Fünf Gruppen fallen mir spontan ein:

  • Die Katholiken > Das Deutsche Reich war ein überwiegend protestantischer Staat. Im Deutschen Bund hatten noch die Katholiken überhand. In einer Gesellschaft, die noch stark durch die Religion geprägt war, war es entscheidend. Folgen: Gründung der Zentrumspartei
  • Die Hannoveraner > Preußen annektierte 1866 das Königreich Hannover und beschlagnahmte die Staatskasse. Folgen: Gründung der antipreußischen Partei, die Welfen.
  • Die patriotischen, preußenfeindlichen Kräfte, vor allem in Süddeutschland
  • Und natürlich die nationalen Minderheiten wie Polen und Franzosen, die nun im deutschen Nationalstaat leben mussten.
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Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat ein Dossier über Afrika zusammengestellt. Ich empfehle es jemanden, um sich über Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Politik Afrikas informieren möchte: http://www.bpb.de/themen/2MDWSY,0,0,Afrika.html

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Die Balkan-Frage, im damaligen Sprachgebrauch Orient-Frage genannt, hing mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches zusammen (Stichwort: Der kranke Mann am Bosporus).

1. Problem: Auf dem Balkan entstanden auf den Kosten des Osmanischen Reiches zahlreiche neue Staaten, die ihre nationale Einheit vollenden wollten (Stichwort: Großserbien, Großbulgarien usw.).

2. Problem: Die östlichen Großmächte, Russland und Österreich, verfolgten ihre eigenen Ziele auf dem Balkan: Russland wollte die Meerengen (Bosporus und Dardanellen). Dazu brauchten die Russen einen Partner auf dem Balkan. Im 19. Jahrhundert war es Bulgarien, im 20. Jhd war es Serbien. Serbien wollte größer werden (Stichwort: Vereinigung der Südslawen/ Yugoslawen). Das passte den Österreichern nicht, weil in ihrem Staatsgebiet Südslawen wohnten (Kroaten, Slowenen, Bosniaken, Serben). Kurz: Auf dem Balkan stießen die österreichische und die russischen Interessen zusammen. Gefährlich :-(

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Kurz: Reichsgründung von oben > nationale Einheit, die durch die regierenden bzw. etablierten Kräfte erreicht wurde. "Reichsgründung von unten" wie zum Beispiel durch die Revolution von 1948, als das Volk sich gegen die Regierungen stellte und einen dt. Nationalstaat forderte.


Die Frage nach der "Reichsgründung von oben" ist auch schon früher heißt diskutiert worden. Hier findest du einige gute Antworten, die bestimmt auch deine Frage beantworten werden: War die Reichsgründung von 1871 eine "Revolution von oben"?

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Sacro egoismo lautet meine Antwort. Es zählt nicht der Staat, die Nation, sondern mein Stamm, mein Clan und meine Familie. Leider haben die Afrikaner, die an die Macht gelangt sind, den Reichtum ihres Landes nicht für ihr Volk verwendet, sondern den Staat wie einen Selbstbedienungsladen für sich gesehen.

Das haben auch die ehemaligen Kolonialherren bzw. die Supermächte erkannt und haben sich mit den afrikanischen Machthabern arrangiert - wieder zum Nachteil des Volkes.

Also kurz, bevor die Schuld wieder in der Kolonialzeit und im bösen Weißen Mann gesucht wird (Zum Teil ist es schon richtig: die Kolonialherren waren auch keine Engel): Der Eigennutz zählt(e) mehr als das Gemeinwohl. Deshalb die Probleme trotz des Reichtums des Kontinents.

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Doch es gab eine rassistische Begründung und die ist auch sehr interessant:

Die Ainu, ein nichtjapanischer Volk auf Hokkaido, sollen A r i e r (super... das Wort ist auch verboten...also wissenschaftlich korrekt kann man hier nicht arbeiten;-) gewesen sein. Dieses Volk wurde von den Japanern unterworfen und ist dann mit den Japanern verschmolzen. Somit wären die Japaner auch A r i e r. Natürlich war das alles nur nationalsozialistisches Wunschdenken, aber man hat einen Grund gefunden, um das dt.-jap. Bündnis mit der NS-Ideologie in Einklang zu bringen.

