Hallo, mein Sohn ist 12. Meine Frage: Wie führe ich ihn an das Thema Aufklärung, Selbstbefriedigung heran.?

10 Antworten

Das ist immer eine schwere Sache, du kannst dir ja mal nachfolgende Broschüren agucken, vllt. helfen diese dir weiter:

Ich persönlich finde die Broschüre "Wie gehts - wie stehts?" sehr gut, diese kannst du deinem Sohn ja einfach mal ins Zimmer (auf den Nachttisch oder so) legen, dann kann er sich wenn er mag mit dem Thema befassen und wenn nicht, dann lässt er das Büchlein eben erstmal da liegen, aber er hat immer was griffbereit, wenn er mal was nachlesen will, was er nicht nachfragen möchte.

Zusätzlich solltest du ihm aber auch sagen, dass er natürlich immer zu dir kommen kann, wenn er eine Frage oder ein Problem hat und man über alles ganz entspannt und in Ruhe reden kann, egal worum es geht.

Bei mir übrigens recht ähnlich, Ich konnte immer zu den Eltern hin wenn ich was wissen wollte (habe ich aber ehrlicher Weise nie genutzt), meine Eltern haben mir ab und zu Broschüren mitgebacht und den Rest habe ich mit Kumpels gemeinsam erfoschrt, aus dem Sexualkunde unterricht inder Schule oder später dann auch aus dem Internet.

Hallo naturlovers,

ich habe zwar selbst keine Kinder, und ich bin auch damals von meinem Vater/Eltern nicht wirklich aufgeklärt worden, aber trotzdem habe ich natürlich eine Meinung dazu.

Ich denke, wirklich aufklären musst du deinen Sohn eher nicht. In der Schule wird heutzutage in der Richtung schon so einiges gemacht. Manche Eltern sind sogar der Meinung, dass die Kinder in der Schule heute zu früh und auch zu umfassend aufgeklärt werden. Daher gehe ich einfach mal davon aus, dass dein Junior wohl schon umfassend aufgeklärt sein dürfte.

Vielleicht wäre es trotzdem gut, wenn du ihm (beiläufig) mal sagst, dass er jederzeit zu dir kommen kann, wenn er irgend welche Fragen zu dem Thema hat. Vor allem ist es wohl wichtig, dass du ihm sagst, dass es ein ganz normales Thema ist, und er sich da eben nicht schämen muss, mit dir darüber zu reden.

Zum Thema Selbstbefriedigung musst du ihm sicherlich nichts sagen. Das "lernen" die Kinder schon von ganz alleine, bzw. bekommen sie es eben durch Freunde oder auch das Internet mit.

Falls es trotzdem mal zu dem Thema kommen sollte, sage ihm einfach nur, dass es etwas absolut normales und natürliches ist, und dass er es eben machen darf/kann, wann immer er Lust dazu hat.

Wie gesagt, ich spreche nicht aus Erfahrung, sondern teile dir hier lediglich meine Meinung zu dem Thema mit. Ich hoffe, ich konnte dir damit trotzdem ein wenig weiter helfen.

LG Sascha

Marc1256  11.12.2016, 19:31

gibst dir immer viel mühe mit deinen texten kann das sein? ;)

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SaschaL1980  12.12.2016, 17:50
@Marc1256

Danke. Ich fasse das jetzt einfach mal als Lob auf. 

Ich bin eben der Meinung, dass wenn ich hier eine Antwort gebe, sollte diese dann auch so gut wie möglich sein.

Will ja schließlich, im besten Fall, anderen Menschen damit helfen.

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Ich würde erstmal gar nicht mit ihm darüber sprechen. In der Schule wird sehr viel zum Thema Sex und Verhütung gemacht. Wahrscheinlich mehr als dein Sohn dir erzählt. Wenn ich überlege, was ich mit 12 alles schon wusste, wäre es eigentlich ziemlich unnötig gewesen wenn meine Eltern mir noch was erklärt hätten, da ich eh alles aus der Schule schon wusste und mir es vor meinen Eltern sehr peinlich gewesen wäre. Jetzt bin ich 15 und kann mit meinen Eltern offen reden. Wir haben jetzt auch nochmal Sexualkunde in der schule obwohl wir es schon 2 mal hatten.

