Und wieder eine Baba199-Version von "Bin ich schwul?"

und wieder die gleiche Antwort:

Das können wir dir hier nicht sagen! Und du wirst keine Gewissheit dadurch erlangen, indem du täglich die gleiche Frage stellst und hoffst, irgendwann die perfekte Antwort zu bekommen. Ich habe dir schon seitenweise Rat gegeben, aber wenn ich dann am nächsten Tag die gleiche Frage wieder, und wieder und wieder lese, dann bezweifele ich langsam stark, dass du hier einen Rat finden wirst, der dich weiterbringt.

Ich verstehe, dass es dir wichtig ist, dir die Dinge von der Seele zu reden, aber dafür ist das hier nicht der richtige Ort. Probiere mal das Forum von boypoint.de - das Forum ist genau dafür da, dass du dich mit gleichaltrigen zu dem Thema austauschen kannst. Ich denke ein paar Gesprächs- oder Chatpartner helfen dir mehr weiter, als dieses Forum.

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Hey - ich denke, du musst dir da keine Sorgen machen - damit hat heute keiner mehr ein Problem.

Ein wenig kurios ist es höchstens, weil eben keiner Bescheid weiß, da ist es ein wenig unglücklich, mit so etwas erst rauszurücken, wenn man schon mit dem Freund auf der Weihnachtsfeier erscheint. 

Mein Tipp: Suche dir ein oder zwei Kollegen mit denen du dich gut verstehst, und spreche das einfach mal diskret an, so nach dem Motto, ob die meinen dass es irgendwie komisch wäre, wenn du da mit deinem Freund auftauchst oder so. Nicht weil dich die Antwort interessiert, die wird positiv sein. Nein, du sprichst das einfach an und dann verbreitet sich die Info von selbst (glaub mir, da funktioniert die Buschfunk wunderbar) und spätestens bei der Weihnachtsfeier tun die Leute dann zwar überrascht, aber keinen trifft die Info unerwartet.

Also - suche dir die sympathischsten Labertaschen unter deinen Kollegen raus, und den Rest macht der Buschfunk ;)

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Hey, du hast die Frage ja gut relativiert. Mein Professor hätte mir die um die Ohren gehauen. All-Aussagen "Sind denn alle..." sind NIE richtig. Ich will nicht meckern, nur ein rhetorischer Hinweis ;)

Das mit dem Tierreich hast du richtig erkannt und triffst damit genau die Antwort. Ja - im Tierreich gibt es natürlich Homosexualität wie beim Menschen auch (der genaugenommen ja auch nur eine Spezies wie viele andere ist). Es gibt allerdings keine einzige Spezies auf diesem Planeten, die Homophobie kennt - außer dem Menschen. Denn der hat Vorstellungen von Moral und richtig und falsch - und je nachdem, in welchem Dunstkreis man aufgewachsen ist, übernimmt man unbewusst einen großen Teil dieser Vorstellungen. Und der Islam ist nun einmal nicht dafür bekannt, besonders tolerant in dieser Hinsicht zu sein. 

Das ist die Kirche zwar auch nicht - aber in unserem Kulturkreis haben wir es geschafft, uns über Jahrhunderte dem Streben der Kirche um alleinige Definitionsmacht über Richtig und Falsch zu entziehen. Es wird zwar behauptet, das Christentum hat unsere Werte maßgeblich geprägt. Das ist aber genaugenommen falsch: Unsere Werte wie Freiheit, Meinungsfreiheit, Gleichstellung von Frauen, wissenschaftlicher Fortschritt und Forschung, Mündigkeit - all das haben wir nicht WEGEN der Kirche, sondern TROTZ der Kirche, die Jahrhunderte lang versucht hat, all das zu vermeiden. Wie viel früher hätten Ärzte richtig arbeiten können, wenn die Kirche die Heilkunst nicht verboten hätte? Wie viel früher hätten wir die Welt verstehen können, wenn die Kirche nicht Männern wie Galilei das Wort verboten hätte.?Wie lange hatte die Frau neben dem Mann fast nichts zu sagen, weil das dem Bild der Kirche entsprach?...

