BIDA - Schlecht geschlafen, aus Erfahrung nicht gelernt?

Hallo,

ich habe eine Frage und würde gerne wissen wie ihr es bewertet.

Meine Partnerin hat Besuch von einem Verwandten (aus einem Nachbarland) bekommen. Dieser Verwandte war schonmal ein paar Tage bei uns zu Besuch. Damals wie heute hatte er Urlaub und wir mussten / müssen arbeiten. Damals hat er bis früh morgens um 5-6 Uhr TV geschaut (nicht mit reduzierter Lautstärke) und sich in Wohnung so benommen als wären wir nicht im Schlafzimmer und müssten schlafen. Dementsprechend hatte ich damals ziemlich schlechte Laune mit der Erfahrung bekommen.

Wie geschrieben ist der Verwandte wieder da. Das Verhalten (er ist einfach so von seiner Art ,ansonsten aber ein Netter) ist bekannt. Aus dem Grund habe ich meine Partnerin darum gebeten den Besuch auf eine Zeit zu schieben wo wir nicht arbeiten müssen (d.h. wenn wir auch Urlaub haben oder ein Wochenende). Der Verwandte hat aber Urlaub zu Zeiten wo wir nicht haben und für ein Wochenende (was ich verstehe) lohnt sich der Besuch aufgrund der größeren Distanz nicht. Also hat meine Frau mich gefragt ob der Besuch für ein paar Tage inkl. unter der Woche ok ist. Ich habe auf die damalige Erfahrung verwiesen und auf meine gewünschten Zeiten hingewiesen. Letzten Endes, weil er nicht anders konnte und sie ihn nicht ins Hotel "überweisen" wollte, ist er doch zu uns gekommen.

Jetzt hat er genau das gemacht was er schonmal getan hat. Hat durch seine Lautstärke (in der Wohnung rumlaufen, laut TV, "rumgröhlen" wegen Fußball oder was auch immer). Wieder den Schlaf geraubt.

Auf ihn bin ich nicht wirklich sauer, weil ich wusste wie er ist und die Erfahrung ja schonmal gemacht habe (auch wenn man trotzdem meinen könnte das ein erwachsener Mann welcher selber arbeitet etwas Rücksicht hier nehmen könnte). Allerdings habe ich mich mit meiner Partnerin gestritten.

Ich habe ihr gesagt das ich genau das vorhergesehen habe und ihr gesagt dass das genau der Grund war warum ich das zu einer anderen Zeit, nicht während wir arbeiten, haben wollte mit seinem Besuch. War auch genervt weil ich ihr gesagt habe das wir die Erfahrung gemacht haben und sie trotzdem den Besuch genehmigt hat. Dann habe ich mich, weil sie direkt abgeblockt hat, beschwert das sie wie sie damit umgeht (nicht aus Fehlern lernen) mist finde, wir jetzt wieder um 3 Uhr wach liegen. So kam eins zum anderen , hat sich aufgeschaukelt.

Auf jeden Fall ist sie der Meinung das es zwar unschön ist wieder diese Erfahrung gemacht zu haben aber nicht einsieht das es ab und an vielleicht Sinn macht aus Vorigem zu lernen bzw. er ja die Schuld hat und nicht sie. Ich bin der Meinung das man aus der vorigen Erfahrung hätte lernen, auf meine Bedürfnisse bzg. Schlaf und Termine hätte sensibler reagieren können um genau die Situation, auf welche ich zuvor hingewiesen habe, zu vermeiden.

Wie seht ihr das? BIDA?

Beziehung, Konflikt, Kritik, Meinung, Streit, Verwandte
Du siehst einen engen Freund nach einem Jahr wieder, er hat 15kg zugenommen, Rückenschmerzen und ist unfit und unzufrieden - sprichst Du das Übergewicht an?

Aufgrund Jobwechsel, Hausbau, Hochzeit und Burn Out eines guten Freundes, der 2-3h entfernt wohnt, haben wir uns über ein Jahr nicht gesehen, treffen uns aber Anfang Juni zum Wandern.

Ich kenne ihn schon 7 Jahre und habe ihn als fit, sportlich (Fußball, Kiten, Bouldern, Joggen, Biken, Snowboarden...) Menschen kennengelernt, der immer in Bewegung war.

Er hat ADHS und nimmt immer sehr anspruchsvolle komplexe Jobs mitviel Verantwortung, komplexen Projekten und straffen Terminen an.

Seit ich ihn kenne, macht er laufend Überstunden, Dienstreisen und extra Projekte in den Firmen und redet seit 7 (!) Jahren davon, dass er fertig und ausgelaugt ist, Urlaub braucht und kurz vor einem Burn Out steht.

Er hat aufgrund eines Elternthemas (wenig Zeit für ihn in der Kindheit) und hohen Ansprüchen in der Familie Minderwertigkeitskomplexe und wenig Selbstwertgefühl.

