Moin, ich selbst bin Atheist und glaube weder an "Gott" noch an den "Teufel", habe mich mit diesen Fragen aber früher auch mal etwas beschäftigt.

Gläubige Menschen reagieren mitunter sehr empfindlich, wenn sie auf logische Widersprüche in ihrem Glauben hingewiesen werden. Ein solches Verhalten von einem Lehrer in der Schule geht m.E. gar nicht, zumal sich schon etliche Leute über deine Frage Gedanken gemacht haben.

In der Zeit des frühen Christentums gab es schließlich eine ganze religiös/philosophische Strömung, die sich unter anderem mit dieser Frage auseinandergesetzt hat: Die Gnosis (heute z.T. auch Gnostizismus genannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gnosis

Die Gnostiker waren in ihren Ansichten und Praktiken zum Teil sehr unterschiedlich, jedoch gab es grundsätzliche Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel gingen sie davon aus, es gäbe eine "höhere Gottheit", "unnennbar und namenlos". Der Schöpfergott der Bibel bzw. des alten Testaments wurde als "böser oder unwissender" Demiurg betrachtet.

Einige der "Apokryphen", d.h. Evangelien die nicht in das neue Testament aufgenommen wurden sind gnostischen Ursprungs. Für die frühen "Kirchenväter" waren die Gnostiker Häretiker und Feinde und ihnen wurden die schlimmsten Schandtaten zugeschrieben, was es für die heutige Forschung sehr schwierig macht. (Siehe auch das Buch von Kurt Rudolph, Die Gnosis)

Auch spätere Bewegungen innerhalb des Christentums, die noch gnostisch geprägt waren wurden unerbittlich bekämpft, z.B. die Katharer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Katharer

Wenn der Schöpfergott des alten Testaments als unwissend oder böse betrachtet wurde gingen später einige den Schritt seinen Widersacher, meist als Luzifer bezeichnet, als gut zu betrachten. Das war der "Luziferianismus":
https://de.wikipedia.org/wiki/Luziferianismus

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Hallo,
herzlichen Glückwunsch zu der Entscheidung. Hat bei mir selbst viel zu lange gedauert diesen Schritt zu wagen, jetzt bin ich zwei Jahre vegan und es ist heute wirklich nicht mehr schwer.

Persönlich ernähre ich mich zusätzlich tendenziell Low Carb, kurz bevor ich vegan geworden bin hatte ich damit 20 Kg abgenommen, d.h. ich achte darauf eher weniger Kohlenhydrate und genügend Protein zu bekommen (rechne das aber nicht genau aus).

Meine Hauptnahrungsmittel sind morgens Müsli mit Sojamilch, mittags Räuchertofu und abends verschiedene grüne Salate und Räuchertofu, oder ab und zu Fertigprodukte von Green Force. Außerdem Bulgur, Buchweizen und Hülsenfrüchte. Weiterhin Nüsse und ab und zu die Alpro Skyr Alternative Natur ohne Zucker und Proteinshakes von nutri+ mit Sojamilch.

Allgemein halte ich Sojaprodukte (für alle die sie vertragen) für besser als ihr Ruf. Soweit ich weiß wird das meiste Soja dafür in Europa angebaut, oft sogar Bio. Soja hat ein sehr gutes Aminosäureprofil und die Sorge die einige wegen der Phytoöstrogene haben halte ich für ziemlich übertrieben. (Sojamilch statt Kuhmilch verwende ich schon seit fast 15 Jahren.)

Beim Thema Nahrungsergänzungsmittel gibt es mitunter Diskussionen was nun wirklich zwingend erforderlich ist bei veganer Ernährung. Weil ich noch nie ein großer Freund davon war aufwendig zu kochen gehe ich da auf Nummer sicher und nehme ein Multinährstoffpräparat. Entweder ProVeg Essentials+ von Watson Nutrition oder Vegan Essentials von nutri+, die sind beide ziemlich ähnlich. Allerdings ist das von nutri+ momentan nicht lieferbar. Außerdem ab und zu Omega 3 Algenölkapseln.

Ich bin vegan für die Tiere und nicht weil ich glaube, dass es das Gesündeste ist. Deswegen habe ich auch kein Problem damit Supplemente zu nehmen und muss nichts beweisen.

