Hallo,
ich verstehe, was Du meinst. Es ist aber nicht alles bedeutungslos.
Deine Frage ist sehr eng mit der Frage nach dem Sinn des Lebens verbunden.
Dass der Hausrat und was Deiner Oma lieb und teuer war, alles verschrapelt wird, hat mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun, hat damit zu tun, wie die Sachen hergestellt werden.
Die Produktionsmittel, mit denen die Sachen hergestellt werden, gehören einzelnen Menschen, den sog. Kapitalisten.
Unter diesen Bedingungen werden Waren hergestellt, die die Aufgabe haben, beim Verkauf dem Eigentümer der Produktionsmittel Profit einzubringen.
Dies ist das eindeutige Merkmal der Warenproduktion. Waren werden nicht hergestellt, damit Bedürfnisse der Menschen damit zufriedengestellt werden, sondern um Profit einzubringen.
Aus der Zweckbestimmung der Waren ergibt sich der heutige Zustand bei uns, dass nichts Wert hat, ich meine nicht im ökonomischen Sinne, obwohl es dafür sehr oft auch zutrifft, sondern im ideellen Sinne.
Zusätzlich verlieren die Sachen Deiner Oma auch noch an Wert in jeder Hinsicht dadurch, weil ein sehr hoher wirtschaftlicher Druck besteht, die Wohnung wieder neu zu vermieten. Auch hier kommt es nur auf Profit an. Überall immer nur Profit.
Jeder von uns muß sterben. Der Tod gehört zum Leben dazu. Keiner kann etwas mitnehmen.
Ich sehe für mich an sich keinen Sinn darin, materielle Werte anzuhäufen. Wozu auch? Mir kommt es darauf an, dass ich genug zum Leben habe und dass es auch im Alter irgendwie reichen wird, dass vor allem mein Freund auch genug hat und nicht so lange arbeiten muß, dass er mit 60 - 65 Jahre spätestens aufhören kann, zu arbeiten, dass wir uns lieben und dass es uns gut geht.
Es ist aber nicht unbedingt alles so vergänglich. Materielle Dinge unter den oben beschriebenen Bedingungen schon. Aber es gibt auch weltanschauliche Werte, humanistische, solidarische. Die Mitmenschlichkeit, die Solidarität, der Einsatz für Frieden und Humanismus sind nicht vergänglich, jedenfalls nicht so schnell.
Es ist schön, wenn ein Mensch seinen Platz gefunden hat. Ich habe ihn gefunden, bin zufrieden und setze mich sehr für die beschriebenen Werte ein. Das gefällt vielen nicht, vor allem mein Einsatz für Frieden und gegen Faschismus stößt nicht nur auf Gegenliebe. Das ist mir egal.All´ die Schnüffler um mich herum auch. Sie können m,ir nichts tun.
Nach meiner Meinung ist es wichtig, dass man Farbe bekennt im Leben, dass man eine Meinung hat und die auch lautstark und ohne Angst vertritt. Das mache ich, wie Du auch hier in vielen meiner Antworten nachlesen kannst.
Besonders solidarisch mit den politisch Verfolgten, mit den Kurden in der Türkei, die einem Vernichtungskrieg durch den türkischen Staat ausgesetzt sind und ich bin z.B. auch mit den Organisationen der Kurden solidarisch, z.B. mit der PKK, mit der TKP / ML, mit der DHKP-C und vielen anderen. Ich bekenne mich auch zum Guerillakampf der Kurden gegen den türkischen Staat.
Dies alles ist nicht vergänglich, da bin ich absolut überzeugt davon.
Auch die Solidarität hier im Land ist sehr wichtig, z.B. auch der Kampf für die Befreiung der Frau ... Dies alles sind menschliche Werte, humanistische.
Da ich aber auch will, dass mein Kampf für eine gerechtere Welt auch über mich hinaus fortgesetzt wird in meinem Sinne, bin ich Zustifter geworden in der ethecon-Stiftung, einer Stiftung von unten, die sich für eine gerechte Welt einsetzt. Durch meine Zustiftung hat die ethecon-Stiftung eine stärkere ökonomische Basis. Eine Stiftung ist eine sehr beständige Körperschaft, die durch gesetzliche Bestimmungen so schnell nicht eingehen kann. Der Vergänglichkeit ist da eine Handbremse eingebaut ...
Im Übrigen hilft sehr viel Humor ...
Viele Grüße Vollstreckerin