Bei Religion geht es am Ende darum, eine Weltsicht durchzusetzen. Die Kirche hat das Jahrhunderte lang versucht, und verliert mittlerweile mehr und mehr Mitglieder, weil die Menschen einfach im Geiste weiter sind als die Kirche. Was wäre aber gewesen, wenn die Kirche und der Staat stets fast eins gewesen wären? Was wenn die Kirche auf Staatsgewalt zugriff gehabt hätte. Was wäre, wenn über Jahrhundertelang die Kirche unsere Entwicklung und unsere Weltsicht geprägt hätte? Dann wären wir dort, wo viele muslimische Länder jetzt gerade sind. 

 Gerade in muslimischen Ländern, wo Religion und Politik Hand in Hand gehen, kann die Religion ihre Macht entfalten und ihre mittelalterlichen Anschauungen werden nicht hinterfragt, sonder bleiben bestehen, denn wenn Staat, Familie, Umfeld und Religion alle gegen Schwule sind, dann wird das schon so richtig sein. 

Was ich damit sagen möchte: Natürlich sind nicht alle Moslems homophob. Aber gerade die, die aus Ländern kommen, wo Werte wie der Schutz von Minderheiten oder die Erkenntnis, das Homosexualität zur Menschheit gehört vom Islam seit Generationen unterdrückt werden, dort lernen es die Menschen einfach nicht anders...   

Es kommt also letztlich auf den Menschen an. Manche haben das Köpfchen, stets das gelernte mit der Realität abzugleichen und zu hinterfragen. Andere haben es lieber bequem und leben in ihrer kleinen Welt, die man ihnen beigebracht hat. Das ist bei Moslems nicht anders wie bei Christen oder auch Atheisten. 

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Das sind ja mal sehr explizite Fragen hier, aber gut...

Also als erstes - man kann auch gut miteinander Schlafen, ohne dass es immer gleich aktiv/passiv zur Sache gehen muss, ich denke, da gaukelt die "Filmindustrie für Fortgeschrittene" mehr vor, als wirklich Realität ist. 

Das hilft dir wahrscheinlich aber nicht weiter, deswegen hier ein paar Punkte, an die du denken solltest:

1. Du musst ihm vertrauen, einfach achtsam zu sein. Wenn er Erfahrung hat, sollte das der Fall sein, aber du musst für dich einfach wissen, ob du ihm traust, behutsam zu sein. Rede mit ihm darüber!

2. Vorher dehnen. Es ist im Endeffekt ein Muskel, der gedehnt und entspannt sein muss. Wenn du selbst sehr aufgeregt bist, und verkrampfst, dann ist das halt so, dann muss man da nichts erzwingen. Dann bringt es auch nicht, das mit Punkt 4 - einfach zu viel Gleitgel zu erzwingen 

3. Immer mit Kondom - wie du schon erkannt hast

4. Immer mit Gleitmittel, das ist ein absolutes Muss, sonst scheuerst du dich wund, sorry für die Ausdrucksweise. Vorsicht aber, wenn nicht richtig gedehnt, kann da zu schnell jemand über das Ziel hinausschießen und dich verletzen - da kommt wieder Punkt 1 ins Spiel - er muss halt achtsam sein.

Wenn ich mir das so durchlese bekomme ich ja gerade selber schon Angst - das ist aber nicht nötig. Einfach an die 4 Dinge denken, dann klappt das schon. Als "Vorbereitung" reicht eine gründliche Dusche.

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hab auch die letzte Frage gelesen. 

Als erstes musst du keine Angst haben, weil schwul sein nichts schlimmes ist. Es gibt genug von uns, und jeder muss irgendwann durch die Phase durch, wo er merkt, dass da die Gefühle nicht mit den Erwartungen übereinstimmen.

Ich denke allerdings nicht, so wie du das beschreibst, dass du schwul bist. Nur weil man Mädchen gegenüber schüchtern ist, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass man schwul ist.

Schwul zu sein - das merkst du in deiner Kindheit schon daran, was du anziehend und interessant findest. Ich war schon immer von Männern und Muskeln angetan, auch schon in der Grundschule. Mädchen fand ich hingegen schon immer - ich sag mal uninteressant, was das angeht. 

In der Pubertät merkt man dann ganz deutlich, worauf der eigene Körper mit Erregung reagiert, und worauf nicht. 

Und wenn man sich dann das erste mal so richtig verliebt, Schmetterlinge im Bauch hat, das Herz einen Sprung aussetzt, wenn man ihn sieht und kein ordentliches Wort mehr in seiner Gegenwart rausbekommt - naja - dann kann man sich absolut sicher sein, dass man schwul ist.

