Warum finden es so viele Erwachsene schlimm, wenn Teenager Sex haben?

18 Antworten

Die Ewiggestrigen und Religionsfanatiker gab es schon immer, ansonsten glaube ich kaum dass jemand etwas dagegen hat. Eventuell aber vor den Folgen ! Führt jugendlicher Leichtsinn vielleicht eher dazu unkontrolliert zu handeln? Die Folgen können den Jugendlichen hart treffen!

Finden es denn so viele Erwachsene schlimm? Ich bin Ü 50 und finde es ganz normal. Ich kann mich auch noch gut an die eigene Jugend erinnern... ;-)

Hiroyugane  15.06.2015, 21:43

ich finds toll dass sogar noch (fast) rentner hier aktiv sind und ihre weisheit teolen:)

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majaesel  15.06.2015, 21:45
@Hiroyugane

Fast Rentner?!? Komm her Bürschchen, ich zieh Dir die Ohren lang!!! ;-)))

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Ich bin seit Jahren in dieser Community Experte für Sexualität und beschäftige mich daher regelmäßig auch mit Fragen von 14-Jährigen zu diesem Themenkomplex. Ich denke also, dass ich insbesondere auch in bezug auf diese Community recht gut mitreden kann bei diesem Thema.

Zunächst gebe ich dir recht, Sexualität ist natürlich und Jugendliche entdecken ihre eigene Sexualität meistens schon mit 10 bis 12, spätestens im Alter von 14 entwickeln sie verstärktes Interesse am anderen Geschlecht. All das ist in der Tat natürlich, gesund und keinerlei Grund zur Sorge, sondern die normale pubertäre Entwicklung.

Gleichwohl stelle ich auch ganz deutlich fest, dass viele Jugendliche in diesem Alter von dieser Thematik überfordert und die Reife-Unterschiede zwischen einzelnen Jugendlichen drastisch sind. Die allermeisten reden von Liebe und meinen allenfalls Schwärmen, viele waren noch nie richtig verliebt mit Schmetterlingen im Bauch, aber "gehen" mit jemandem, der schon Sex will. In vielen Fällen wird der Reifeunterschied leider missbraucht, wird einseitig Druck ausgeübt, emotional erpresst und Jugendliche zu Sex überredet, für den sie eigentlich noch gar nicht reif genug sind oder der noch gar nicht der eher kindlichen Beziehung zwischen ihnen angemessen ist.

Gewiss gibt es Jugendliche, die auch in diesem Alter reif genug sind, die sich wirklich verliebt haben, sich souverän um Verhütung kümmern und denen die Tragweite ihrer Handlungen bewusst ist. Aber, mit Verlaub, das ist leider realistisch gesehen die Minderheit. Die Mehrheit quält sich in diesem Alter eher noch mit Fragen wie "was meint er, wenn er mich anguckt?", "wie spreche ich ihn an?" oder "bin ich hübsch genug, sind meine Brüste groß genug, ist der Penis lang genug?".

Trotzdem gebe ich immer seriöse, saubere und konstruktive Antworten auf Fragen zum Ersten Mal, zu Stellungen oder Praktiken, und insbesondere zu Verhütung. Es ist aber erschreckend, wie hoch der Anteil der Mädchen ist, die die Pille nehmen, aber einfachste Reaktionen auf Einnahmefehler nicht beherrschen und auch dem Beipackzettel offensichtlich nicht entnehmen können, aber schon Sex mit etlichen Jungen hatten. Es ist auch erschreckend, immer wieder zu lesen "er will, dass ich.." und sie offensichtlich nicht einfach simpel Nein sagt, wenn sie es nicht möchte.

Hieran erkennt man die Diskrepanz zwischen innerer Reife (Verantwortung, Durchsetzungsvermögen, geringe Manipulierbarkeit) und der schon fortgeschrittenen körperlichen Entwicklung. Ich finde es gut und sinnvoll, wenn Kinder solange mit dem Ausleben der Sexualität warten, bis sie auch innerlich die Reife haben, sich nicht manipulieren zu lassen und die Verantwortung bezüglich Gesundheit und Verhütung zu tragen. Bis dahin genügt durchaus, seinen eigenen Körper zu erforschen und das Bedürfnis nach Sexualität durch Masturbation zu stillen.

