Alkohol und dessen zeitlicher Abstand zur Medikamenteneinnahme.

Kommen wir zurück auf Antiepileptika. Die meisten verwendeten Wirkstoffe werden in der Leber metabolisiert. Gleichzeitig ist die Leber das Hauptabbauorgan für Alkohol. Je nach Menge wird die Leber durch den Alkohol unter einen erheblichen Stress gesetzt, der wiederum die Metabolisierung der Wirkstoffe der Antiepileptika sowohl behindern als auch beschleunigen kann.

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Kombination von Antiepileptika mit Alkohol sehr kritisch zu sehen. Abhängig von den Mengenverhältnissen von Wirkstoff und Alkohol und weiteren Faktoren reichen die möglichen Wechselwirkungen von einer Steigerung der unerwünschten Nebenwirkungen der Antiepileptika wie Verlangsamung der Atmung bis Atemstillstand, Desorientierung, Blutdruckabfall und Nierenversagen bis hin zur vollkommenen Wirkungsaufhebung der Antiepileptika.

Wenn ihm also seine Gesundheit lieb ist, sollte er auf die Kombination seiner Medikamente mit Alkohol verzichten. Und dementsprechend solltest Du auch auf ihn einwirken.

Wenn er denn unbedingt trinken will, sollte er auf jeden Fall einen zeitlichen Abstand von Minimum 2 Stunden zwischen Medikamenteneinnahme und Alkoholkonsum einhalten. Besser noch länger, da einige Wirkstoffe von Antiepileptika eine deutlich höhere Halbwertszeit besitzen.

Dass er die Kombination speziell - wahrscheinlich basierend auf seiner entsprechenden Erfahrung - wählt um besser einschlafen zu können, sollte ihm eigentlich deutlich machen, was ihm passiert, wenn es mal schief geht: Müdigkeit, ungewolltes Einschlafen, ggf. Koma.

Also, wenn er auf Dich hört, dann rate ihm eindringlich, es zu lassen.

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