Ich bin zum Beispiel als schwuler generell ein wenig gehemmt, wenn ich mit attraktiven Kerlen rede. Ist halt so. Bei Frauen hab ich überhaupt kein Problem. Bei dir scheint es doch genau umgedreht zu sein. Dass du Mädchen interessant findest, und ihnen gegenüber schüchtern bist scheint mir eigentlich ein klares Zeichen zu sein, dass du eben an Mädchen interessiert bist, und nicht an Jungs. 

LG

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Ich komme damit nicht klar, schwul zu sein. Wie kann ich damit umgehen lernen?

Hallo allerseits. vor kurzer Zeit hatte ich etwas über dieses Thema schon geschrieben und habe super Antworten bekommen. Ich will nun einfach sagen, was ich fühle. Ich bin mir nun sicher: Ich bin 100% schwul und bin überhaupt nicht stolz drauf. Ich schäme mich für diese Gefühle und hasse mich selbst Tag für Tag dafür. Das komische ist, dass ich es selbst irgendwie komisch finde, Homosexuell zu sein. Ich finde Homosexualität eher gewöhnungsbedürftig und irgendwie komisch, obwohl ich selbst schwul bin. Das ist das verwirrende. Ich kann mich selbst nicht akzeptieren. Ich werde immer depressiver. Ich weiß schon, dass meine Eltern es nicht akzeptieren werden, weil sie Moslems sind und immer wieder betonen, wie gerne sie Homosexuelle töten würden. Also ist ein Coming Out ausgeschlossen. Ich bin selbst gerne Moslem, aber wenn die Religion Homosexualität verbietet, dann was habe ich dort noch zu suchen? Soll ich gar keine Religion folgen? Ich kann mir schon vorstellen, in einer Beziehung zu sein, aber ich weiß nicht, on mein Parter diese Heimlichtuherei mitmachen würde. Natürlich wollte Ich irgendwann mal von meiner Familie wegziehen, um ein freies Leben zu führen, jedoch kann ich mich selbst nicht akzeptieren. Viele akzeptieren Homosexualität, viele aber auch nicht. Ich will gar nicht schwul sein, aber wenn ich es nicht bin, dann bin ich nicht ich. Ich brauche ehrlichen Rat und geistliche Hilfe und Tipps. Bin übrigens 16. Vielen Dank im Voraus.

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Hi,

ich will mich auch mal kurz zu Wort melden. Wenn ich Sätze wie die folgenden Lese: 

Ich finde Homosexualität eher gewöhnungsbedürftig und irgendwie komisch, obwohl ich selbst schwul bin. Das ist das verwirrende. Ich kann mich selbst nicht akzeptieren

... dann erinnert mich das exakt an meine Jugend. Ich bin jetzt Anfang 30, führe ein ganz normales, glückliches - und ja: schwules Leben, was ich mir mit 16 Jahren niemals hätte vorstellen können. Und ich erinnere mich genau, wie ich mich in deinem Alter gefühlt habe - so ähnlich wie du. Warum schreibe ich "so ähnlich"? Ich hatte keinen religiösen Druck in der Familie, aber in meinem Dorf gab es halt einfach keine Homosexualität. Punkt. Also gab es auch in meiner kleinen Welt damals einfach keinen Raum für die Vorstellung, dass man schwul sein könnte, und trotzdem irgendwie ein normales Leben führen könnte. Jeder Gedanke daran war irgendwie mit Schuldgefühlen behaftet und ich hab damals noch ein paar Jahre gebraucht, mich überhaupt soweit akzeptieren zu können, dass ich sagen konnte, ja - ich bin schwul. Insofern bist du ja schon einen Schritt weiter - du kannst dir eingestehen, dass du schwul bist. 

Du musst es von der Seite sehen: Wir alle gehören der Spezies "Mensch" an - und zu dieser (wie auch zu anderen Spezies) gehört es eben auch, dass 5-10% homosexuell sind. Wer auch immer diese Welt erschaffen hat - er hat es so gewollt, das sehen wir, wenn wir in die Schöpfung schauen. 100e von Tierarten zeigen Formen von Homosexualität. In keiner Tierart wird Homosexualität irgendwie sanktioniert, außer beim Menschen. Denn der kennt gesellschaftliche Zwänge, Religion und hat sein kleines trauriges Weltbild davon, was richtig und falsch zu sein hat. 

