Ist Masturbation laut der Bibel eine Sünde, von der man sich fernhalten soll?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist eine Sünde. Hab das mal gemacht aber dann Buße getan. Dann habe ich eine Offenbarung bekommen das es ein Wohlgefallen für Gott war, das ich es vor ihm ausgesprochen habe. Seitdem hasse ich es und mache es auch nicht mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im 1.Korintherbrief, Kapitel 7, wo es um das Thema Sexualität geht, heißt es:

Die Frau verfügt nicht selbst über ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise verfügt aber auch der Mann nicht selbst über seinen Leib, sondern die Frau. 1. Korinther 7:‬4

Das heißt für mich mit anderen Worten: Über die sexuelle Erregung des Körpers eines Menschen hat Gott wenn, dann nur einem einzigen Menschen auf der Welt die Autorität gegeben und das ist die Ehefrau/Ehemann des Menschen. Wenn man beispielsweise als Mann noch keine Ehefrau hat, gibt es zu dem Zeitpunkt keinen Menschen, der von Gott die Autorität, die Erlaubnis bekommen hat, den Mann zu befriedigen. Diese Autorität hat für den Mann außer einer Ehefrau kein Mensch, nicht einmal die Person selbst.

Warum ist es nun Sünde zu masturbieren?

Weil es beim Ego-Sex (was es aus meiner Sicht ist) aus meiner Sicht nur um die Befriedigung des Fleisches geht.

Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden! Römer 13:13‭-‬14

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
malte314  05.01.2024, 23:59

Aus 1. Korinther 7.4 lässt sich auch direkt ableiten, dass homosexuelle Paare keinen Geschlechtsverkehr haben dürfen, verstehe ich das richtig?

1
xxScarface1990  06.01.2024, 00:01
@malte314

Ich verstehe es auch so, dass man es auch aus 1. Korinther 7:4 leiten kann.

LG

0
xxScarface1990  06.01.2024, 00:04
@malte314

Zum Thema Homosexualität hatte ich hier mal eine ausführliche Antwort verfasst, schaue es dir bei Interesse gerne mal an.

LG

0
xxScarface1990  06.01.2024, 00:38
@malte314

Das Thema Homosexualität ist aus meiner Sicht ein empfindliches Thema, deshalb habe ich es bevorzugt dich auf meine ausführliche Antwort hinzuweisen, statt einfach nur mit "ja" oder "nein" auf deine Frage zu antworten. (Das gerne noch für dich zur Info)

LG

0
Mayahuel  06.01.2024, 00:00
Das heißt für mich mit anderen Worten:

da saugst du dir was gewaltig aus den Fingern.

1
xxScarface1990  06.01.2024, 00:13
@Mayahuel

Es ergibt sich aus meiner Sicht aus dem o.g. Bibelvers so. (Deshalb hatte ich ja auch in meiner Antwort geschrieben "Das heißt für mich mit anderen Worten: [...]".)

LG

0

Um die Frage, die du hast, überhaupt zu verstehen, und damit auch eine Lösung zu finden, lohnt sich ein Blick in die Geschichte der Entstehung des westlichen Christentums.

Am Anfang stand Jesus von Nazareth, der sich selber regelmäßig als Jesus Menschensohn betitelte. Dieser Jesus entwickelte eine Lehre, die auf Nächstenliebe und auf gutem Tun beruht. In diesem Sinne sagte er auch, dass er die Welt von Sünden befreit und wer ihm folgt, wird frei von Sünde sein und das Himmelreich erlangen. Mit „ihm folgen“ meinte er, dass man seine Lehre beachten und nach ihr leben solle. Von einer Erbsünde oder einer Erlösung durch den Kreuzestod sprach er selber nicht. Daher fasste er seine Lehre in dem Satz zusammen (Matth. 7,12):

„Alles nun, was ihr wollt, daß die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.“

Jesus war auch gegen einzuhaltende Rituale und Festtage. So aß und trank er entgegen der religiösen Vorschriften mit den Damen des horizontalen Gewerbes und Geldeintreibern am heiligen Sabbath.

Das, was für die Priesterkaste im Sinne der Religion alles Sünde war, spielte für Jesus keine Rolle. Er rettete sogar eine Frau, die fremdgegangen war, vor der Steinigung und sprach: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“. Er lehnte also die irdische und religiös begründete Bestrafung für Sünden ab. In diese Richtung predigte er auch: "Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen, wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!"

Er hat auch nur selten über Sünden geredet. Du kannst ja selber mal suchen, wo in den wörtlichen Zitaten Jesu in den 4 Evangelien Sünde überhaupt vorkommt. Das ist sehr selten der Fall.