Im Kaiserreich hat man die Chinesen und die Japaner als die gelbe Gefahr gesehen. Die Europäer haben auf die Völker Asiens eher runtergeschaut.

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Meine Favoriten sind die Schatten über Innsmouth und die Farbe aus dem All. Beide Geschichte findest du in dem Sammelband "The Best of H.P. Lovecraft". Viel Spaß bem Gruseln!

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Hier findest du den Orginal-Text. Vielleicht findest du die Stelle:

http://en.wikisource.org/wiki/TheDunwichHorror

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So etwas ähnliches habe ich auch gefragt. Natürlich nur, wenn du das Gemälde von Anton von Werner über die Kaiserproklomation in Versailles meinst. Aber das wird es schon bestimmt sein ;-)

Schau doch mal hier. Meine Frage und die zahlreichen sehr guten Antworten werden dir bestimmt sehr gut weiterhelfen: War die Reichsgründung von 1871 eine "Revolution von oben"?

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Zweisprachige Schilder beweisen Toleranz gegenüber einer anderen Volksgruppe und die Vielfalt einer Region. Bei Argumenten, die gegen die zweisprachigen Schilder sprechen, handelt es sich meiner Ansicht nach um nationalistische Kurzsichtigkeit.


Hier die Petition, die gegen zweisprachige Schilder im Oppelner Land ist. Adressiert ist sie an Norbert Rasch, den Vorsitzenden der Sozio-kulturellen Vereinigung der Deutschen in Oppeln: http://www.politik.de/forum/eu/220603-die-geografische-region-schlesien-auf-dem-weg-die-europaeische-union.html

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Unter inneren Reichsfeinden verstand Bismarck und auch nationale Kreise die Feinde des neugeschaffenen deutschen Nationalstaates. Das waren in erster Linie Sozialisten/Sozialdemokraten und Katholiken. Aber man könnte genauso die preußischen Altkonservativen dazu zählen, die gegen die Bildung eines Nationalstaates waren (Nation als Legitimät der Herrschaft war die Idee der Franzöischen Revolution und somit Widerspruch zum Gottesgnadentum).

  • Sozialisten: Sie kämpften für die organisatorische Einheit aller Arbeiter über Landesgrenzen hinweg und lehnten die Monarchie ab.
  • Katholiken: Besonders die Nationalliberalen, die hauptsächlich protestantisch waren, deformierten die Katholiken und den katholischen Klerus als illoyale Bürger, da ihr eigentliches Oberhaupt des Papst sei. In der Gründung der Zentrumspartei und in der Unfehlbarkeitsdogma des Papstes sahen deutsche Nationalisten zwei weitere Elemente, die dem deutschen Staat Schaden könnten.

Im Grunde bewiesen die Katholiken, aber auch die Sozialdemokraten (1914 mit der Annahme der Kriegskredite), dass sie treue Bürger des Staates waren. Vieles war nur Propaganda bzw. man hat die Gruppierungen instrumentalisiert, um andere politische Ziele zu erreichen (Der Kulturkampf mit der katholischen Kirche diente auch der Modernisierung des Staates > Schulwesen, staatliche Aufsicht über die Kirche, Zivilehe...)


Die Ressentiments gegenüber Katholiken in Preußen waren schon viel älter. Bereits 1866 beschuldigten preußische Zeitungen, dass der katholische Klerus in Schlesien die österreichische Habsburger unterstütze. Mehr auf meinem zeitreisen-blog.de: http://www.zeitreisen-blog.de/2008/08/19/katholischer-klerus-unter-generalverdacht/

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Von der Westverschiebung Polens träumten bereits die polnischen Nationaldemokraten im 19. und früheren 20. Jahrhundert. Ihre Begründung: Unter den piastischen Königen Polens (seit 1000 n. Chr.) gehörte Schlesien zu Polen. Gleichzeitig wollten die polnische Könige weitere Gebiete im Westen unterwerfen (heute: Brandenburg, Sachsen, Pommern), aber die römischen-deutschen Kaiser sahen dies als ein Gebiet des Reiches an. Die Nationaldemokratie berief sich auf die piastische Vergangenheit, da sie sich in der früheren Geschichte ein Polen mit Schlesien und Pommern wünschten. 1945 griffen die polnischen Kommunisten die Vision der polnischen Nationaldemokratie auf: Sie sprachen von der Rückkehr zu der Piasten-Erde und bewerteten es als einen politischen Erfolg. Der Verlust der ostpolnischen Gebiete (heute: Wilna/Litauen, West-Weißrussland und West-Ukraine) wurde verschwiegen.