Sag ihm einfach, dass er zu dir kommen kann wenn er Fragen hat, aber "belästige" ihn nicht, vorallem wenn er nicht mit dir drüber reden will.

Es ist sehr verantwortungsvoll von dir als Vater, mit deinem nun bald oder bereits pubertierenden Sohn, über diese Dinge zu reden, die auf ihn in nächster Zeit seelisch und körperlich zukommen. Ich kann dich gut verstehen, dass du hier nichts falsch machen möchtest, denn ich habe auch drei Söhne (und eine Tochter) und stand mal vor der gleichen Situation.

Eines will ich aber schon voranstellen: Dein Sohn weiß mehr als du denkst. Ich war auch 12, als mein Vater mit mir das erste Gespräch über diese Dinge führte. Ich vermute, er hatte mal mitbekommen, dass ich mich selbst befriedigt hatte, denn dadurch, dass ich bereits Sperma hatte, waren vielleicht noch einige Flecke sichtbar. Er sprach mit mir nämlich auch über Selbstbefriedigung, Peniswachstum, Hygiene usw. Allerdings wusste ich bereits damals schon mehr davon als er dachte und ich es zugegeben hätte, obwohl es damals noch kein Internet oder andere leicht zugängliche Quellen gab. Heute gibt es diese und deshalb kannst du davon ausgehen, dass dein Sohn nicht mehr ganz unwissend ist.

In den Schulen, das weiß ich als alter Lehrer, passieren auf diesem Gebiet leider nur recht unterschiedliche Informationen. Es fehlt vielfach noch an einheitlichen Bildungsplänen. Jeder Lehrer macht das so informativ, wie er das für richtig hält. Ich weiß, dass in einigen Klassen sehr offen über das Thema Selbstbefriedigung gesprochen wird und auch darüber, dass das normal und auch gesund ist, in anderen Klassen passiert da kaum etwas oder gar nichts. Frag auch deinen Sohn mal, ob und was darüber in der Schule schon gesagt wurde.

Wenn du als Vater nun gefordert bist, dann solltest du, besonders beim Thema Selbstbefriedigung, deinem Sohn klarmachen, dass viele Gerüchte, die es auch heute zum Teil darüber noch gibt, aus dem vorigen Jahrhundert stammen und längst widerlegt sind. Dazu gehören solche Meinungen, wie, wenn man das zu oft macht, dann wird das Sperma alle und verbraucht sich für später, wenn man Kinder haben möchte, oder Selbstbefriedigung macht krank, blind, schadet dem Rückenmark usw. Alles dieses ist Unfug, sondern es ist im Gegenteil wissenschaftlich erwiesen, dass eine regelmäßige Selbstbefriedigung sogar gesund ist.

Bei meinem ältesten Sohn war das Gespräch nicht geplant, sondern ergab sich so, weil ich ihn bei der Selbstbefriedigung "erwischt" habe und er sich sehr schämte. Ich nahm das zum Anlass, um ihm klar zu machen, dass es kein Grund zum Schämen gibt, es ist ganz normal, was er gemacht hat und dass er in Zukunft darauf achten soll, dass er dabei wirklich ungestört ist, denn es ist eine ganz persönliche Sache, wie ein Geschäft auf der Toilette, was man auch alleine und ungestört erledigen möchte. Zu schämen braucht man sich deswegen aber nicht.

Bei dem nächsten Sohn haben wir mitbekommen, dass er Toilettenpapier unter seinem Kopfkissen liegen hatte. Das tauschte meine Frau dann gegen ein Tuche aus, was dann auch gewaschen wurde und gegen ein sauberes ausgetauscht. Gleichzeitig haben wir offen über dieses Thema geredet. Unsere Kinder waren uns über die Offenheit sehr dankbar, wie sie auch später als längst Erwachsene und dann selbst schon Kinder hatten, gesagt haben.

Alles Gute für euch. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – wissenschaftliche Studien über viele Jahre zu diesem Thema

Nichts erzwingen.

Die Kids haben ja bereits Aufklärungsunterricht in der Schule, was auch Verhütung beinhaltet. Du kannst ihm signalisieren, dass du jederzeit für ein Vater/Sohn Gespräch zur Verfügung stehst, mehr ist nicht nötig.

(Habe selbst zwei Jungs.)

naturlovers 
Fragesteller
 11.12.2016, 15:30

Okay, ich denke so werde ich es machen. Danke :-)

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