Warum ekel nach dem Sex?

14 Antworten

Schau mal hier rein: http://www.psychology48.com/deu/d/ekel/ekel.htm

"Ekel entsteht nur dort wo auch Lust möglich wäre". Man kann die These aufstellen, dass Ekel ein Mechanismus ist der den Menschen davor schützt mit potentiell Infektiösem in Kontakt zu kommen. (Geschlechts)Krankheiten sind mindestens so alt wie der Mensch selbst. Trotzdem (und dies erklärt sich sicher von selbst) ist und war die Fortpflanzung für den Fortbestand der Menschheit wie jeder anderen Art von absoluter Bedeutung. Sexuelle Handlungen beinhalten Körperkontakt und meist auch den Kontankt zu Körperflüssigkeiten des Sexualpartners. Solange Lust empfunden wird, ist das Ekelgefühl unterdrückt oder sogar umgewandelt in Lustgefühl. Beim Mann sinkt nach dem Höhepunkt der Testosteronspiegel und das Lustempfinden ist ausgeschaltet. Es erklärt sich warum es so sein kann, dass erst jetzt Ekel als solcher empfunden wird. Neben diesen postulierten psychologisch/biologischen Vorgängen spielen sicher auch soziale Phänomene mit ein. Wie bereits aus der gennanten Quelle ersichtlich steht unser Ekelempfinden (zumindest in Teilen) in Zusammenhang mit dem jeweiligen sozialen Kontext. Sozialisation und Normgeltung entscheiden darüber was wir als eklig empfinden.

Soviel zum formalen Teil. Greez Atsam

Hi,

dann sind es wohl Frauen, die sofort mit dir ins Bett gegangen sind und es ekelt dich deshalb weil sie "so schnell" dazu bereit waren? In manchen Männerköpfen spukt ja dieses Ungleichgewicht herum und sie finden Frauen ekelhaft, die sich auch so cassanova-mäßig verhalten wie die Männer.

Wechselst du denn die Partnerinnen ständig? Also ich denke, da steckt so ein Machogehabe dahinter, diese Schl... haben dich so schnell "rangelassen" und du vergisst, dass du ja ebenso schnell dazu bereit warst.

Es hört sich so an, als hättest du Sex ohne große Beziehung. Vielleicht solltest du einmal zur Abwechslung eine Partnerin suchen, die dir als Mensch etwas bedeutet und dir mit Sex viel Zeit lassen. Ekel kann sich auch auf dich selbst beziehen, nämlich in der Form, dass sich der Mensch in dir nach Nähe und Tiefe sehnt und du es immer übergehst.

Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass du irgendwas aus früherer Zeit, was mit Sexualität zu tun hatte, verdrängst. Es lohnt sich sicher, darüber nachzudenken.

LPMAXI 
Fragesteller
 07.03.2011, 22:13

Ja, beim Sex in der Beziehung das Gleiche. Und verdrängen tu ich an sich auch nichts. :/

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burgelchen  08.03.2011, 09:51
@LPMAXI

Dann lass doch mal den Sex ganz draussen und versuch mal nur den Menschen in deiner Partnerin zu sehen, der dir vielleicht wertvoller wird, je mehr du sie von dieser Seite siehst.

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phiLue  10.01.2020, 13:41
@LPMAXI

Wenn du etwas erfolgreich verdrängst bemerkst du es auch nicht da du es ja eben verdrängst.

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Ich denke ich kann dich verstehen. Das Problem scheint mir unsere z.T. falsche Sexualmoral zu sein. Grade wenn man in konservativen Kreisen (ganz schlimm: katholisch und in Bayern) erzogen wurde, gilt der Sex als etwas Böses, für das man sich schämen muss. Da der Akt aber gleichzeitig eine unglaubliche Befriedigung schafft, projiziert man(n) die Scham dann auf die Nacktheit der Frau, um so seinen anerzogenen Standards zu genügen. Wie du daran arbeiten kannst? Ich denke es ist wichtig, die Nacktheit und den nackten weiblichen Körper als etwas völlig Normales zu akzeptieren. Erforscht euren Körper und nehmt euch Zeit füreinander. Dann ist der Übergang zwischen Alltag und Geschlechtsakt nicht mehr so groß und du kommst nicht ins Grübeln.

LPMAXI 
Fragesteller
 08.03.2011, 14:47

Ähm, ich wurde weder religiös erzogen, noch ist der Anblick einer nackten Frau für mich unnormal.

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Asselmeier  08.03.2011, 16:55
@LPMAXI

Nicht religiös ist kein Ausschlusskriterium für die Unterwerfung unter eine Sexualmoral, in der der Schuldgedanke eine maßgebliche Rolle spielt. Hat z.B. jemand in der Verwandtschaft sehr früh ein Kind bekommen und wurde dann immer als mahnendes Beispiel erwähnt? Oder hat es bei den Eltern sexuell nicht gestimmt und der Sex wurde so zur unmoralischen Handlung "erklärt"? Und zum Anblick einer Frau: Wir sprechen hier nicht von irgendwelchen bewussten Prozessen. Nach dem Motto: Wenn sich eine Frau auszieht muss ich mich ganz schnell umdrehen. Die Prozesse, mit denen du zu kämpfen hast, liegen viel tiefer und sind daher vllt. auch weniger offensichtlich. Aber sie sind vorhanden, sonst hättest du wohl kaum hier gepostet, oder?

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LPMAXI 
Fragesteller
 08.03.2011, 19:16
@Asselmeier

Also mit meiner Familie ist nichts. Weder hat jemand da früh ein Kind bekommen, noch gab es mit meinen Eltern in irgendeiner Hinsicht ein Problem damit.

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Asselmeier  08.03.2011, 19:23
@LPMAXI

Das soll ja hier auch keine Ratestunde sein. Ich wollte dir nur ein grundsätzliches Erklärungsmuster aufzeigen. Nachdenken worans letztendlich wirklich liegt musst du schon selbst.

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Das ist zumindest völlig unnormal.

LPMAXI 
Fragesteller
 07.03.2011, 22:21

Danke. :)

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