Es gibt spezielle Nasensprays für Allergien, die für die längerfristigere Anwendung bestimmt sind und lediglich einen antiallergischen Wirkstoff enthalten (und optimalerweise kein Konservierungsmittel enthalten). Vibrocil und Coldistan enthalten neben einem antiallergischen Wirkstoff zusätzlich jeweils noch einen abschwellenden Wirkstoff; diese abschwellenden Wirkstoffe bergen eine Toleranzentwicklung: die Wirkung dieser Wirkstoffe lässt nach und die Nase schwillt nach Abklingen der Wirkung stärker zu als vor erstmaliger Anwendung des Nasensprays.

Für die Langzeitanwendung geeignet wären (in DE) das Vividrin® Azelastin Nasenspray (in Österreich das Azelastin POS® Nasenspray). Mit Levocabastin als Wirkstoff gibt es in DE auch noch das Livocab® Nasenspray, welches allerdings Konservierungsmittel enthält. Bei stärkeren Beschwerden stehen in DE rezeptfrei "Kortison-Nasensprays" zur Verfügung z.B. das MometaHexal® Heuschnupfenspray, was während der gesamten Pollen-Allergiesaison angewendet werden kann (bei ganzjährigen Allergien nur nach ärztlicher Rücksprache bzw. Verordnung), welches konservierungsmittelhaltig ist. Konservierungsmittel sollten allerdings - wenn irgend möglich - bei längerfristigeren Anwendung von Nasensprays vermieden werden.

...zur Antwort

Das geht i.d.R. schon. Es ist bloß umständlicher für die Apotheken geworden. In der Apotheke, in welcher ich zuvor gearbeitet habe, hat man sich daher stattdessen dafür entschieden (vorerst) keine Vorbestellungen mehr für Medikamente, die via E-Rezept verordnet wurden anzubieten. Stattdessen wurde in dieser Apotheke den Kunden vermehrt angeboten, mit der Versichertenkarte zum Erfassen des E-Rezepts vorbeizukommen und das Medikament dann via Botendienst nach Hause liefern zu lassen. Lediglich bei hochauflösenden Fotos von E-Rezeptausdrucken haben wir Vorbestellungen von E-Rezepten angenommen, da dann bereits das Rezept via Data-Matrix-Code eingelesen werden kann.

In der Apotheke wo ich aktuell bin bieten wir allerdings schon Vorbestellungen mit E-Rezepten an. Es ist wiegesagt nur etwas umständlicher, da dann die Vorgänge immer wieder storniert oder geändert werden müssen (was auch nicht so toll ist, da Wirtschaftsprüfer das Stornieren oder Ändern von Kassenvorgängen als Hinweis auf Geldwäsche fehlinterpretieren könnten). Es gibt allerdings auch die Möglichkeit via E-Rezept-App E-Rezepte einer bestimmten Apotheke vorab zuzuweisen; allerdings wird diese App bzw. diese Möglichkeit noch kaum genutzt.

...zur Antwort

Paracetamol und Venlafaxin kann man normalerweise problemlos zusammen einnehmen.

Die Blutungsgefahr wird "nur" bei Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (Aspirin), Naproxen, Flurbiprofen und Diclofenac, also bei den NSAR. Bei Paracetamol wird die Blutungsgefahr hingegen nicht erhöht; weder bei Anwendung von Paracetamol alleine noch bei Kombination von Paracetamol mit Venlafaxin.

...zur Antwort

Nein, das glaube ich nicht. Pflanzliche Wirkstoffe wirken oft unspezifisch und haben ein ungünstigeres Nutzen-Risiko-Verhältnis. Synthetische Medikamente bieten den Vorteil, dass ihre Moleküle durch Synthese gezielt verändert werden können, um die therapeutische Wirkung zu verbessern und Nebenwirkungen zu reduzieren.

Häufig dienen aber pflanzliche Wirkstoffe als Vorbild für synthetische Wirkstoffe bzw. werden pflanzliche Wirkstoffe modifiziert, sodass die Wirkung verbessert wird und Nebenwirkungen reduziert werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Salicylsäure, die aus der Weidenrinde gewonnen wurde/wird. Diese wurde früher v.a. bei Schmerzen angewendet, hat aber bei Einnahme häufig Magen-Darm-Probleme verursacht (v.a. auch gefährliche Magenblutungen). Also hat man dem Salicylsäure-Molekül eine Acetylgruppe hinzugefügt, wodurch die Nebenwirkungen erheblich reduziert werden konnten, sodass es etwa zu weniger Magenblutungen kam. Das ganze wurde und wird (in z.B. Tablettenform) als Aspirin® verkauft.

Es gibt ähnliche Beispiele wie das aus der Tollkirsche gewonnene Scopolamin, woraus Butylscopolamin hergestellt werden kann, welches etwa in Buscopan® enthalten ist. Auch hier diente das Scopolamin als Vorbild für das besserverträgliche Butylscopolamin.