Im Prinzip hat Jesus nur drei Fälle genannt, die in seinen Augen als unverzeihliche Sünde zu werten sind:

- Lästerung wider den heiligen Geist

- andere daran zu hindern, seiner Lehre zu folgen, also daran zu hindern Gutes zu tun und Böses zu unterlassen

- Ehebruch. Der Ehebruch ist auch die einzige Stelle, wo sich Jesus überhaupt in das Sexualleben einmischt. In heutigen Worten müsste man sagen: „Wer in einer Beziehung lebt, hat treu zu sein“. Ansonsten hat Jesus nichts sexuelles verurteilt, weder Selbstbefriedigung noch irgendwelchen Spass, Fetische, besondere Praktiken oder vorehelichen Sex. Die Grenze liegt gemäß der Goldenen Regel nur dort, wo andere gegen ihren Willen zu etwas gezwungen werden oder gar beschädigt werden.

In den ersten Jahren nach Jesu Tod bildeten sich im Urchristentum ganz verschiedenen Zweige heraus, die sich in den ersten Jahrhunderten auch noch weiterentwickeln und getrennte Wege gehen konnten. Besonders zu erwähnen wären die Gnostiker oder auch die Manichäer oder Arianer, um nur einige zu nennen.

Eine dieser vielen Richtungen wurde durch Paulus begründet. Paulus führte aber nicht die Lehre Jesu fort sondern er begründete eine ganz neue Lehre. Er machte aus dem Verkünder einer Lehre (Jesus von Nazareth) den Verkünder einer ganz neuen Lehre (Jesus Christus). Im Mittelpunkt der paulianischen Lehre stand auch nicht mehr das rechte Tun, sondern der rechte Glauben. Nicht mehr die Goldene Regel Jesu stand nun im Mittelpunkt, die wurde ganz zur Seite gedrängt. Paulus formuliert einen ganz neuen Mittelpunkt seiner Lehre: „Wer nicht an die Auferstehung Jesu von den Toten glaubt, für den ist das Christentum hinfällig.“ Nicht umsonst ist daher Ostern bei den Pauluschristen mit der höchste religiöse Feiertag, während es einen Verkündungstag zur Feier der Lehre Jesu bzw. zur Feier der Bergpredigt erst gar nicht gibt.

Erst Paulus, der Erfinder des eigentlichen Christentums, der dabei die Lehre Jesu teils in ihr Gegenteil pervertierte, mischte sich massiv ins Sexleben ein. Er war von Grund auf Frauen- und Sexfeindlich und war der Meinung, für den Glauben sei es besser auf Frauen und Sex ganz zu verzichten. Da aber Sex nun mal für die Vermehrung erforderlich sei, sei er dafür notgedrungen erlaubt, aber auch nur so, dass er seinen Zweck erfüllt und dabei möglichst keinen Spass macht. Auf dieser Lehre baut auch die Sexuallehre der katholischen Kirche auf.

Genau diese Katholiken stellten dann im 4. Jahrhundert die Bibel zusammen. Dabei ließen sie nur zu, was ihrer, also der paulianischen Lehre entsprach. Deshalb nimmt Paulus auch einen so ungeheuer großen Raum im Neuen Testament ein. Alle anderen Schriften, die es aus den anderen Zweigen des Urchristentums gab, wurden dagegen verdammt und fast vollständig vernichtet. Zum Glück haben aber doch einige dieser verdammten (apokryphen) Schriften in ihren Verstecken wie z.B. bei Nag Hammadi oder in den Höhlen bei Qumram überlebt. Daher wissen wir heute, dass in diesen von den Paulianern verdammten Schriften, wie z.B. dem Thomasevangelium, das ausschließlich aus wörtlichen Zitaten von Jesus besteht, nichts für aber vieles entgegen der Lehre des Paulus steht. Dort wird von Jesus weder die allgemeine Sündhaftigkeit, die Frauenfeindlichkeit, die Gründung einer Kirche und Priesterkaste, die Lustfeindlichkeit oder die Einhaltung spezieller Regeln gefordert, sondern im Gegenteil, er spricht sich dort sogar ausdrücklich dagegen aus.

Die paulianische Lehre wurde dann von den katholischen Kirchenlehrern noch weiter im Sinne der Priesterkaste zur Unterdrückung und Ausbeutung des einfachen Volkes ausgeweitet. So erfand dann auch Augustinus die Erbsündenlehre, wie sich in Dokumenten der Vatikanbibliothek nachlesen lässt. In der weiteren Geschichte spalteten sich dann von den Katholiken diverse andere Kirchen und Glaubensrichtungen ab, wie z.B. Protestanten, Evangelikale etc. pp., die im Prinzip aber immer noch auf der paulianischen Lehre basieren und den Schriften des Paulus folgen. Das sind die sogenannten Pauluschristen.