Über die Entstehung des polnischen Staates nach dem Ersten Weltkrieg kannst du auf meinem zeitreisen-blog nachlesen: http://www.zeitreisen-blog.de/2009/10/25/polen-1918-1939-teil-1-wiedergeburt/

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Wenn man das Gemälde von Anton von Werner betrachtet, kommt man zum Schluss, es waren nur Militärs anwesend. Die farbenfrohen Uniformen sind überdeutlich. In der Tat waren der Adel, genauer die deutschen Fürsten, und das Militär anwesend. Aber das Bild liefert nur ein Teil der Wahrheit. Eine Parlamentsdelegation des Norddeutschen Bundes und einfache Soldaten waren ebenfalls anwesend, so berichten schriftliche Quellen. Die Reichsgründung wurde vom fast ganzen deutschen Volk als positiv aufgenommen. Schließlich ging ein Traum in Erfüllung.

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Jugoslawien ist zerfallen, weil man miteinander nicht zusammenleben konnte.

Zeitreise: Den Kern Jugoslawiens bildete Serbien. Serbien wurde im 19. Jahrhundert unabhängig, nachdem es jahrhundertelang unter osmanischer Herrschaft stand. Das freie Königreich Serbien (wichtig: die Serben sind orthodox und schreiben in kyrillischer Schrift) machte es sich zum Ziel die Einheit aller Südslawen (serbo-kroatisch "jugo" süd) in einem Nationalstaat zu vollenden.

Zu diesen Südslawen zählten die Serben auch die Bosniaken (Serben, die im Mittelalter zum Islam übergetreten sind), Kroaten (die, die gleiche Sprache sprechen, aber katholisch sind) und die Slowenen. (Die Bewohner Montenegros und die Mazedonier wurden vermutlich auch dazu gezählt.) Bosniaken, Kroaten und Slowenen lebten im 19. Jahrhundert unter der Herrschaft der Habsburger - und deshalb sah Wien die Serben als eine große Gefahr für die Donaumonarchien: Serbien war bestrebt, diese Völker zu "befreien".

Nach dem I. Weltkrieg zerfiel die Donaumonarchie und Serbien hat seinen nationalen Traum verwirklicht: Die Einheit der Jugoslawen. Der neue Staat wurde von den Serben dominiert. Die anderen Völker fühlten sich kulturell, wirtschaftlich und politisch zurückgesetzt.

Der II. Weltkrieg bewies die Uneinigkeit der jugoslawischen Völker: Die kroatische Ustascha stand an der Seite der Deutschen und bekämpfte die Serben. Im Partisanenkrieg setzte sich der Kommunist und Kroate (!) Tito durch. Er befreite das Land von den deutschen Besatzern. Im Nachkriegsjugoslawien konnte Tito mit seinem autoritären Regime ein friedliche Koexistenz der Völker etablieren und den Föderalismus stärken. Doch nach seinem Tod 1980 nahmen die nationalen Differenzen innerhalb des Landes zu.

Fazit: Es war die Persönlichkeit Titos, die das Land zusammengehalten hat. Vom Auflösungsprozess im Ostblock ergriffen wollten auch die jugoslawischen Völker ihre nationale Unabhängigkeit durchsetzen - was letztendlich das Ende der serbischen Hegemonie bedeuten sollte.


Empfehlentswert: Peter Scholl-Latour, Im Fadenkreuz der Mächte – Gespenster am Balkan. Bertelsmann, München 1994

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Platz an der Sonne ist das Synonym für den deutschen Imperialismus in der Wilhelminischen Epoche.

Das Schlagwort stammt vom wortgewandten Bernhard von Bülow, der seit 1900 deutscher Kanzler war.

In seiner Rede vor dem Deutschen Reichstag im Dezember 1897 rechtfertigt Bülow - damals noch der Chef des Auswärtigen Amtes - die Besetzung des chinesichen Hafens Tsingtau/Kiautschou durch deutsche Einheiten. Anlass war die Ermordung deutscher Missionare in China. Mit diesem Schritt, so Bülow, verteidigt Deutschland seine "missionarischen" und wirtschaftlichen Interesse - genauso wie es die anderen Nationen (Russland, Frankreich, England und Japan) machen: "wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne."