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Unabhängig davon was wirklich zwingend supplementiert werden muss oder nicht, meinen die Leute damit einen Punkt zu machen weil sie meinen das zeige, dass vegane Ernährung "nicht natürlich" sei.

Das nennt sich "naturalistischer Fehlschluss", ob eine Sache natürlich ist oder nicht sagt nichts darüber aus ob sie ethisch/moralisch richtig ist oder nicht.

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Meinung des Tages: Vegane Lebensform auf dem Vormarsch - ernährt Ihr Euch vegan / vegetarisch?

Vegane und vegetarische Ernährung sind im Trend; völlig egal, ob Feinkostgeschäft oder Discounter - nahezu überall sind inzwischen pflanzliche Produkte in den Regalen zu finden. Die Frage wäre unter anderem: Gehört dieser Ernährungsform die Zukunft?

Vegane Burger aus Kichererbsen, Soja- oder Ackerbohne neben Fleischburgern auf der Speisekarte, der Griff zum grünen Smoothie anstelle zur Cola in der Mittagspause oder der Schuss Haferdrink anstatt von Milch im morgendlichen Kaffee: Viele Menschen hierzulande setzen bei ihrer Ernährung verstärkt auf pflanzliche Alternativen. Inzwischen lebt mehr als 1% der deutschen Bevölkerung rein vegan. Umgerechnet 8% der Bundesbürger ernährt sich vegetarisch und fast jeder dritte Haushalt ernährt sich flexitarisch. Befeuert wird dieser Trend auch durch Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, Tierschutz sowie diverse Gammelfleisch- und Lebensmittelskandale. 

Go vegan! - das Milliardengeschäft mit rein pflanzlichen Ersatzprodukten

Die meisten Supermärkte gleichen heute einem Veggie-Paradies: Von Suppen, Bratlingen, Backwaren über Milch-, Käse- und Wurstalternativen; der Markt boomt und ist vielseitiger denn je! Stars und Influencer proklamieren die Vorzüge der rein pflanzlichen Ernährung, bekannte Köche setzen auf vegane Kochbücher und auch die Fleischindustrie hat die Zeichen der Zeit erkannt und bietet verstärkt fleischlose Produkte an. Die Rügenwalder Mühle hat sich inzwischen zum Marktführer für Fleischalternativen entwickelt und verkaufte im Jahr 2021 zum ersten Mal mehr pflanzliche Produkte als Fleischwaren. Dabei sind die Gründe, wieso zahlreiche Menschen auf tierische Produkte verzichten, allerdings individuell verschieden. 

Pflanzliche Ernährung: Trend oder Zukunftsmodell?

Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung A.T. Kearney könnten Ersatzprodukte 2030 schon 28% des Fleischmarkts ausmachen; 10 Jahre später sollen es bereits ca. 60% sein. Doch wieso ernähren sich viele Menschen mittlerweile primär / rein pflanzlich? In Zeiten von Massentierhaltung & Fleischskandalen spielen selbstverständlich tierethische und moralische Gründe eine gewichtige Rolle. Damit einhergehend wäre ferner der Umweltschutz als treibender Faktor zu nennen, da die Produktion tierischer Produkte i.d.R. große Mengen an Wasser, Land und Futtermitteln bindet. Doch auch gesundheitliche Aspekte sind von zentraler Bedeutung, da eine verstärkt pflanzliche Ernährung die Gefahr von Cholesterin, Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs deutlich senkt.

Unsere Fragen an Euch: Wie denkt Ihr über vegane / vegetarische Ernährung? Ernährt Ihr Euch vegan? Wieso oder wieso nicht? Wo seht Ihr Probleme bei pflanzlicher Ernährung bzw. der Industrie dahinter?

Wir freuen uns auf Eure Antworten

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.stern.de/wirtschaft/news/vegan--fleischloser-koernerfrass-ist-trend---und-milliardenmarkt-6876574.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/ruegenwalder-muehle-verkauft-mehr-veggie-als-fleisch-17999644.html

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Ja, ich lebe rein vegan, da...

