Ein Fichteboden ist relativ weich und lässt sich durchaus mit dem Tellerschleifer behandeln. Ich würde nicht schärfer als mit einem 60er Korn beginnen. Wenn Du gröber schleifst, kannst du Probleme mit Querriefen bekommen. Dann 80er Korn, 120er Korn. Danach noch eimal mit einem 120er Schleifgitter unter einem Polishpad feinschleifen.

Farbiges Öl würde ich an Deiner Stelle nicht verwenden. Färben geht nur über Pigmente. Zur gleichmäßigen Pigmentierung braucht es Übung. Dazu kommt aber, dass jede mechanische Belastung mit der Zeit die Pigmente auch wieder abarbeitet. Der Boden wird mit der Zeit farblich dann sehr unruhig.

Es gibt spezielle Öle für Dielenböden: Ein Parkettöl - Fußbodenöl. Dieses Öl besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Leinöl, Leinöl-Standöl, Holzöl - aber auch aus aushärtenden Naturharzen wie Kolophonium und Dammar.

Nähere Infos was das Ölen angeht findest Du unter http://natural-farben.de/aktuell/2009-04/holz-mit-naturoel-schuetzen-grundregeln-fuer-das-oelen/

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Yacht-Lack oder Bootslack enthält meist Fungizide/Biozide gegen Algenbefall. Für eine Arbeitsplatte im Lebensmittelbereich eher eine bedenkliche Lösung.

Lack ist eine dichte Schicht auf der Holzoberfläche. Nur wenn diese dauerhaft erhalten bleibt, macht das Sinn. Sobald aber auf der Arbeitsfläche eine mechanische Beanspruchung erfolgt (Mit Messer schneiden, Einkerbungen, etc.) und diese Schicht verletzt wird, können Flüssigkeiten (vor allem Wasser) zwischen der Lackschicht und dem Holz geraten. Dieses diffundiert nicht mehr aus und es kommt zu schwarzgrauen Flecken. Die Lackoberfläche kann auch durch das normale Arbeiten einer Massivholzplatte Risse bekommen.

Mit einem widerstandsfähigen Naturöl bildet sich keine Schicht auf der Oberfläche. Die Holzfaser wird mit Öl gesättigt, so dass andere Flüssigkeiten nur auf der Oberfläche sitzen und höchsten auch oberflächlich eindringen können. Bei konsequentem Abwischen und einer regelmäßigen Nachpflege bleibt das Holz lange erhalten. Es gibt z.B. Hersteller von Zahntechnikerarbeitsplätzen, die deshalb Naturöl für Ihre Arbeitsflächen verwenden. Hier mal ein Beispiel von einem Tisch: http://natural-farben.de/aktuell/2009-08/referenz-moebelhartoel/

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Wachs (natürlich auch das Bienenwachs) kann nur auf der Oberfläche des Holzes einen Schutzfilm abgeben. Diese Schicht ist wasserempfindlich und hitzeempfindlich. Bei Tischoberflächen oder Arbeitsplatten ist eine Wachsschicht deshalb nicht zu empfehlen. Normaler Weise wird Holz vor dem Wachsen geölt und erhält dadurch einen Tiefenschutz. Das Wachs dient nur zur Porenfüllung und für einen seidenmatten Glanz als Oberflächenveredelung.

Bienenwachs ist recht weich und wird deshalb alleine kaum als Schutz auf das Holz aufgebracht.

Hier mal eine Volldeklaration von einem "Antik-Bienenwachs":

  • Bienenwachs
  • Carnaubawachs
  • Orangenschalenöl
  • Leinöl
  • Isoaliphate
  • Kiefernharzbalsam
  • Leinöl-Standöl
  • Holzöl (=Tungöl)
  • Quellton
  • Alkohol
  • Sikkative

Entnommen aus http://natural-farben.de/Antikbienenwachs:::13.html

Leinöl ist also durchaus ein guter Bestandteil für eine Pflegewachsmischung. Leinöl trocknet aus und wird nicht ranzig, wenn es genug Sauerstoff bekommt. Nur wenn Leinöl im Innenbereich von Möbeln eingesetzt wird, kann es zu einem verstärkten Eigengeruch aufgrund der magelnden Trocknungsmöglichkeit kommen.

Polieren geschieht mit Baumwoll- oder Halbleinentüchern. N i e jedoch mit Mikrofasertüchern. Mikrofaser ist wie feinstes Schmirgelpapier und ist für eine natürliche Oberflächenveredelung von Holz ungeeignet. Für eine Grundreinigung kann man das verwenden - aber nicht für die Pflege oder gar für eine Politur.

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