Du musst dich nun entscheiden, welchen Weg du gehen möchtest:

Den des Jesus von Nazareth und seiner Lehre. Dann tue Gutes. Dann liebt Gott auch dich, nach den Worten Jesu. Dann halte dich von Kirchen, Priestern und religiösen Führern fern, die die Lehre des Paulus vertreten und dir wegen unehelichen Verkehrs Sündhaftigkeit einreden wollen.

Oder du gehst den Weg eines frommen Pauluschristen weiter, beachtest die Lehre des Paulus, unterwirfst dich der paulianischen Lehre sowie seinen Nachfolgern, die ihn propagieren, verrätst damit die Lehre Jesu, und hast ein schlechtes Gewissen wegen deiner angeblichen Sündhaftigkeit. Du verdirbst dir damit das irdische Leben, und kommst dadurch nach den Worten des Paulus in den Himmel, wirst aber nach den Worten Jesu damit garantiert nicht das Himmelreich erlangen.

Der Monotheismus an sich ist eine Religion der Mächtigen. Egal ob in Ägypten von Pharao Echnaton, im Judentum von Mose, im Christentum von der katholischen Kirche oder im Islam von Mohammed, immer wurde der Monotheismus von Oben verordnet und mit Gewalt, Folter und Mord durchgesetzt. Die Vielgötterei im Volk wurde massiv bekämpft. Diejenigen, die den Monotheismus verordnet haben, waren immer Machtmenschen und es ging ihnen immer darum, durch die Religion Macht über das einfache Volk zu erlangen und diese zu festigen. Eines der eingesetzten Machtmittel im Rahmen der Religion besteht darin, Regeln aufzustellen, die sowieso niemand einhalten kann oder will. Damit kann man alle Menschen zu Sündern stempeln, um ihnen dann ordentlich Angst vor der weltlichen oder göttlichen Macht einzujagen. Denn eines wussten die Machtmenschen schon vor ein paar Tausend Jahren: wer Angst hat, lässt sich leichter manipulieren und unterdrücken. Der Sex ist dafür wunderbar geeignet, denn so gut wie niemand schafft es, diesen natürlichen Trieb, mit dem uns Gott (angeblich) geschaffen hat, zu unterdrücken. Das schaffen ja noch nicht einmal diejenigen, die diese Verbote erlassen haben oder propagieren.

In dem Moment aber, wo das einfache Volk sich nicht mehr diesen Regeln unterwirft, verliert die Religion automatisch an Macht. Diesen Zusammenhang zwischen religiöser Macht und Sexualfeindlichkeit kann man überall in den betreffenden Gebieten leicht erkennen, das Gegenteil ebenfalls. Dort, wo die Menschen nicht mehr bereit sind, sich ihre Sexualität von der Religion vorschreiben zu lassen, haben es Religionen sehr schwer. Mir ist z.B. aufgefallen, dass Katholiken, die sich nicht mehr der restriktiven Sexualmoral der Kirche unterwerfen, fast alle auch nicht mehr den Papst als alleinige Autorität akzeptieren, von dem sie sich vorschreiben lassen, was sie zu glauben haben und was nicht.

lrskoeln  08.01.2024, 21:28

Wow! Ich habe gerade auf eine andere Frage hin selbst einen Kommentar geschrieben, der mein Verständnis von der Bedeutung der Sexualität im Zusammenhang mit der christlichen Religion ausdrückt und nun lese ich mit Spannung und Begeisterung hier bei dir, dass meine „naive“ Vorstellung offenbar sogar theologisch Hand und Fuß hat. Ich danke dir sehr, denn so kann ich den manchmal unvorstellbaren Spagat, dass ich die Lehre Christi sehr schätze und auch befolgen möchte, dass mich aber die Sexualmoral und entsprechende Verkündigung der (katholischen) Kirche unendlich aufregt und anwidert, tatsächlich besser bewältigen. Ich werde mich mit dem, was du hier schreibst, wirklich mal näher befassen.

1
Von Experte BillyShears bestätigt

Masturbation wird in der Bibel mit keinem Piep erwähnt.

Anti-Masturbation-Christen versuchen das oft über den Umweg der Unzucht zu verbieten.

Ja (Gal.5,19).

Woher ich das weiß:Recherche