Dass du in dem Alter Schuldgefühle hast, weil du schwul bist, verstehe ich. Das ist normal. Die hat wohl jeder. Du bist schließlich stets in der Annahme erzogen worden und aufgewachsen, du wärst heterosexuell. Das geht jedem Schwulen so. Und jeder Schwule nimmt das irgendwann als Erwartung von allen anderen wahr, dass er heterosexuell zu sein hat. Das hat meistens niemand je gefordert, aber man nimmt es so wahr. Bei dir ist es noch einen Zacken schärfer - deine Eltern haben direkt thematisiert, dass sie von Homosexuellen nichts halten. Was ich sagen will: Mit 16 Jahren ist dein Weltbild nach ganz stark von deinem Umfeld und vor allem deiner Familie geprägt. Dass du dadurch automatisch Schuldgefühle hast, weil du eben in dieses Weltbild nicht hineinpasst, ist logisch. Du musst dir aber klar machen - am Ende hast du nur ein Leben - und du möchtest doch das beste für dich daraus machen.

Deshalb - höre auf, dich vor dir selbst zu schämen. Du bist immer noch du selbst. Du hast dir das nicht ausgesucht. Dass der eine oder andere von uns schwul ist, gehört halt zu der Tatsache dazu, dass wir alle Menschen sind. 

Selbst wenn du in deiner Familie damit wenig Rückhalt haben wirst - glaube mir einfach wenn ich sage: In dieser Welt und vor allem in Deutschland ist viel mehr möglich, als du dir mit 16 vorstellen kannst. Wenn mir mit 16 einer gesagt hätte, dass ich mit 30 mit einem Mann verheiratet bin, mit ihm zusammenlebe, dass die Menschen um mich herum alle wissen, dass ich schwul bin und es niemand stört - das hätte ich für Wunschdenken gehalten, aber es nicht geglaubt. Ich glaube, es ist einfach wichtig im Leben, sich mit den Menschen zu umgeben, die einem gut tun. Und es kommt vor, dass die eigene Familie nicht dazu gehört. Das ist dann traurig - aber es gibt 1000e von tollen Menschen da draußen, die dein Leben bereichern können und deren Leben du bereichern wirst, da bin ich mir sicher. Ich habe viele Freunde, die mir zum Beispiel viel wertvoller sind, als entfernte Verwandte - Freunde sind die Familie, die man sich aussucht.

Sei dir einfach selbst treu, arbeite darauf hin, dass du irgendwann selbst bestimmen kannst, in welchen Kreisen du verkehrst, und wenn du Angst vor der Reaktion deiner Familie hast, dann lass sie doch zumindest so lange im Dunkeln, bis du auf eigenen Füßen stehst. Und was die Religion angeht. Naja - das musst du selbst wissen. Ich bin kein großer Fan davon, dass einige wenige Menschen der Meinung sind, Gottes/Allahs Wille genau zu kennen, obwohl es im krassen Gegensatz zu Gottes Werk - der Schöpfung - steht. Wie kann eine Religion es verbieten, Mensch zu sein und zu lieben, wenn ganz offensichtlich Homosexualität zu unserer Spezies dazu gehört. Wie kann ein Schöpfer uns mit Verstand segnen, und dann verlangen, ihn auszuschalten und ohne zu Hinterfragen einfach zu glauben. Der Vogel hat auch Flügel und käme gar nicht auf die Idee, sie nicht zu nutzen, nur weil es ihm einer sagt. Wir haben unseren Verstand. Nutzen wir ihn. Ich sage nicht, dass man nicht glauben kann - ich finde nur, man sollte nie blind folgen. Und am Ende ist es ja wohl unser Schöpfer der über uns urteilt - nicht die anderen Menschen - also sollten die sich das auch nicht anmaßen. 

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Ausführliche Übersicht:

http://www.ranker.com/list/best-lgbt-movies-on-netflix-instant/polkadotking?var=2&utm_expid=16418821-119.rk_BoRtrRJWlKfF9iZbujQ.1&utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

Ansonsten sind auch Eating Out 1-5 glaube ich mittlerweile auf Netflix - wer eher den trashigen Humor mag...

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Hi

aus meiner Erfahrung als Schwuler in dem Alter: 

In dem Alter weiß der Körper zwar ganz genau, was er mag oder nicht, der Rest ist aber einfach nur ein Wirrwarr im Kopf. 