Vegan, für die Tiere. Da sich Tierleid m.E. nur so konsequent vermeiden lässt. Alles andere ist Schönrederei, die ich selbst viel zu lange betrieben habe.

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Wie andere schon geschrieben haben musst du das letztendlich mit dir selbst ausmachen. Ich bin persönlich erst wirklich mit mir im Reinen seit ich vegan lebe. Lange habe ich mir zu viel schöngeredet, jetzt würde ich fragen was denn "ethisch vertretbare Quellen" sein sollen. Kein Tier möchte sterben und wird dann totgestreichelt und auch bei "Bio" Milch sind die Kälber meist nur "Abfallprodukte" und landen in der Mast.

Wenn du Tipps zu Proteinquellen brauchst kannst du z.B. mal bei Stephan Pütz reinschauen:
https://www.youtube.com/@t800

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Ich denke bei vielen ist es einfach die Gewohnheit und damit einhergehend ein Unwille auf gewohnte Dinge zu verzichten. Und es erfordert erst einmal eine gewisse Willenskraft den Entschluss zu fassen und dann konsequent durchzuziehen. Manche Menschen haben vielleicht auch Angst davor sich ihren inneren Widersprüchen (kognitive Dissonanz) zu stellen, wenn sie sich als "Tierfreunde" oder "tierlieb" sehen aber gleichzeitig Produkte konsumieren die massiv Tierleid verursachen. Das wird dann lieber ausgeblendet oder sich mit "Bio" schön geredet.

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Wirklich eine gute Frage ;)

Neben dem was Dackodil geschrieben hat vermute ich, dass sich in der Popkultur die Figur des Viktor Frankenstein aus Mary Shelleys Roman vermischt hat mit der Figur des Dr. Henry Frankenstein, aus der Bühnenadaption von Peggy Webling und dem Schwarzweiß Film von 1931:

https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenstein_(1931)

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Noch ist doch Zeit zum Bunkern, Base und PG/VG halten sich kühl und dunkel gelagert problemlos mehrere Jahre.

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Moin,
die Kernsätze von Thelema aus dem Liber (al vel / L) Legis lauten:

"Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern."
(1904 war Diversität noch kein großes Thema, eher die Gleichberechtigung von Mann und Frau.)
"Tu was du willst sei das ganze Gesetz."
"Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen."

Thelema ist ein "neureligiöses", ich würde aber eher sagen philosophisch, weltanschaulich, ethisches Konzept, welches m.E. viel mit dem Anarchismus gemeinsam hat. Ebenso wie dieser wird es oft unbewusst oder bewusst falsch dargestellt.

"Tu was du willst" steht hier z.B. nicht für "Tu was dir gefällt". Es geht darum, danach zu streben, den eigenen "wahren Willen" zu erkennen und danach zu leben. Im täglichen Leben äußert sich das für mich z.B. immer dann, wenn wir den "inneren Schweinehund" überwinden müssen um etwas zu tun was wir wollen.

Für Thelemiten steht fest, dass der "wahre Wille" nicht bedeutet, anderen Schaden zuzufügen, dies ist durch "Liebe ist das Gesetz" ausgedrückt. Schon Aleister Crowley hat darauf hingewiesen.

Auf einer altäglichen Ebene steht es aber schon für eine Moral, nach der alles erlaubt ist, was anderen nicht gegen ihren Willen Schaden zufügt. Deswegen haben religiöse Fanatiker, die anderen ihre Moralvorstellungen aufzwingen wollen natürlich ein Problem mit Thelema.

Aleister Crowley, auf dem Thelema basiert, ist ein sehr strittiger Mensch. Er hatte eine spezielle Art von Humor und genoß es, von der damaligen Klatschprese als "bösester Mensch des Planeten" dargestellt zu werden. Als Thelemit*in muss man nicht alles gut finden, was er (angeblich) getan hat. Aus heutiger Sicht ist es aber unheimlich schwer die historischen Fakten von Denunziationen über ihn zu trennen.

Thelemit*innen glauben in der Regel nicht an einen Teufel. Das Liber Legis ist altägyptisch geprägt. Wobei die drei "Gottheiten" Nuit, Hadit und Ra Hoor Khuit von den meisten nicht als personifizierte Götter angebetet werden, sondern als Archetypen verstanden werden.

