Caesar als Alleinherrscher

Im Verlaufe seiner kurzen, aber ungeheuer wirkungsmächtigen Regierungszeit veränderte Caesar die Struktur des Reiches tiefgreifend. Er sorgte für die gewaltige Zäsur, den „Ruck“, der die Republik zerstören und den Grund für neues freilegen sollte. Brutal und rücksichtslos schuf er vollendete Tatsachen.

Reformen und Ehrungen

Bereits im Dezember 49 v. Chr. hatte Caesar erstmals die Diktatur inne, erließ mithilfe dieser ein Gesetz zur Schuldenregulierung, verlieh den Provinzen Gallia cisalpina und der spanischen Stadt Gades das römische Bürgerrecht. 48 sowie 46 v. Chr. wurde er dann für ein ganzes Jahr zum Diktator ernannt, hatte 48, 46, 45 und 44 sein zweites, drittes, viertes und fünftes Konsulat inne. Im Jahre 46 v. Chr. wurde ihm die Diktatur auf zehn Jahre verliehen, er begann die Veteranenversorgung in Italien und siedelte stadtrömische Besitzlose in außeritalischen Kolonien an, beschränkte die Zahl der städtischen Getreideempfänger auf 150.000, regelte die Gerichtspraxis neu, erweiterte den Senat bis zum Jahre 44 auf 900 Mitglieder und führte den julianischen Kalender auf Grundlage des Sonnenjahres ein, der bis zum Jahr 1582 Gültigkeit besitzen sollte.

Der Senat überhäufte Caesar mit Ehrungen, er war seit 44 v. Chr. Diktator auf Lebenszeit (dictator perpetuus), führte einen erblichen Imperatorentitel, durfte für die Hälfte der Magistrate bindende Wahlvorschläge machen und Patrizier ernennen, hatte tribunizische Ehrenrechte, erhielt den Titel pater patriae und als divus Iulius wurde ihm göttliche Verehrung zuteil. Sein Geburtstag wurde gefeiert und der Monat Quintilis in Iulius umbenannt.

Tausende begannen vom neuen System zu profitieren. Die Vorbereitungen für einen gewaltigen Partherfeldzug, mit dem der gefährliche Nachbar im Osten ein für allemal unschädlich gemacht werden sollte, liefen, der Staat Caesars nahm Formen an. Über seine tatsächlichen Ziele gehen die Ansichten bis heute weit auseinander, die einen sprechen ihm jede weitergehende Konzeption ab, die anderen dagegen sehen in ihm den Visionär, den Vorkämpfer einer römisch-hellenistischen Weltmonarchie, der die Geschichte in Bahnen lenkte, in die sie immer wieder zurückkehrte.

Baupolitik

Forum Iulium, Grundriss. Oben der Tempel der Venus Genetrix.Insbesondere in der Zeit seiner Alleinherrschaft entfaltete Caesar eine umfangreiche Bautätigkeit, vieles blieb jedoch aufgrund der Kürze seiner Regierung unvollendet oder in den Planungen stecken. Am bedeutsamsten ist hier das Forum Iulium, das ein etwa 160 x 75 Meter großes Gelände umfasste. Es enthielt unter anderem den Tempel der Venus Genetrix, Caesars persönlicher Schutzgöttin, die als Ahnherrin der Julier galt. In der Mitte des Forums stand eine Reiterstatue Caesar, ferner war dieses mit der Curia Iulia, dem neuen Sitzungsgebäude des Senats verbunden. Das Forum wurde 46 v. Chr. eingeweiht, aber erst durch Augustus vollständig fertiggestellt. Ein weiteres Feld für Caesars Bauprojekte war vor allem das Marsfeld, wo er einen repräsentativen Rahmen für die Volksversammlungen gestaltete, außerdem ein Amtsgebäude für die Zensoren errichten ließ. In augusteischer Zeit vollendet wurde die Basilica Iulia am Forum Romanum, außerdem von Agrippa die Saepta Iulia, eine große Wahlhalle für die plebs, errichtet, wie sie schon Caesar geplant hatte. Nicht mehr in Angriff genommen werden konnten Planungen zur Regulierung des Tibers, zur Schaffung eines neuen künstlichen Hafens an der Tibermündung. Die Stadt Rom, bei der Infrastruktur wie äußeres Erscheinungsbild aufgrund des ungehemmten baulichen Wildwuchses und einer praktisch nicht vorhandenen stadtplanerischen Konzeption in der Zeit der späten Republik zu wünschen übrig ließen, wollte er durch eine geordnete und ausgereifte Umgestaltung nach hellenistischem Muster erneuern. Insgesamt lässt sich konstatieren, dass seine Baupolitik nicht von Größenwahn, sondern von klar rationalen Prinzipien geleitet war.

