Fehlerhafte Position der Klitoris?

5 Antworten

Die ersten beiden Halbsätze im ersten und dritten Absatz stimmen nicht (immer).

ohne Lust und Vorteile würden Frauen keinen Sex wollen.

Durch das körperliche Längenwachstum beim Homo Sapiens und kulturelle Überlagerung tun sich gerade große Frauen kaukasischer Rasser schwerer mit vaginalen Orgasmen. Es hängt hier auch vom Abstand zw. Clit und Harnröhre ab.

hüstel...das 'Problem' ist halt, dass der weibliche Orgasmus (vermutlich) keine biologische Funktion erfüllt! Die Reproduktion klappt auch ohne! Und die weibliche Klitoris bildet sich aus den gleichen Zellen, wie der Penis des Mannes, der eben zum Orgasmus kommen muss, damit er seinen Samen abgibt!

Dadurch haben Frauen eine Art Penis (und OrgasmusÄquivalent), an einer Stelle, die normalerweise kaum stimuliert wird! Die 'beste' Entwicklung ist vermutlich, dass sich die Schwellkörper und auch Sinnenszellen im Inneren ausgebreitet haben und Y-förmig rechts und links um die Vagina gewachsen sind. So kann zumindest ein Teil der Klitoris doch bei einer normalen Penetration erreicht und auch etwas stimmuliert werden.

Eher Unwissen... Frau kann in der richtigen Stellung sehr wohl beim Sex klitoral kommen. Zb in der Missionarsstellung, wenn er nicht nur wie ein Karnickel rammelt. Sich hin und wieder an sie zu pressen und das Becken kreisen zu lassen, kann da wirklich Wunder bewirken. Gleiches kann sie bei der Reiterstellung bewirken oder man kann beim richtigen Winkel Druck auf den Bereich hinter oder unter der Klitoris ausüben.

Außerdem empfinden nur die wenigsten Tiere bei der Fortpflanzung Lust. Deshalb machen es auch nur die wenigsten zum Spaß. Schlechter Vergleich also. Und da wir es wahrscheinlich auch immer schon zum Spaß machten, war man sicher auch früher schon erfinderisch.

Edit: Und der klitorale Orgasmus ist ganz sicher nicht pauschal der schönere. Für mich fühlt sich der vaginale um ein vielfaches intensiver an. Das ist höchstens durch einen Orgasmus zu toppen, der durch beides ausgelöst wird.

Guten Abend, iQDetectiv!

Nun, das passt schon alles so.

Das, was man bei der weiblichen Eichel der Klitoris sieht, ist ja nur die Spitze. Die ganzen Nerven und das Geflecht umschließen den Eingang der Vagina und ragen auch in die Vagina hinein. Insofern wird die Klitoris auch indirekt durch Reibung, Druck und Co. stimuliert. Selbst dann, wenn man "nicht" direkt reibt oder leckt. Ferner greifen beim "vaginalen" Orgasmus bzw. innen vermeintlich andere Nerven. Insofern kann der Orgasmus durch unterschiedliche Nerven und Techniken ausgelöst werden.

Frauen können durch unterschiedliche Wege und Reize zum Höhepunkt kommen. Ob nun Orgasmus A oder B, C, D, E der schönere ist, liegt wohl an der Frau. Zumeist wird berichtet, dass der direkt klitorale schnell und blitzartig heftig ist. Der innere, bei dem auch andere Nerven vermeintlich eine Rolle spielen, soll wärmer, tiefer sein. Noch "heftiger" soll der Orgasmus am Muttermund in Verbindung vaginal und klitoral wirken. Auch, und diese rauhe Stelle (G-Punkt) gibt es auch noch.

So viele Knöpfe und Punkte. Das ist alles kompliziert.

Und, wenn Du Dir einmal die Penetration ganz genau anschaust, dann erkennst oder spürst Du, dass die Klitoris, die Lippen beim "Akt" gedrückt und gerieben werden. Also hat das "Stoßen" schon einen Einfluss. Da ich keine Frau bin, weiß ich das nicht. Ich konnte nur selbst erforschen, testen und prüfen, erkennen.

Na, da die Klitoris umfangreicher vernetzt ist, kann man nicht immer zweifelsfrei sagen, was nun zum Höhepunkt führt. Wenn man den G-Punkt trifft und darüber das Nervengewebe der Klitoris liegt, dann kommt die Frau doch durch den Druck und die Reibung der Klitoris, nur indirekt. Und wenn beim Stoßen auch gerieben oder gedrückt wird, dann ist das genauso. Also auch indirekt.

Soviel zur Wissenschaft und den Dingen, die ich selbst untersucht habe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ist man bei der Schöpfung davon ausgegangen dass die Frau eines Tages geleckt wird?