Thelemi*innen können aber sehr unterschiedlich sein. Einige betreiben "praktische Magie" (Magick), für mich persönlich ist Thelema aber einfach nur eine Lebensphilosophie.

In der Vorstellung religiöser Fanatiker komme ich als atheistischer, anarchistischer Thelemit mit Sicherheit in die Hölle. Ist mir aber relativ egal.

Ich finde, Menschen sollen alle glauben was sie wollen, solange sie anderen damit nicht auf die Nerven gehen.

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Ich lese gerade, nachdem ich das ewig schon mal vorhatte, Rabelais' "Gargantua und Pantagruel". Etliche Anspielungen verstehe ich nicht, weil ich keine Lust habe ständig in den Anmerkungen nachzulesen (immerhin sind die Werke inzwischen knapp 500 Jahre alt), aber es lohnt sich trotzdem ;)

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Nein, der Dampf wird nicht gefärbt sein, nur das Liquid.

Wenn du mit Liquid ein 10 ml Gebinde meinst wird ein Tropfen darin aber viel zu viel sein. Es gibt Lebensmittelfarbe für Selbstmischer, davon reicht ein Tropfen auf 100 ml.

Natürlich gehen die Meinungen auseinander ob das ein unnötiges Gesundheitsrisiko ist und wirklich sein muss. Viele fertige Liquids sind allerdings ohnehin gefärbt.

Und du solltest dann nicht unbedingt irgend ein Zeug auf Amazon bestellen, sondern z.B. das von Avoria:
https://www.avoria-liquids.de/liquid-farbe/

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Du solltest vor allem bedenken, dass das relativ hohe Gehalt bei Chemikanten u.a. darauf zurückzuführen ist, dass diese in den allermeisten Fällen in Schichtsystemen arbeiten.
Deswegen bin ich nach der Ausbildung in einer großen Firma nicht dort geblieben, sondern bin noch mal zur Schule Abi machen und habe dann einige Jahre andere Dinge gemacht, bis ich in einer kleinen Firma ohne Schicht und mit niedrigerem Gehalt wieder als Chemikant angefangen habe.

Ich habe lieber weniger Geld statt Schicht zu arbeiten und kaum noch ein eigenes Leben zu haben.

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Ich bin sehr froh darüber, vor 5 Jahren mit dem Dampfen vom Rauchen weg gekommen zu sein, nachdem ich vom 15. bis 36. Lebensjahr geraucht habe. Das ist sehr viel Wert.

Von "Stolz" würde ich dabei aber nicht sprechen, stolz bin ich seit 15 Jahren trockener Alkoholiker zu sein, ohne Rückfall und auch andere Drogen nicht mehr zu konsumieren, bis auf etwas Koffein und eben Nikotin in Form des Dampfens. Ich habe nicht den Anspruch frei von allen Suchtmitteln zu sein. Mir kommt es darauf an, ob ich darunter leide und ob es extreme Schäden verursacht und das ist bei Kaffee und der Dampfe nicht der Fall.

Bei den Leuten die darauf herumreiten, dass auch das Dampfen eine Sucht sei frage ich mich immer, ob die ernsthaft auch keinen Unterschied machen, ob jemand morgens einen Druck Heroin oder zwei Tassen Kaffee braucht, weil beides eine Sucht sei...

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Wenn es 1095 Stahl und differenziell gehärtet ist, dann ist der Preis in Ordnung.
Echte Nihonto gehen meines Wissens ab ca. mind. 10.000 Euro los, weil in Japan Katana nur nach traditionellen Methoden hergestellt werden dürfen. Mehr als 1.000 Euro für ein Katana aus China halte ich für rausgeschmissenes Geld.

Eine Frage zum Verständnis: Also die Bilder zeigen eine günstigere Ausführung ohne differenzielle Härtung?
Ich persönlich hätte mir keines mit solchen Gravuren + differenzieller Härtung bestellt, weil damit die echte Hamon (Härtelinie) kaum zur Geltung kommen wird. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

Was du bedenken solltest, wenn es nur zur Deko sein soll: Ab 2017 müssen waffenrechtlich auch Blankwaffen zuhause in einem "verschlossenen Behältnis" aufbewahrt werden. Ich hatte hier wilde Diskussionen, weil ich das nicht glauben wollte, ist aber wohl so. Nur zur Info...

