Hallo, wie du schon festgestellt hast, ist das in der Karibik eine völlig andere Kultur. Das meine ich jedoch vorwiegend im positiven Sinne.
Ich persönlich weiß, was du "durchmachst", denn ich bin mit einer Lateinamerikanerin verheiratet, wir leben in Spanien und am Anfang gab es dahingehend viele Missverständnisse, weil man dort eben viel lockerer drauf ist, deutsche Linien überschreitet, ohne jedoch wirklich relevante Grenzen zu durchbrechen.
Es ist also so, dass man merkt wie viele Tabus es eigentlich in Deutschland gibt, worüber man in spansichsprachigen Ländern ganz offen und natürlich redet. Es fängt ja schon hierzulande an, dass die Geschlechterbeziehung gestört ist, eine Frau kaum Frau sein kann ein Mann nicht Mann.
Beispiel: Man kann also drüber streiten, ob eine Brustvergrößerung bei Frauen sein muss. In Deutschland - meint man - stellt sich diese Frage selten. Dagegen gibt es in Deutschland eine nicht unerhebliche Anzahl von Frauen, die sich ihre Brüste verkleinern lassen, weil sie sich für größere Brüste schämen. Verstehst du, was ich meine: Es sind die gleichen Sachen, nur umgekehrt. Dort lebt man sein Mann- und Frausein aus, versteht sich in seiner (natürlichen) Rolle. In Deutschland ist alles abstrakter. Nichts darf scheinen, wie es ist. Klar, das Klima spielt auch eine Rolle.
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ist ein anderes. Das schockiert dich, denn dort können Männer und Frauen über Probleme und Ansichten reden, die in Deutschland tabu sind, weil eine gewisse Einheitsmeinung vorherrscht. Zumal sind Spanier und Lateinamerikaner eben sehr kommunikativ. Sie reden einfach über alles. Tauschen ihre Meinungen aus.
Dass er von Körbchengrößen weiß, ist normal, denn die Mädels dort reden offen drüber. Sagen sie finden ihre Brüste zu groß zu klein oder perfekt. Es ist bei weitem auch nicht das einzige Thema. Nur eben eines, was für Deutsche heraussticht. Da ist ja nichts dabei. Frauen kleiden sich dort sehr feminin, sehr knapp (es herrscht in der Karibik praktisch immer Sommer), haben einen ganz anderen Ton drauf, weniger sachlich, eher leidenschaftlich.
Kurzum: dort lebt man. Man wird nicht durch Leistung als Mensch definiert, sondern dadurch, für seine Freunde da zu sein, seine Eltern zu ehren, seine Familie über alles zu stellen, elegant und galant zu sein. In Deutschland dagegen lebt man in einer Leistungsgesellschaft. Manchmal auch abstrakter, es muss nicht immer um Arbeit gehen. Dann wird eben Sport oder der Akoholkonsum als Leistung hergenommen. Aber ohne "Rekord" ist man nichts. Dort schon.