Komplette Rede auf Wikisource: http://de.wikisource.org/wiki/DeutschlandsPlatzanderSonne


Die Besetzung Tsingtaus und die Rede Bülows markieren den Start zur weiteren Übersee-Expansion Deutschlands. Zu den Kolonien in Afrika und Südsee, die Bismarck erworben hat, kommen das bereits genannte chinesiche Gebiet Kiautschou, die Marianen und 1900 Samoa. Weitere Gebiete kann das Reich nicht annektieren: Marokko fällt an die Franzosen. Die Erwerbung der portugiesischen Kolonien verhindert der I. Weltkrieg.

Somit blieben die Kolonialerwerbungen unter Wilhelm II. marginal.

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Das klingt ja nach Proseminar Alte Geschichte:

Jahrbuch für Antike und Christentum und Chiron sind beides Fachzeitschriften. Ich würde es so zitieren:

Autor, Titel des Aufsatzes, Jahrbuch für Antike und Christentum Nr. Jahr, S.X.

Was Zeitschrift oder Sammelband ist, musst du einfach recherchieren. Das Bibliothekspersonal weißt auch weiter.

Sammelbände sind Fachbücher, die mehrere Aufsätze unterschiedlicher Autoren beinhalten. Ein Klassiker ist "Wege der Forschung". Das mit dem Herausgeber ist richtig.

Dann viel Erfolg bei der Seminararbeit!

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Nachhilfe in nihon-go:

  • o-ne-san > ältere Schwester

  • o-nii-san > älterer Bruder

Konbanwa, Jess-San.

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Als Professor an einer Uni verdienst du natürlich spitze! Zuvor musst du über 10 Jahre in deine Ausbildung investieren: Bachelor 3 Jahre - Master 2 Jahre -Promotion 3 Jahre - Habilitation 3/4? Jahre - und hoffen, dass einer der wenigen Geschichts-Lehrstühle frei wird.

Wenn du pragmatisch vorgehst, dann mache besser Lehramt. Ein altes Sprichwort sagt: Der Rock des Königs ist nicht lang, aber er wärmt. Dass heißt man verdient nicht die Welt, aber man ist als Beamte auf der sicheren Seite (solange der Beamten-Status für Lehrer die nächsten Jahre noch aufrechterhalten werden kann).

Wie bereits hier gesagt wurde, es gibt nicht viele Stellen für Historiker. Man muss sich die interessanten Stellen, die auch gut bezahlt werden, hart erkämpfen: Je mehr du in deine Ausbildung investieren kannst und je besser deine Connections sind, um so eher bekommst du einen interessanten und gutbezahlten Posten (Museum, Institute usw.).

Du kannst auch als Historiker in die freie Wirtschaft gehen (Quereinsteiger): Wenn du hier gute Idee hast, die deinen Arbeitgeber erfolgreich machen, kannst du auch bestimmt gut verdienen. Natürlich kannst du in der freien Wirtschaft wenig mit deinem historischen Wissen anfangen.

Oder du schreibst einen Bestseller;-)

Mein Fazit: Heute reicht es einfach nicht aus, nur Geschichte zu studieren. Es gilt auch, Know-how und Erfahrung in anderen Bereichen zu sammeln: Kenntnisse in BWL, PR oder Programmierung usw. Du musst dich von der Masse der anderen Historiker erfolgreich abheben. Leider ist das auch keine Erfolgsgarantie.

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In der römischen Republik war das Staatsamt Diktator positiv besetzt. In Notzeiten (Kriege, Aufstände) wurde EIN Mann an die Spitze des Staates berufen. Das garantierte, dass Entscheidungen schnell getroffen und umgesetzt werden. Dieser Posten war nur für eine bestimmte Zeit angelegt und war im Rahmen der Verfassung. Einer der bekanntesten römischen Diktatoren war Julius Cäsar. Aber als er den Posten hatte, war die Republik bereits am Ende und die Diktatur zu einem Dauerzustand.

In normalen Zeiten hatte die röm. Republik eine Doppelspitze: 2 Konsulen stellten die Exikutive dar.

Mehr dazu wie immer auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mischer_Diktator

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