TheKn0wledge 
Fragesteller
 20.06.2015, 10:37

Die Fragen die du da erwähnst sind eigentlich ein gutes Zeichen FÜR die Reife.

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Kajjo  20.06.2015, 15:04
@TheKn0wledge

Tja, das sehe ich eben nicht so. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Trieb erwacht, aber nicht die innere Reife, die hier gemeint war.

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PlueschTiger  31.05.2016, 11:55

Gewiss gibt es Jugendliche, die auch in diesem Alter reif genug sind, die sich wirklich verliebt haben, sich souverän um Verhütung kümmern und denen die Tragweite ihrer Handlungen bewusst ist.

Du machst hier einen Denkfehler. Sage mir mal warum du als Voraussetzung dinge erwartest die du nicht mal bei 20-30 Jährigen und bei manchen selbst mit 80 noch nicht hast. Auch was die Manipulierbarkeit angeht sind Jugendliche nicht wirklich gefährdeter als Erwachsene, denn selbst dort passiert es immer wieder und wohl öfter als uns lieb ist. Es kann sogar sein das jugendliche da sogar etwas sicherer sind, da sie unberechenbarer sind und dadurch nicht so einfach zu durchschauen, was manipulieren erschwert.

Es ist auch erschreckend, immer wieder zu lesen "er will, dass ich.." und sie offensichtlich nicht einfach simpel Nein sagt, wenn sie es nicht möchte.

Da kommen wir zu einem Punkt der eigentlich nicht nur mit den Jugendlichen zu tun hat, sondern wie beim Thema Liebe, Verhütung eine Sache der Eltern ist. Es wird zu oft unterlassen das Peinliche Bienchen Thema und damit zusammenhängende scheinbare liebe etc. anzusprechen und aufzuklären. Wenn das dann Schulen übernehmen wollen oder sollen und auch mal die Folgen (Geburt eines Babys) zeigen wollen, dann wird Blockiert. Bei uns wollte man mal ein Video einer Geburt zeigen, was verboten wurde, auch weil zwei ohnmächtig wurden. Gerade das hätte Jungen und Mädchen vor Augen geführt welche Konsequenzen ungeschützter Sex haben kann, denn alles andere ist für Jugendliche eh nur Gerede.

Was das "Nein" angeht ist es auch eine Sache der Erziehung und des Selbstvertrauens, wenn man von Seiten der Eltern kaum Unterstützung hat und durch oder in der Schule getriezt wird, ist kaum Selbstvertrauen zu erwarten und ganz den Jungen den schwarzen Peter zuschieben ist auch nicht richtig, denn er hat mitunter nicht viel mehr Selbstvertrauen. Daher kann man nicht von einem Jungen erwarten ein "Nein" in dem Ausdruck des Mädchens zu erkennen, welches nicht Fähig ist "Nein" zu sagen.

Ansonsten sind deine Argumente schon nicht verkehrt.

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Ich finde nicht, dass es Erwachsene schlimm finden wenn Teenager Sex haben allerdings kannst du auch da nicht alle Erwachsenen in einen Topf werfen genauso wenig wie Erwachsene nicht alle Teenager in einen Topf werfen können. Sex bekommt aber leider auch unter den Jugendlichen einen regelrecht inflationären Stellenwert. Viele wollen auf Teufel komm raus erwachsen sein können aber die Verantwortung dafür noch gar nicht übernehmen, wollen Beziehungsmodelle wie "Freundschaft Plus" oder ähnliches leben und können das aufgrund der emotionalen Reife gar nicht richtig verarbeiten und dadurch geht aber auch die Fähigkeit ein Stück weit verloren richtige emotionale Bindungen einzugehen. Als Erwachsener hat man da einen anderen Blickwinkel aufgrund der Lebenserfahrung. Jugendliche sollen sehrwohl sexuelle Erfahrungen sammeln, das ist wichtig aber auch Grenzen erkennen.

Es gibt auch viele, die das nicht schlimm finden. Früher war man körperlich noch nicht so früh entwickelt und die Regeln/Verbote in der Gesellschaft/Familie waren noch strenger. Obwohl viele auch auf Sachen bestehen, an die sie sich früher auch nicht gehalten haben.

majaesel  15.06.2015, 21:22

Das trifft vielleicht auf die Generationen zu, die bereits das Zeitliche gesegnet haben...

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