Kann man sich Sachen wie sexuellem Missbrauch einbilden, wenn man angetrunken ist?

2 Antworten

Das mit deiner/m Therpeuten/in besprechen!

Sowohl die Erinnerung als auch die Familienreaktion und mögliche Anzeige. Der Therapeut dürfte Erfahrung oder Fachwissen zu dem Thema haben, ob eine Anzeige in dem Fall helfen würde oder nicht (also erst mal nur dir ganz persönlich).

Es können einem Missbrauchssituationen eingeredet werden (Stichwort falsche Erinnerungen), aber wenn man selbst eine Erinnerung hatte, noch dazu eine relativ junge - das Ganze ist nicht 20 Jahre her - dann dürfte diese in der Regel relativ akkurat sein.

Es kommt auch vor, dass Eltern etwas nicht wahrhaben wollen, weil sie das Bild ihres Kindes aufrecht erhalten wollen, in dem Fall das deines Bruders.

Das ist jetzt überhaupt nicht vergleichbar, aber als ich 18 war, las ich zum ersten Mal von Synästhesie und erzählte meiner Mutter, dass ich das auch hätte (weil ich dachte, jeder nimmt Dinge so wahr und mich über den Artikel wunderte). Eine Woche lang wurde ich immer wieder von ihr ausgefragt und am Ende sagte sie, dass sie mir nun glauben würde, weil ich immer wieder das gleiche gesagt hatte, dass sie anfangs dachte, ich würde mich nur wichtig machen wollen und ihr irgendeinen Stuss erzählte.

Möglicherweise ist deine Mutter noch in einer ähnlichen Phase. Sie glaubt vielleicht, "MEIN Kind könnte so etwas nie tun, vielleicht hat meine Tochter sich nur mit dem Thema befasst und bildet sich das jetzt ein". Es könnte (muss aber leider nicht) helfen, wenn deine Mutter mal mit zu einer Therapiestunde von dir geht (nach Absprache mit dem Therapeuten) und ihr unter Moderation das Thema mal besprecht. Wer denkt was, wer nimmt das, was der andere sagt, wie auf, wie erinnerst du die Situation, wie interpretiert sie deine Erinnerungen, kann der Therapeut euch näher zueinander bringen.

Mein Stiefvater hat mich jahrelang "gemobbt", kam immer wieder in mein Zimmer, schubste mich herum, packte mich am Nacken, sagte Dinge, die mich zum Weinen bringen sollten,. Hin und wieder habe ich meine Mutter darauf angesprochen, es kamen aber nur Aussagen, die mich verunsicherten (ich sollte nicht sagen, er hätte mich "geschlagen", das wäre kein Schlagen usw.,). Jahrelang ließ ich das Thema dann ruhen. Irgendwann war sie in Therapie und bat mich, eine Stunde mal mitzukommen (wegen etwas anderem). Die Therapeutin stellte dann offene Fragen und ich schilderte kurz, was damals gelaufen war. Meine Mutter fiel aus allen Wolken (hatte sich zu dem Zeitpunkt aber schon vor Jahren vom Stiefvater getrennt) und meinte, dass sie wirklich dachte, ich hätte mir da etwas eingebildet oder übertrieben, dass sie damals wirklich nicht in der Lage war, meine Aussagen in Betracht zu ziehen. Zugegeben: Bei den meisten Vorfällen war mein Stiefvater mit mir allein im Zimmer, aber er hatte allg. eine Art zu reden, die ihr schon hätte auffallen können, sagte oft extra Dinge, um einen zu verunsichern oder auszugrenzen oder halt zu verletzen. Das wurde aber alles von ihr unter einer rosaroten Brille gesehen.

Also möglicherweise ist es bei deiner Mutter und deinem Bruder ähnlich - sie will ihn nicht zwingend schützen oder dich verunsichern und diskreditieren, sie KANN möglicherweise gerade wirklich alleine dir nicht glauben, weil das ihr Weltbild zerstören würde. Die/der Therapeut/in könnte ggf. dabei helfen, dies zu integrieren. Also ihr Bild vom Sohn zu modifizieren, ohne es komplett zu zerstören. Vor allem auch, ohne ihr Bild von sich als "guter Mutter" komplett zu zerstören.


Ratsucherhelp 
Fragesteller
 15.03.2022, 21:35

Es tut mir leid was du durchgemacht hast.... Und danke für den Rat... Ich versuch nochmal mit meiner Mutter zu reden

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Traumata bildet man sich sicher nich ein.

Geh zur Polizei, und zum jugendamt falls du unter 18 bist.


Ratsucherhelp 
Fragesteller
 15.03.2022, 21:36

Ich bin schon 18 geworden im Februar...

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