Man muss erst ein mal unterscheiden, zwischen der Selbstwahrnehmung der Menschen und wie intelligent sie tatsächlich sind.
Es gibt beispielsweise den Lake-Wobegon Effekt oder auch above average Effekt, der vor allem auf Arbeiten von Dunning und Kruger zurückgeht. Vor allem untersurchschnittlich kompetente Menschen überschätzen ihre eigene Fähigkeiten demnach teilweise sogar extrem. Diese Leute sind nicht clever, sie glauben es nur zu sein. Im Allgemeinen ist es eher so, dass intelligente Menschen ihre eigenen Fähigkeiten unterschätzen und auch eher erkennen wenn jemand anderes eine gute Idee hat.
Möglicherweise neigen intelligente Menschen eher zu Arroganz. Es gibt aber auch viele dumme Menschen die arrogant sind. Hier ist auch wieder zu beachten: Ist die betreffende Person wirklich intelligent, oder denkt sie es nur? Nicht auf den Rat von Leuten zu hören, die sich in einem Bereich besser als man selbst auskennen ist in meinen Augen eher ein Zeichen von Dummheit.
Dass viele "erfolgreiche" Menschen keine Intelligenzbestien (hochbegabt?) sind ist auch einfach zu erklären. Es gibt enfach viel mehr erfolgreiche als hochbegabte Menschen. Ca 2% aller Menschen sind hochbegabt (per Definition). Wenn nur jeder Zwanzigste Mensch (5%) als erfolgreich eingeschätzt wird und alle hochbegabten Menschen erfolgreich sind, dann sind immernoch 60% (3 von 5) der erfolgreichen Menschen keine Intelligenzbestien. Das entspräche in etwa den Zwei Dritteln, die du gelesen hast.
Nur weil man einen hohen IQ hat ist man nicht automatisch erfolgreich. Wie das von anderen hier schon beschrieben wurde reicht Talent alleine eben nicht. Man braucht auch Fleiß, Geduld und meistens etwas Glück.
Zum Thema Savants: Man nennt das auch nicht umsonst Inselbegabung. Die besondere, quasi übermenschliche Begabung dieser Personen, beschränkt sich auf einen eng umrissenen Bereich. Außerhalb dieses Bereiches sind sie völlig normal. Man darf auch nicht vergessen, dass ca. 50% der Savants Autisten sind (für mehr Infos bitte Autismus googlen.)
Ein anderer Aspekt der hier mit hinein spielen sind Kontrasteffekte oder der sogenannte Halo-Effekt. Das ist in erster Linie ein Wahrnehmungsphänomen, das sich aber auch auf soziale Bereiche übertragen lässt. Je nachdem, womit man jemandem vergleicht, wird er auch anders wahrgenommen.
Man sollte vorsichtig sein, wenn man aus eigenen Erfahrungen generelle Schlüsse ziehen möchte. Oft nehmen wir uns selbst, aber auch andere nicht richtig wahr, sehen manchmal auch nur das, was wir sehen wollen und nicht das, was tatsächlich da ist. Vieles ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. (Bspw auch Simpson-Paradoxon).