Ich konnte mir mit 17 auch nicht vorstellen, jemals einen Mann Küssen zu werden, oder gar mit ihm zusammenzuleben, weil mein kleines Weltbild von damals so etwas überhaupt nicht zugelassen hat. Ich wusste nur, dass ich halt Männer attraktiver finde, aber dass ich jemals Liebe für einen empfinden könnte, das konnte ich mir nicht vorstellen.

Im Nachhinein lag die Verwirrung aber einfach nur an meinem kleinen Weltbild. Irgendwann mit 20 habe ich dann das erste mal einen Kerl getroffen, in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe - und wenn man dann einmal dieses Gefühl kennt, dann sind da auch keine Zweifel mehr. 

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Hi,

das ist wohl von Person zu Person unterschiedlich. Ich bin schwul und hätte kein Problem damit, wenn sich meine beste Freundin zu einem Fernsehabend oder so an mich kuscheln würde.

Wenn es ihm doof ist, wird er schon was sagen. Oder sprich ihn einfach drauf an.

LG

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Hallo,

also dazu kann ich Ihnen zwei Dinge berichten: Homosexualität ist zwar durchaus ein Merkmal, dass dem Menschen sozusagen schon von Geburt in die Wiege gelegt ist und sich dann genauso wie eine heterosexuelle Sexualität in der Pubertät entwickelt, aber daraus lässt sich weder bei Kindern, noch bei Erwachsenen pauschal Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen - und umgekehrt.

Also - von einem Verhalten in dem Alter Rückschlüsse auf die Sexualität zu ziehen ist - entschuldigen sie Bitte - Schwachsinn. Ja, eine etwas weichere Ader wird homosexuellen nachgesagt, solche Charakterzüge können sich aber auch genauso bei heterosexuellen Jungs zeigen, damit hat die Sexualität nichts zu tun.

Um Ihre Frage zu beantworten, wann Jungs das selbst merken: Ich würde aus meiner Erfahrung sagen - man bemerkt das sehr früh, man hat nur als Kind nicht die Weltsicht und die Lebenserfahrung, das als homosexuell einzuordnen. Noch bevor Kinder in die Pubertät kommen, haben manche Jungs gewissermaßen ein kindliches Interesse am anderen Geschlecht - bzw. am eigenen, wenn Sie homosexuell sind, aber das ist eher meine Theorie aus eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit anderen Schwulen. Ich kann mich sehr gut erinnern, dass ich schon in der Grundschule total fasziniert von Männern war, vor allem wenn ich mal durch Zufall irgendwo einen Kalender mit männlichen Unterwäschemodels oder ähnliches gesehen habe. Dann ist es eine Frage der Erziehung, Bildung und des Umfeldes, inwiefern ein Junge dann eben früher oder später lernt, seine Gefühle einzuordnen - ich denke spätestens in der Pubertät wird es den meisten langsam klar.

Hier liest man viele Fragen von jungen Menschen, die da sehr verunsichert sind, und denen oft eben die Bildung und Lebenserfahrung fehlt, damit umzugehen und das einzuordnen. Diese Zweifelphase beginnt bei manchen schon sehr früh (12-13), bei manchen auch später (15-16). Und dann vergeht auch noch mal Zeit, sich darüber wirklich bewusst zu werden, es sich selbst einzugestehen und irgendwann den Mut aufzubringen, sich anderen mitzuteilen.

Was ich hier schreibe ist mein persönlicher Eindruck, den ich seit ein paar Jahren in dem Forum hier sammeln konnte, meine persönliche Erfahrung und zum Teil Fachartikel.

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Hi,

das klingt so, als ob du über den aktuellen Stand der Gesellschaft schreiben möchtest.

Ich schreib gerne als Schwuler (28 Jahre) ein paar Gedanken auf, wie das sich so anfühlt.

Im meinem Leben gab es die Phase vor meinem Outing, als ich es zwar immer geahnt hatte, aber nie wahrhaben wollte. In der Phase war ich hochsensibel, sobald irgendwo Schwule erwähnt wurden, ich hab automatisch darauf geachtet, wie andere auf das Thema reagieren. Das war natürlich an der Schule, wo "schwul" ja synonym mit "sch**ße" verwendet wird. Insofern hat sich da eine riesen Angst entwickelt, was passieren könnte, wenn das rauskommt. Ich hab auch lange versucht das zu verleugnen, so zu tun, als wäre es nicht so.

