Auch wenn die Frage schon einige Jahre her gestellt wurde, wollte ich gerne neuere Informationen zum Einstufungstest für die PTA-Ausbildung (schulisch) geben. Habe den vor einigen Tagen in Hamburg gemacht. Der Test bestand aus vier Teilen.

1.Teil: man musste in vollständigen Sätzen die Tätigkeitsfelder einer PTA angeben und welche persönlichen Fertigkeiten etc man für diesen Beruf mitbringt. Hier wird wohl geguckt, wie die Grammatik und Orthografie ist.

  1. Teil: Leseverständnis. Es war ein kurzer Artikel gegeben, zu dem man Fragen beantworten musste.

3.Teil: mathematische Aufgaben wie BMI-Angabe, Prozentrechnung, Verhältnis einer Zutat beachten bei verändertem Gewicht etc. Auch musste man die Umrechnungen von Einheiten wie von mg in g etc können.

4.Teil: logisches Rechnen.

Zu Beginn haben die Prüfer erklärt, dass wir uns nicht an einzelnen Aufgaben festbeißen sollen, sondern die Zeit gut einteilen sollen um alle Aufgaben bearbeiten zu können.

Hoffe ich kann den angehenden PTAler aushelfen, damit ihr gut auf den Test in Hamburg vorbeireitet werdet!

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Moin,

Deine Frage ist zwar schon eine Weile her, aber ich werde trotzdem auf diese eingehen.

Ich selbst bin Spätaussiedler/Russlanddeutscher oder wie Du es auch nennen magst. Vor vielen Jahren sind meine Familie und ich in die Heimat unserer Vorfahren zurückgekehrt, welche im 18.Jahrhundert nach der Veröffentlichung des Manifests von Katharina der Großen im Jahre 1752 auf die heutige Krim ausgewandert sind (Schwarzmeerdeutsche, wo auch so mancher Schweizer gelandet ist ;)).

Dort wurden viele deutsche Dörfer gegründet und die deutsche Kultur gepflegt, indem deutsche Schulen, deutsche Läden etc entstanden. Diese Region, wie auch die der Wolgadeutschen u.ä., war autonom. Deutsch war die Amtssprache.

Von Generation zu Generation wurde nur deutsch mit deutsch verheiratet und somit die "deutsche Blutlinie" eingehalten.

Meine Großmutter hat mir erzählt wie sie und ihre Familie damals nach Kasachstan deponiert wurden, wo ich dann geboren wurde und einen Teil meiner Kindheit verbrachte. Schon zur Stalins Zeit gab es immer wieder Übergriffe auf die deutschstämmige Bevölkerung und diese wurden zur Zeit des 2.WK fortgeführt. Einige meiner Vorfahren wurden, laut der Geschichten meiner Großmutter, auf dem eigenen Hof erschossen und das nur weil sie deutscher Abstammung waren.

Bis zur Generation meiner Großmutter hielt die Tradition nur Deutsche zu heiraten. Eine reine deutsche Blutlinie (versteht mich nicht falsch). Meine Großmutter hatte noch die deutsche Sprache erlernt, als man diese noch in der Sowjetunion sprechen durfte.

Ich kann mich noch sehr gut daran errineren wie wir dort als "Nazis" und "dreckige Hitlerschwene" beleidigt wurden, zwar nicht von allen, aber es reichte, dass es Einige taten. In Deutschland angekommen, damals ein durchaus fremdes Land, wurden wir, zumindest in der Anfangszeit und oft nach Kenntnisgabe der Herkunft, als "scheß Ausländer" bezeichnet. Man fragte sich wo man denn nun hingehört? Obwohl wir in unserer Heimat sind, werden wir als Ausländer bezeichnet. Heutzutage merkt keiner mehr, dass ich nicht in Deutschland geboren bin. Da deutschklingender Name und keinerlei Probleme mit der deutschen Sprache.

Ich bin nach Definition der Bundesregierung voll integriert. Beherrsche meiner Meinung nach die deutsche Sprache, habe mein Abitur gemacht und habe studiert. Arbeite seit ich 14 bin und zahle Steuern und habe keine Stattshilfe benötigt. So viel zu manchen Klischees.

Aber ich habe nie die russische/kasachische Kultur vergessen! Ich werde diese hegen und pflegen und meine Kinder werden mit den Kulturen aufwachsen, da meine Frau auch aus Kasachstan kommt und deutscher Herkunft ist. Viele meiner deutschen Freunde (hier gebürtig;und auch anderer Nationalitäten) waren von der russischen/kasachischen Kultur und vor Allem von der russischen/kasachischen Küche begeistert. Ich respektiere alle Kulturen und bin der Meinung, dass man von jeder Kultur etwas lernen kann.

Ich kann die erste Generation der "Heimkehrer" verstehen(diese sind meiner Meinung nach am schlechtesten integriert; bezogen auf meine Eltern und nicht Großeltern), denn es war ein neues und unbekanntes Land. Die Mentalität, Kultur und Menschen waren fremd. Bei meiner Generation klappte es mit der Integration schon besser. Unsere Eltern waren sehr darauf bedacht, dass wir zumindest die deutsche Sprache beherrschen, denn das sollte das Mindeste sein, allein aus Respekt unseren Vorfahren gegenüber und selbstverständlich zur bestmöglichen Kommunikation in dem neuen Land. Mein Vater erlernte die Sprache zwar schnell, aber nicht perfekt. Meine Mutter hingegen lernte eher schleppend, aber gab nicht auf und kann sich jetzt gut verständigen.

Das Problem von Vielen meinesgleichen war, dass sie sich aus Angst vor dem Neuen selbst ausgegrenzt haben und nur unter den "eigenen" Leuten geblieben sind, was zu Schwierigkeiten mit der Integration geführt hat. Einige sind nach einer gewissen Zeit auch wieder zurück gegangen, da sie das Leben hier in Deutschland nicht adaptieren konnten.

Aber nicht alle sind den selben Weg gegangen. Ich kenne (leider) viele, die genau das typische "Russenklischee" erfüllen.

Ich möchte mich nicht als besser darstellen, sondern bin einfach dankbar, dass meine Eltern und so getrimmt haben.

Der größte Teil meiner "Leidgenossen" sollte inzwischen mehr oder weniger integriert sein, doch ob wir akzeptiert wurden ist eine andere Geschichte, denn Integration und Akzeptanz sind zwei verschiedene Sachen.

Hoffe könnte wenigstens etwas an Information weitergeben.

Wenn Du noch spezifische Fragen hast, dann immer her damit.

Viele Grüße

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