Wie würdet ihr mit einer abgenutzten Tischplatte eines historischen Esstisch aus den 50er Jahren umgehen?
Der Zustand ist abgenutzt aber relativ ok.
So lassen wie es ist, oder abschleifen und lackieren bzw lasieren?
Außerdem färbt die Farbe bei jedem drüberwischen ab.
Ein bis zwei Fotos würden bei der Beantwortung helfen.
Derzeit relativ zugeräumt, also nicht machbar.
4 Antworten
Ich habe mal einen Tipp gelesen, den ich seither seit vielen Jahren regelmäßig in großen Abständen anwende:
Ich habe antike Eichenmöbel in schwarz und braun, jeweils weit über hundert Jahre alt, und die hatten in den zig Jahren, in denen ich Katzen hatte, gelitten, weil die Katzen sich drauf übergeben haben oder sie auch einmal eine Blumenvase umgeworfen haben. Dachte, das bekomme ich nie im Leben wieder hin, dann las ich den Tipp:
Ein weiches Baumwolltuch oder auch ein weiches Haushaltspapier mit etwas Olivenöl (kein anderes Speiseöl) leicht beträufeln und dann das Möbelstück damit ohne Druck einreiben. Erst mal ist die Fläche natürlich ein klein wenig ölig, aber am anderen Tag ist das Öl eingezogen und dein Tisch wieder uni braun. Sollte es noch nicht ganz in Ordnung sein, nach einigen Wochen die Prozedur wiederholen. Das Einölen hat auch den schönen Nebeneffekt, dass Flüssigkeit nicht ins Holz eindringt, falls du mal dein Getränk verschüttest.
Das war damals auch mein erster Gedanke. Aber es wird nicht ranzig.
Ja, die verschwinden komplett bzw. fast komplett. Deshalb nach Wochen nochmal wiederholen.
Olivenöl härtet nicht aus, was zur Folge hat, dass die Holzfasern aufquellen und Schmutz aufnehmen, das sieht schon sehr schnell nicht mehr so schön aus. Außerdem fängt es nach einiger Zeit an zu müffeln, was sich auch auf die Raumluft überträgt.
Das stimmt nicht. Es müffelt überhaupt nichts. War ja auch meine erste Befürchtung, aber sie trat und tritt nicht ein. Man nimmt ja auch nur ganz, ganz wenig Öl aufs Tuch. Und wenig heißt wirklich wenig.
Das scheint eine Furnierholzplatte, wie sie damals in Mode waren, zu sein.
Da lohnt sich der Aufwand einer Aufarbeitung nicht.
Eben, wenn du es abschleifst, musst du anschließend neues Furnier aufbringen, was für den Laien problematisch und ziemlich teuer ist.
Die Mühe ist solch ein 50er Jahre Tisch einfach nicht wert.
Mach das denn Sinn, den Zustand wie er jetzt ist neu zu lackieren? Also so lackieren bzw lasieren dass man die Struktur des Holzes noch sieht.
Ok, wenn dir viel an dem Tisch liegt, kannst du ihn mit feinem Schmirgelpapier leicht anrauen und anschließend mit Holzbeize streichen, dann sieht er wieder frisch aus.
Welche Schleifpapierstärke sollte ich denn nehmen?
120, aber bitte nur leicht von Hand schleifen und nicht mit der Maschine.
Okay in Ordnung. Ich denke mal ich soll überall einmal drüber schleifen, so dass die Oberfläche angeraut ist?
Genau, damit ein möglicher Fettfilm entfernt wird und die Beize einziehen kann.
Danke dir. Du hast mir sehr geholfen. Woher kennst du dich da so gut aus?
Ein Freund von mir hat einen Antikladen und ich habe ihm oft in der Werkstatt geholfen.
Okay, das klingt spannend. Nochmals vielen Dank.
So lassen wie er ist niemals lackieren....Antike Möbel und alte Schränke oder alte Stühle sollten in etwa einmal im Jahr mit Antikwachs gepflegt werden. Spezieller Antikwachs schützt und pflegt das Holz auf natürlicher Basis. Antiwachs eignet sich zur Veredlung und Auffrischung roher Holzoberflächen. Damit werden alte und antike Möbel wieder wie frisch glänzen und riechen.
Wenn du es vorher abschleifst....ja....kein grobes Schleifpapier nehmen.
Einen alten Wirtshaustisch würde ich lassen wie er ist, das ist ja eine schöne Patina.
Wenn er aber einfach oll ist, und sich sowieso der Anstrich löst, würde ich ihn ggf aufbereiten. Also komplett abschleifen, sauber Kanten schleifen/fräsen und dann ölen.
Ich weiß nicht, womit der in den 50er Jahren gestrichen wurde, aber die Farbe löst sich nur beim feuchten abwischen.
Danke für den Tipp. Bin gerne bereit das auszuprobieren. Wird das Olivenöl, welches in das Holz eingezogen ist, nicht irgendwann ranzig und schlecht?