Ohne zu weit auszuholen kann ich aber heute sagen, dass für mich das schlimmste an der Geschichte die Angst war, die man sich selbst gemacht hat. Natürlich war das Outing ein gewisser Schock für die Familie und auch die Freunde haben zum Teil echt nicht gewusst, wie sie reagieren sollten - aber over all habe ich keine Freunde verloren, und auch nie Ablehnung erfahren. Ich bin mittlerweile verheiratet mit einem Mann.

Ich würde nicht sagen, dass ich heute komplett sorglos mit dem Thema Homosexualität in der Öffentlichkeit umgehen kann, aber es lässt sich ohne große Einschränkungen leben.

Wenn man zu zweit in der Stadt ist, dann bemerkt man schon, wie andere heterosexuelle Paare ganz ungezwungen Händchen halten, sich Küssen oder Zärtlichkeiten austauschen - das geht für mich nun leider nicht. Man kann sich schon mal kurz ein Küsschen austauschen, aber wenn man in der Öffentlichkeit zu deutlich macht, dass man ein schwules Paar ist, dann folgen einem schon die Blicke, hochgezogene Augenbrauen oder man bekommt auch mal einen Spruch ab. Wie gesagt, bisher nie etwas schlimmes, aber es lebt sich halt nicht ganz so ungezwungen.

Ich habe schon in den verschiedensten Jobs gearbeitet - ich habe nirgendwo ein Problem mit meiner Sexualität gehabt. Einmal kam direkt im Bewerbungsgespräch die Rede auf meine Ehe, da habe ich halt gesagt, dass ich einen Mann geheiratet habe, mir wurde im Nachhinein gesagt, dass sie es sympathisch fanden, dass ich mich da nicht versteckt habe. In anderen Arbeitsstellen haben die Leute es erst nach mehreren Monaten mitbekommen, und ich arbeite in einem typischen Männerberuf - da hat mich nie einer dumm angemacht. Wenn man im großen und ganzen eine erträgliche Person ist, was ich von mir mal behaupte, dann stört es auch keinen, ob man schwul ist. Ich binde es niemandem auf die Nase, ich nutze auch öfter mal geschlechtneutrale Ausdrücke für meine bessere Hälfte, aber wenn es soweit kommt, dass ich lügen müsste, dann sage ich lieber die Wahrheit.

Also alles in allem fühle ich mich definitiv toleriert, im großen und ganzen auch akzeptiert - wobei ich aber eben auch sagen muss, ich habe mich erst im Studium geoutet, das heißt was es bedeutet, sich in der Schule zu outen musste ich zum Glück nicht erleben.

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Hi - Kleiner Hinweis....

so etwas wie allgemeingültige "Zeichen" mit denen Schwule sich erkennen, gibt es nicht. Ich bin schwul und habe einen großen schwulen Freundeskreis - keiner trägt bunte Tücher und nutzt irgendwelche Geheimcodes... Man erkennt sich meist auch so, dafür entwickelt man ein Bauchgefühl.

Außerdem: "ohrRing am rechten oder am linken Ohr" --> nach der Aussage wäre JEDER Mann mit irgendeinem Ohrring schwul - ich kenne ehrlich gesagt mehr Heterosexuelle mit Ohrring als Homosexuelle, das ist großer Quatsch

Dein "Buntenarmband" sollte also ausreichen.... Oder besorge dir einen kleinen Pin mit einer Regenbogenflagge, wenn es dir wichtig ist, das sollte offensichtlich sein.

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Hi,

erst mal keine Panik - mit dir stimmt alles - was du schreibst haben viele - reden nur selten drüber.

Eine Vorhautverengung ist nichts ungewöhnliches, wurde bei mir schon als Kleinkind festgestellt und behoben (recht schmerzhaftes Dehnen, täglich zum Waschen - mittlerweile hat sich das von allein geweitet, vollkommen schmerzlos).

Es gibt meines Wissens aber auch die Möglichkeit einen kleinen chirurgischen Schnitt zu setzen und dann war es das auch schon. Einfach zum Arzt gehen - und es muss dir nicht peinlich sein.