Schöpfung?! Glaubst du auch noch an den Klapperstorch? ;)

Der menschliche Körper ist das Ergebnis eines langwierigen und ungerichteten Evolutionsprozesses. Und mit genau diesem Ansatz muss man auch versuchen, den weiblichen Orgasmus zu erklären.

"hüstel...das 'Problem' ist halt, dass der weibliche Orgasmus (vermutlich) keine biologische Funktion erfüllt!" - Spikeman197

Genau das ist eine weit verbreitete Denkweise, die aber nicht zutreffend ist. Der weibliche Orgasmus erfüllt(e) eine wichtige, biologische Funktion.

Bei zahlreichen Säugetieren wird der Eisprung erst durch die Stimulation während des Deckakts ausgelöst. Man spricht hierbei von einer induzierten Ovulation. Zu den Säugetieren mit induzierter Ovulation gehören z. B. Kaninchen, Katzen und Neuweltkameliden. Bei anderen Säugern, darunter auch dem Menschen, erfolgt eine spontane Ovulation, die durch hormonelle Prozesse ausgelöst wird.

Eine Arbeitsgruppe um Mihaela Pavlicev verglich in einer Studie 2016 die weibliche Anatomie von Säugetieren mit induzierter und mit spontaner Ovulation. Dabei zeigte sich, dass bei den Säugern mit induzierter Ovulation die Klitoris deutlich näher am Scheideneingang liegt und beim Deckakt deshalb direkt stimuliert werden kann. Sie schlussfolgerten daraus, dass bei den ersten Säugetieren die Ovulation induziert erfolgte und dass der weibliche Orgasmus ursprünglich dazu diente, den Eisprung auszulösen, also analog zum männlichen Orgasmus, der den Samenerguss auslöst. Bei einigen Säugern entwickelte sich später die spontane Evolution. Für die Auslösung des Eisprungs war die Stimulation der Klitoris nicht mehr direkt notwendig, deshalb machte es nichts aus, wenn sie sozusagen vom Ort des Geschehens weg rückte. Sie blieb aber erhalten und damit auch die Orgasmusfähigkeit, wenngleich es anatomisch für die Frau dadurch etwas schwieriger wurde zum Höhepunkt zu kommen.

Um ihre Hypothese, die sie ovulatory homolog model nannten, zu testen, entwarfen Pavlicev und ihr Team ein Experiment, dessen Ergebnisse 2019 in einer weiteren Studie veröffentlichten.

Die Forscher teilten weibliche Kaninchen in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe erhielt das Medikament Fluoxetin verabreicht. Fluoxetin wird in der Humanmedizin als Antidepressivum eingesetzt, hat aber die Nebenwirkung, dass es die Orgasmusfähigkeit unterdrückt (Anorgasmie). Die andere Gruppe diente als Kontrollgruppe und bekam kein Fluoxetin. Dann setzten die Forscher einen Rammler zu den Häsinnen und ermittelten, wie oft ein Eisprung ausgelöst wurde. Es zeigte sich, dass in der Gruppe der Kaninchen, die das orgasmus-unterdrückende Medikament bekommen hatten, 30 % weniger Ovulationen auftraten als in der Kontrollgruppe.

War das Ausbleiben der Ovulation eine Folge des ausbleibenden Orgasmus oder hat das Fluoxetin selbst die Ovulation verhindert? Um letzteres ausschließen zu können, spritzten sie den Kaninchen, die Fluoxetin erhalten hatten, das Hormon HCG (Humanes Chorion-Gonadotropin - das ist das Hormon, das auch bei einer Schwangerschaft mit Schwangerschaftstests nachgewiesen wird), um damit den Eisprung künstlich auszulösen. Wenn das Fluoxetin selbst die Ursache für das Ausbleiben der Ovulationen wäre, dann müsste trotz Gabe von HCG die Ovulation ausbleiben. Es zeigte sich aber, dass die Anzahl der Ovulationen nach der HCG-Gabe nur um 8 % gegenüber der Vergleichsgruppe verringert war, was nicht statistisch signifikant ist. Das heißt also: das Fluoxetin kann nicht die Ursache für die ausbleibenden Ovulationen gewesen sein. Die ForscherInnen konnten damit zeigen, dass tatsächlich der Orgasmus für das Auslösen der Ovulation notwendig war. Diese Studie war allerdings mit insgesamt nur 12 Tieren zuemlich klein.

Auch heute noch ist der weibliche Orgasmus jedoch keinesfalls nutzlos geworden, wenngleich er heute wahrscheinlich andere Funktionen erfüllt. Diskutiert wird, dass die Muskelkontraktionen eine Art Saug-Druck-Pumpe darstellen könnten, wodurch das Sperma eingesaugt und die Befruchtungswahrscheinlichkeit erhöht wird. Eine andere Erklärung geht davon aus, dass der Orgasmus durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin die Paarbindung stärkt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig