Mögen sich Freunde des Museltranks in den letzten Jahren auch zunehmend in den Haaren liegen, welche der inzwischen etwa zehn verschiedenen modernen Kaffeezubereitungen oder auch der konventionellen drei (Kaffee schwarz, mit Milch oder mit Milch und Zucker) die wohlschmeckendste und beste sei, so sind sie sich doch schnell in einem einig: Milchbobbel, d.h. geronnene Milchfetzen oder gar Klümpchen (!) in dem heißen Koffeingebräu "gehen gar nicht". Sofort denkt der Kaffeekonsument an saure, alte Milch und läßt meist beides, verdorbenen Kaffee und Milch, im Abguß verschwinden...

Das ist nicht unbedingt nötig, denn mit einem Blick auf das Verfallsdatum (wenn es sich nicht um unbehandelte Rohmilch handelt) erweist sich der vermeintliche Übeltäter oft noch als frisch. Die gleiche Milch vorurteilsfrei und separat probiert, schmeckt in der Regel frisch und lecker.

Was ist geschehen?

Wenn Milch flockt, denaturiert genaugenommen nur das sogenannte Casein. Dieses Milcheiweiß ist der wichtigste Proteinbestandteil der undurchsichtigen Lösung oder kolloidalen Dispersion aus Proteinen, Milchfett, Milchzucker und Wasser neben Spurenelementen und Vitaminen, die wir als Milch bezeichnen. Als die entscheidende Aminosäurequelle für Säugetiere nach der Geburt stellt es gleichzeitig die Versorgung mit Calciumphosphat (Ca 3(PO4)2) sicher. Ähnlich wie beim Eiweiß des Hühnereis, kann sich Casein aber auch komplett verändern und fest werden.

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