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Vielleicht weil sie sich damit über Schwurbler lustig machen, die überall "satanische Zeichen" sehen, oder sie machen vielleicht gar keine "satanischen Zeichen" und es wird nur so interpretiert.
Die historischen Illuminaten waren z.B. alles andere als Okkultisten, die waren radikal aufklärerisch.

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Ich trage selbst fast auch nur Schwarz und denke mir bei anderen erst mal gar nichts, weil es abgesehen davon, Schwarz einfach schick zu finden völlig unterschiedliche Bedeutungen für Leute haben kann.
Neben der Bedeutung als Farbe der Trauer ist es z.B. die Farbe der Gothic- und der BDSM Szene. Dann ist es die Farbe des Anarchismus (die schwarze Flagge ist die Negation aller Flaggen, insbesondere der Nationalflaggen) und natürlich die Farbe der Autonomen und des "schwarzen Blocks".

Und dann gab es da natürlich noch Johnny Cash ;):
https://www.youtube.com/watch?v=dY8_vZXo8oY

P.S.: Soweit ich weiß kommt es auf die Definition des Begriffs "Farbe" an ob Schwarz und Weiß "Farben" sind.

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Hallo, mein letzter Stand ist, dass innerhalb eines einjährigen Testzeitraums einmal eine Urinabgabe die wegen zu niedrigem Kreatininwert ungültig ist wiederholt werden kann. War jedenfalls bei mir der Fall (MPU wegen Alkohol vor einigen Jahren).

Das ist leider auch ein Drahtseilakt, zwischen genug Trinken um Urin unter Aufsicht abgeben zu können und zu viel trinken, gerade wenn man morgendlicher Kaffetrinker ist... Da kann das schon passieren, ohne dass man die Probe vorsätzlich verwässern wollte.

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Hallo, also meines Erachtens ist eine Psychotherapie gemacht zu haben eine bessere Vorbereitung als irgendwelche teuren Kurse.
Wichtig ist dabei, dass du einen schriftlichen Nachweis über die Psychotherapie hast und dich wirklich mit deinen Problemen auseinandergesetzt hast, hört sich für mich aber tatsächlich so an.
Mit absoluter Ehrlichkeit und Selbstreflektion solltest du gute Chancen haben und auch dass deine Lebenssituation jetzt eine ganz andere ist, sollte deine Chancen erhöhen.
Meiner Meinung nach fallen viele Leute bei der MPU durch, weil sie meinen ihre Probleme herunterspielen zu können, das ist fatal.
Ich wünsche dir viel Erfolg!


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Hallo,
also ich habe mich in letzter Zeit wieder intensiv damit beschäftigt, weil gerade wieder die Geschichten von der "satanischen kinderfressenden Elite" durch das Internet geistern.

Die Dokumentation "Höllenleben" kenne ich, als ich sie damals im Fernsehen gesehen habe fand ich einiges sehr unglaubwürdig, allerdings habe ich gedacht, wenn nur die Hälfte davon stimmt muss ja etwas dran sein.

Inzwischen bin ich bei dem Thema allerdings sehr skeptisch geworden, was nicht heißt, dass ich nicht glaube dass diese Frau und andere schlimmes und traumatisches in der Kindheit durchgemacht haben.

Aber erst einmal zu deiner Frage: Das Narrativ des "rituellen Missbrauchs" durch solche "satanischen Zirkel" lautet, dass es keine Sekten sind, die irgendwie öffentlich in Erscheinung treten, sondern völlig geheime Zirkel aus oftmals gesellschaftlich hochstehenden Leuten, von denen das im täglichen Leben niemals jemand erwarten würde.
Es heißt oft hätten diese Zirkel die Polizei und Justiz unterwandert, daher werden die Täter niemals belangt.

Allerdings:
Recherchiert man den Ursprung dieser von Psychotherapeuten "ausgegrabenen" unterdrückten Erinnerungen kommt man auf evangelikale / ultrakonservative Kreise und Trash-Fernsehshows in den USA.
Tatsache ist, dass von den Berichten in den USA nichts durch Ermittlungen beweisen werden konnte und in der Folge Psychotherapeuten massiv verklagt wurden, weil sie psychisch kranken Menschen falsche Erinnerungen eingeredet haben.

