Also ich finde die Frage schon etwas merkwürdig. Ich selber wurde vor dem 2. Weltkrieg in Ostpreußen geboren. Wir waren Deutsche, nichts anderes. Ostpreußen war eine deutsche Provinz, so wie Westpreußen und Schlesien. Nur konnten wir nicht so einfach nach Westdeutschland reisen, weil Ostpreußen von dem deutschen "Kernland" durch den sogenannten "Polnischen Korridor" getrennt war. Es ging nur per Schiff über die Ostsee oder durch Polen auf dem Landweg. Wir waren so getrennt vom übrigen Deutschland, wie später Berlin von der Bundesrepublik getrennt war. Wir sprachen Hochdeutsch und verstanden in der Regel kein Polnisch, das für uns eine absolute Fremdsprache war wie Englisch oder Französisch. Natürlich hatten auch wir unseren besonderen Akzent, wie auch die Bayern, die Schwaben, die Rheinländer usw. ihren eigenen Akzent haben. Im Nordosten Ostpreußens, in Masuren, sprachen einige, auch meine Großeltern, neben Deutsch auch noch gebrochen Masurisch, das mit Polnisch verwandt war. Aber die offizielle Sprache, auch in der Unterhaltung, war immer Deutsch; alle meine Ausweise, Zeugnisse und Urkunden sind in deutscher Sprache ausgestellt. Ich habe auch in der Schule kein Polnisch oder Masurisch gelernt.

1944/45 wurden wir dann von den Russen ausgebombt und vertrieben, und Ostpreußen wurde zum großen Teil Polen zugeordnet; die Polen zogen in unsere Städte ein, und heute spricht dort kaum noch jemand Deutsch.

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Leute, vergesst doch bitte diese "Regel" (die es gar nicht gibt), dass vor "und" ein Komma stehen muss oder nicht. Ob ein Komma gesetzt werden muss, hängt nicht nur davon ab, was nach dem "und" folgt, sondern auch davon, was vor dem "und" steht. Und schon gar nicht steht es im Belieben des Schreibers, ob er ein Komma setzen will oder nicht. Beispiel: "Wir hoffen, Ihnen hiermit gedient zu haben, und grüßen Sie herzlich." In diesem Beispiel folgt nach dem "und" kein vollständiger Satz (weil das Subjekt fehlt). Danach dürfte hier vor dem "und" kein Komma stehen (Regel 1). Jedoch muss die erweiterte Infinitivgruppe "Ihnen hiermit gedient zu haben" (vor dem "und") zwingend in Kommas eingeschlossen werden (Regel 2), und hinter "haben" gehört ein Komma. Dies gilt nicht nur für Infinitivgruppen, sondern für alle Arten von Nebensätzen. Es muss also diese Infinitivgruppe durch ein Komma abgeschlossen werden.Jetzt haben wir plötzlich zwei Regeln, die sich widersprechen. Nach Regel 1 steht kein Komma, nach Regel 2 steht eins. Und jetzt gilt Regel 3: Wenn nach der einen Regel ein Komma gesetzt werden muss und nach einer anderen Regel nicht, dann muss ein Komma gesetzt werden. Das mag "höhere Kommalogie" sein, ist aber richtig. Auch nach der neuen Rechtschreibung. Das weiß ich trotz (oder wegen?) meiner 78 Jahre. Ich bin kein Lehrer, sondern habe in der Schule nur aufgepasst. Oder waren die Lehrer früher besser? Jedenfalls hat sich das Aufpassen gelohnt, denn Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung sind für mich zum Hobby geworden. Seitdem mache ich praktisch keine Zeichensetzungsfehler mehr. Das wünsche ich Euch auch allen.

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