Dies versucht er mit diesen Jobs zu kompensieren, indem er privat dann erzählen kann, was er alles macht, wohin die Dienstreisen gehen und wieviel Geld er verdient. Materielles und Prestige sind in seiner Familie sehr wichtig.

Auch will er seiner Frau etwas bieten, baut mit ihr parallel ein Haus, gestaltet eine Hochzeitsfeier mit 130 Personen und viel Schnickschnack.

Mir erzählt er, dass er kaum noch kann, dass er psychisch und körperlich am Ende ist, dass in der neuen Firma alles auf ihn einprasselt und er nur noch müde heim kommt.

Dort erwartet ihn die Hausbaustelle und die große Party will geplant werden.

Ich habe ihm mehrmals geraten, weniger zehrende Jobs anzunehmen (seit 2017 hat er 4x die Firma wegen Überforderung) gewechselt, den Hausbau zu verschieben und die Hochzeit kleiner und simpler zu gestalten.

Er meint aber, abliefern zu müssen, seiner Frau was bieten zu müssen (die selbst auch sehr gut verdient) und Anerkennung dadurch gewinnen zu müssen.

In den letzten Jahren hatte er verstärkt Unfälle durch Unachtsamkeit. Er brach sich bei einem Sturz einen Rückenwirbel, bei einem weiteren Sturz einen Zahn ab, ist häufig krank mit Infekten, hat Rückenschmerzen und Bluthochdruck.

Für Hobbies und Sport nimmt er sich keine Zeit mehr, da ständig Termine rufen.

Seine Frau begegnet dem Ganzen, indem sie abends auf ihn wartet, ihn liebevoll empfängt und etwas "Schönes" für ihn "in der Küche zaubert".

Als ich ihn letztes Jahr zum Wandern traf, hatte er über 6 kg innerhalb 12 Monaten zugenommen. Er beklagte sich, dass er sich eine neue Motorradkluft kaufen musste, da die alte zu eng war.

Seine Hosen und Shorts passten alle nicht mehr. Beim Wandern brauchte er mehrere Pausen, obwohl er immer deutlich fitter war als ich und Sport sein Leben war.

In Telefonaten erzählte er, dass er für Hobbys mittlerweile gar keine Zeit mehr hat. Die Hochzeit ist mittlerweile abgearbeitet, aber ständig gibt es auf der Baustelle innen und außen mehr zu tun und die Firma verlangt für solch einen gutbezahlten Posten auch ordentlich Selbständigkeit und Leistung.

Am Telefon sagte er, er habe weiter zugenommen. Beim letzten Restaurantbesuch mopste er mir auch das halbe Essen vom Teller, da er nicht richtig satt wurde.

Auf Fotos, speziell auf den Hochzeitsfotos, die er mir geschickt hat, sieht man das auch deutlich.

Sein Blutdruck wird mittlerweile mit Medikamenten eingestellt, da er ein Ziehen in der Herzgegend hatte.

Mich belastet das ziemlich und er ist mir auch wichtig.

Ich sehe kein Ende in dieser Spirale und sorge mich um ihn, seine Gesundheit und Psyche.

Andererseits ist er aber wegen seiner Minderwertigkeitskomplexe sehr kritikempfindlich und schnell gekränkt.

Ich finde auch, dass das gut gemeinte "Zaubern in der Küche" seiner Frau nicht zuträglich für seine Gesundheit ist, da es oft Kuchen, Überbackenes usw. gibt.

Andererseits ist es schwierig, etwas zu kritisieren, was mit seiner Frau zusammen hängt da er in ihr stark Halt und Bemutterung sucht, um das Leben durchstehen zu können.

Auch sie hat in der Beziehung stark zugenommen. Beide sind noch keine 40. Sie sogar um einiges jünger als 40.

Ich weiß jetzt schon, dass er bei der nächsten Wanderung, die ihm übrigens sehr Spaß macht und eine der wenigen sportlichen Aktivitäten ist, für die er sich überhaupt Zeit nimmt, alle paar 100m pausieren will und nach Luft ringt.

Ich finde es sehr schade, dass er sich von jemanden, der Bewegung geliebt und für sein ADHS gebraucht hat, um sich auszupowern, zu einem Couchpotato entwickelt hat, dem keine Kleidung mehr passt und der totunglücklich ist und irgendwie immer weiter in seinem Hamsterrad läuft.

Wir sind seit 7 Jahren befreundet und er nimmt trotz der Kritikempfindlichkeit auch meinen Rat oft an oder denkt zumindest drüber nach.

Er fragt sogar oft nach meinem Rat, setzt davon dann aber, selbst wenn er mir zustimmt, kaum etwas um, weil er einfach zu sehr überall eingebunden ist.

Es wird bald unsere erste Begegnung sein, nachdem er nochmal deutlich zugenommen hat.

Würdet Ihr das Thema Gewicht und Gesundheit und Job ansprechen und auch das "Zaubern in der Küche"?

Oder ihn machen lassen und ihm das selbst überlassen?

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