Die ausführlichste Untersuchung stammt aus den USA. Die Studie des „National Center on Child Abuse and Neglect“ über rituellen satanischen Missbrauch, in der in fünf Jahren 11.000 Personen – überwiegend Therapeuten – befragt und über 12.000 Fälle untersucht wurden, konnte keinen einzigen Verdachtsfall bestätigten. Auffallend dabei war, dass über 80 Prozent der gemeldeten Fälle auf nur 1,4 Prozent der Befragten zurückgingen. [10]
Diesen beruhigenden Erkenntnissen folgten in den 90er-Jahren Hunderte Schadenersatzklagen gegen amerikanische Therapeuten, die auf Basis der nun als pseudowissenschaftlich entlarvten Theorie der unterdrückten Erinnerungen angebliche Missbrauchserinnerungen provoziert hatten. Die Klagen führten fast ausnahmslos zum Erfolg. Der größte Schadenersatzanspruch belief sich auf 10,6 Millionen US-Dollar, ein selbst für amerikanische Verhältnisse hoher Betrag. Selbst führende Vertreter der Pressure Groups distanzierten sich von ihren früheren Aussagen, und die Theorie um die unterdrückten Erinnerungen wurde als „der Psycho-Hit der frühen 90er-Jahre“ entlarvt.

Quelle: https://www.novo-argumente.com/artikel/therapie_auf_teufel_komm_raus?fbclid=IwAR3dBFTtsUlyj8x4naRbR0ZP9jMhwStvf2SlqXLzOzNMhr787AydcVKNs6E

Auch in Deutschland gab es polizeiliche Ermittlungen, bei denen niemals irgend etwas gerichtsfest herausgekommen ist, und inzwischen werden die Therapeuten sogar von kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten kritisch gesehen:

Kritik der Rituellen-Gewalt-These wird nicht nur von der GWUP geäußert, sondern auch von kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten, der AGPF (Aktion für Geistige und Psychische Freiheit/Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung) und dem Sekten-Info NRW.
Bei den Vertreterinnen und Vertretern der Rituellen-Gewalt-These handelt es sich offenbar um einen festen Kreis. Sie kennen sich und zitieren sich in den einschlägigen Publikationen immer wieder gegenseitig […] Die Existenz großer, die Gesellschaft unterwandernder Netzwerke ritueller Gewalttäter […] wird aufgrund von Selbstaussagen von Therapeutinnen und Therapeuten und selbstdefinierten Betroffenen als gegeben vorausgesetzt […] Alle Hinweise beruhen auf nicht geprüften Selbstaussagen. Wo doch kriminalpolizeilich und staatsanwaltlich ermittelt wurde – teilweise mit enormem Personalaufwand und außerordentlich akribisch – blieben die Untersuchungen ohne Ergebnis oder widersprachen sogar explizit den Berichten.

Quelle: https://blog.gwup.net/2019/06/29/der-aktuelle-stand-in-sachen-satanistisch-ritueller-missbrauch-verschwoerungsdenken-ist-hier-nicht-hilfreich/

Wie gesagt, ich bezweifele nicht, dass die Frauen die davon berichten in ihrer Kindheit traumatisches durchgemacht haben, und vielleicht auch organisierten Kindesmissbrauch.
Aber der "rituelle" organisierte Kindesmissbrauch konnte bisher in keinem Fall wirklich nachgewiesen werden.

Hier gibt es einen Vortrag von Lydia Benecke zu dem Thema bei dem auch ein Polizist zu Wort kommt, der einen Fall davon hatte: (Wobei ich dazu sagen muss, dass ich von der GWUP ansonsten nicht besonders viel halte, weil ich Menschen nicht mag die sich "Skeptiker" nennen und dabei von vorn herein alles ablehnen was nicht ihrem Weltbild entspricht. Wissenschaft sollte ergebnisoffen und nicht dogmatisch sein.

https://www.youtube.com/watch?v=2uV-FrmS46Q

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