Warum ich dir empfehlen würde, das zu machen:

  1. Es stört schließlich beim sex
  2. Es ist unhygienisch. Es ist normal, dass sich zwischen Eichel und Vorhaut Smegma (Eichelkäse ;) ) bildet. Ich finde es wichtig, dass man(n) das ordentlich bei jedem Duschen reinigen kann - das wird von einer typischen Vorhautverengung oft verhindert (daher bei mir auch die Geschichte im Kleinkindalter). Das erzeugt ja auch einen unschönen Geruch auf Dauer...

Außerdem schreibst du von einer hohen Empfindlichkeit der Eichel. Das ist auch normal und der Tatsache geschuldet, dass du eben die Eichel stets maximalgeschützt in der Vorhaut verpackt hast, wenn ich das so ausdrücken darf. Die Eichel verliert automatisch an Sensibilität, wenn sie nicht ständig durch die Vorhaut geschützt ist. Daher wird Beschnittenen (also Leuten, denen komplett die Vorhaut entfernt wurde) auch nachgesagt, sie während relativ unempfindlich/ausdauernd, was ich meines Wissens nach bisher bestätigen kann.... Die Eichel passt sich da aber auch an, wird unempfindlicher, darüber musst du dir also auch keine Sorgen machen.

Also: Vom selber dehnen würde ich wohl abraten, das müsste ein Arzt entscheiden, ob das möglich ist (abhängig wie stark die Verengung ist). Gehe einfach zum Arzt!

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Als Schwuler, der lange mit einer Frau zusammen war, würd ich dir das so beantworten - nicht jeder Schwule hat das Selbstvertrauen, sich zu outen und schwul zu leben. Manche Schwule haben so viel Angst davor, schwul zu sein, dass sie es gar nicht wahrhaben möchten oder können.

Der Zeitpunkt im Leben, wo man es schafft, sich selbst einzugestehen, dass man schwul ist, der ist bei vielen sehr unterschiedlich. Manche können das schon mit 13 sagen, andere schaffen das erst mit über dreißig oder später. Und gerade bei letzteren Fällen kann es dann schon sein, dass man bis dahin mit einer Frau zusammen war. Mir fallen aus meinem (schwulen) Bekanntenkreis spontan 6 Männer ein, die zunächst mit einer Frau zusammen waren, bis sie sich irgendwann outen konnten. Und davon hatten 3 auch schon Kinder.

Ich will jetzt nicht das Klischee von Brokeback Mountain rausholen - aber schau dir den Film an, dann wird sich deine Frage klären. Oder noch besser und aktueller: "Freier Fall" - der ist authentisch und zeigt wirklich, wie das Leben sein kann! Sehr zu empfehlen.

Ja klar, das mag vielleicht komisch erscheinen, wie das denn funktionieren kann, aber wenn man im Kopf voll der Überzeugung ist, dass das so sein muss, dann klappt das auch. Man muss bedenken, jeder Schwule wird ja trotzdem so erzogen, als ob er hetero wäre, es geht ja kein Elternteil gleich davon aus, der Sohn könnte schwul sein. Die Erkenntnis, anders zu sein, als alle angenommen haben, kommt nicht so ohne weiteres, beziehungsweise ist für manche schwer einzugestehen, wenn man eigentlich ganz andere Bilder vom Leben im Kopf hatte.

Hoffe das hat die Frage beantwortet ;o)

liebe Grüße

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tja, bin zwar keine Frau - aber heterosexuelle Männer stehen doch auch auf lesbische Liebesszenen - oder etwa nicht?

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Hi.

Du weißt nie, wen du damit provozieren kannst. Natürlich sollte das kein Problem sein, das ist es auch für 90 % der Bevölkerung nicht. Und auch den restlichen 9.99 % geht das vielleich gegen den Strich, werfen euch vielleicht Sprüche an den Kopf oder Schauen komisch. Es reicht allerdings, einen einzigen Idioten zu provozieren, der meint, euch dann umerziehen zu müssen. Mit Fäusten und Tritten. Und das kann einem das Leben kosten, oder einem das Leben zur Hölle machen.

Überlegt daher einfach, ob ihr das Risiko eingehen wollt. Wenn du euch schon als trans und femininer Boy bezeichnest, dann hab ich da schon so die Vorstellung in meinem Kopf, dass man euch das auch ohne Händchenhalten ansieht. Dennoch würde ich in der Öffentlichkeit davon absehen, überauffälltig schwul durch die Gegend zu laufen!

Ich sehe das mit meinem Freund eher so, dass uns nichts verloren geht, wenn wir halt mal nicht Händchen halten können!

liebe Grüße

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