Wichtig anzumerken ist auch, dass manche Wirkstoffe, die eigentlich aus einer Pflanze gewonnen wurden und in einem Arzneimittel enthalten sind nicht als pflanzliche eingestuft werden (dürfen), sondern wie ein synthetische hergestelltes Medikament klassifiziert werden. Ein Beispiel hierfür wäre Morphin: Morphin wird aus dem Schlafmohn gewonnen und in Medikamenten verarbeitet (z.B. Morphin-Tabletten), da jedoch "nur" der Wirkstoff und keine (sonstigen) Pflanzenteile des Schlafmohns verwendet werden, werden Morphin-Tabletten nicht als pflanzliches Medikament klassifiziert.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Antwort behilflich sein.

...zur Antwort

Manche Patienten nehmen zu, andere ab. Fluoxetin ist meist gewichtsneutral, manchmal kann es aber auch zu Gewichtsabnahme kommen; Gewichtszunahme ist vergleichsweise selten.

...zur Antwort

Der ist wahrscheinlich in der Software in der Zeile verrutscht. Das ist aber vom Arzt kein fahrlässiger Fehler, da dieser davon ausgehen kann, dass seine Patienten sich an seine Dosierungsanweisungen halten.

...zur Antwort

Opiate werden überhaupt nicht zur Behandlung von PTBS eingesetzt.

Die "chemischen Medikamente" wie Sertralin und Paroxetin haben einen nachgewiesenen Nutzen bei PTBS (wenn auch eher gering; Psychotherapie ist in diesem Fall deutlich überlegen). Bei Cannabis ist die Datenlage sehr viel schlechter im Vergleich zu Sertralin oder Paroxetin; es gibt wenige repräsentative Studien mit Cannabis im Zusammenhang mit PTBS.

Cannabis enthält im übrigen auch Chemie (z.B. THC, CBD, H2O (also Wasser), Chlorophyll u.v.m.) bzw. besteht zu 100% aus Chemie.

...zur Antwort

Dolo-Dobendan Lutschtabl., Tantum verde als Spray oder als Lösung zum Gurgeln, Tees.

Ibuprofen ist ansonsten schon sehr gut. Das würde ich dann an deiner Stelle in zwei Stunden wieder nehmen.

...zur Antwort

Es handelt sich wahrscheinlich (aber nicht 100%ig) um Sitagilptin/Metformin Heumann 50 mg/850 mg FTA.

Das Medikament wird gegen Diabetes Typ II eingesetzt, nicht bei Schlafstörungen.

Es empfiehlt sich dringend, niemals lose, geschenkte Tabletten einzunehmen, v.a. wenn man nicht mit Sicherheit weiß, um welches Medikament es sich handelt oder es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt.

...zur Antwort

Das Phänomen nennt man Palpitation und kann bei verschiedenen körperlichen oder auch psychischen Erkrankungen (v.a. Phobien) sowie als Nebenwirkungen bestimmter Medikamente auftreten.

Abgesehen vom Puls kann auch der Blutdruck erhöht sein, sodass man den Herzschlag stärker wahrnimmt.

...zur Antwort

SSRIs wie Sertralin können die bei NSAR wie ASS bestehende Blutungsneigung in der Kombination etwas erhöhen. Insofern ist ASS bei Medikation mit Sertralin mit Vorsicht anzuwenden wenngleich eine einmalige Anwendung normalerweise völlig unproblematisch ist. Häufigere Einnahmen von ASS sollten aber unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden (was im übrigen allerdings auch dann gilt, wenn man kein Sertralin nimmt).

...zur Antwort

Die allermeisten Arzneimittel (über 90%) müssen bei einer Temperatur von 15°C - 25°C gelagert werden. Das ist also keine Besonderheit sondern völlig normal.

Du kannst das Medikament einfach normal im Raum lagern wie beispielsweise Ibuprofen-Tabletten auch, solange 25°C nicht überschritten werden. Es empfiehlt sich das Medikament dunkel in einem Schrank oder einer Schublade o.ä.(aber keinesfalls im Bad!) zu lagern, sodass das Medikament "im Schatten" ist und Temperatur und Licht nicht dem Medikament schaden können.

Wenn bei dir Temperaturen über 25°C (v.a. sofern dauerhaft) herrschen, kommen Isolierboxen o.ä. infrage, gegebenenfalls Kühlakkus, ansonsten nicht. Normalerweise (aber nicht immer) ist es noch unproblematisch, wenn ein Medikament 2°C über dem Referenzbereich gelagert wird, v.a. wenn als Lagerbedingung Raumtemperatur bzw. 15°C - 25°C gefordert wird.

Selten kann es im Sommer vorkommen, dass in Apotheken im Backoffice auch mehr als 25°C herrschen und das ist für die meisten Medikamente auch kein Problem. Die meisten Medikamente werden allerdings heutzutage sowieso in einem Kommissionierer gelagert, der die Temperatur anpassen kann oder wo zumindest ein Temperaturlogger die Temperatur andauernd misst und Fehllagerung auffallen würde bzw. vermieden werden kann. Dennoch sind dezente Abweichungen bezügl. der Lagerungstemperatur i.d.R. unproblematisch.

...zur Antwort