Gesellschafts- und Sozialpolitik

Zu den wichtigsten und dauerhaftesten Maßnahmen seiner Alleinherrschaft zählt die Kolonisationspolitik, die sowohl für Rom selbst als auch die Entwicklung des Reiches von großer Bedeutung war. Caesars Beweggründe waren dabei zum einen eine Ansiedlung der Veteranen, zum anderen eine Verringerung des städtischen Proletariats. Etwa 80.000 römische Bürger fanden im Rahmen dieser Politik eine neue Heimat in neugegründeten Kolonien. So konnte die Zahl der Empfänger der unentgeltlichen Getreideversorgung in Rom von 320.000 auf 150.000 verringert werden. Bei der Auswahl dieser 150.000 wurden offenbar kinderreiche Väter bevorzugt. Außerdem verbot Caesar zur Erhaltung der Ordnung in der Hauptstadt alle politischen Vereine. Um die Italiker stärker an ihre Heimat zu binden, wurde darüber hinaus bestimmt, dass kein Bewohner Italiens länger als drei Jahre in Folge von Italien abwesend sein dürfe, ausgenommen waren hiervon Kriegsdienstleistende.

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Politischer Aufstieg

Im Jahre 73 v. Chr. wurde Caesar in das Priesterkollegium der pontifices gewählt, 69/68 bekleidete er die Quästur in Spanien und wurde in den Senat aufgenommen. 65 v. Chr. dann wurde er kurulischer Ädil und nutzte dies, um prachtvolle Spiele zu veranstalten, die ihm große Beliebtheit einbrachten, ihn allerdings auch hoch verschuldeten. Kurz darauf, im Jahre 63 v. Chr., wurde er dann zum pontifex maximus gewählt. Zur gleichen Zeit fand die Verschwörung des Catilina statt, bei der er sich gegen eine Hinrichtung der zum Tode verurteilten Verschwörer aussprach. In der berühmten Senatssitzung vom 5. Dezember 63 v. Chr. trug zunächst der amtierende Konsul Marcus Tullius Cicero seine Sicht der Dinge vor und plädierte für eine Hinrichtung der Angeklagten ohne ordentlichen Prozess und erntete dafür die Zustimmung einer breiten Mehrheit der Senatoren.

Dann aber war Caesar an der Reihe, und in einer eindrucksvollen Rede - zugleich sich nichtsdestoweniger von den Catilinariern deutlich distanzierend - widerlegte er die Argumentation Ciceros mit dem Verweis darauf, dass eine solche Hinrichtung auf Dauer Unruhen hervorrufen und einer radikalen Agitation Vorschub leisten könnte. Es sei aber wesentlichste Stärke römischer Staatskunst, dass sie sich an der Vernunft orientiere und nicht Leidenschaften freien Lauf lasse. Von daher sei es geboten, die bei einem verfassungsgemäßen Vorgehen höchstmögliche Strafe, die lebenslange Haft, zu verhängen. Sie sei zudem eine weitaus schwerere Strafe als der Tod, da dieser gleichbedeutend mit Ruhe von den Zwängen des Lebens sei. Die Stimmung unter den Senatoren schwenkte nun komplett um zugunsten von Caesars Darlegungen.

Jedoch hielt als nächster der eifrige Optimat Marcus Porcius Cato eine Rede, in der er gegen Caesar hetzte und der staatsfeindlichen Umtriebe bezichtigte. Wiederum schwenkte nun die Stimmung im Senat um und Ciceros Antrag wurde schließlich ohne Abmilderungen angenommen. Caesar dagegen war nach Catos Rede in einen Tumult geraten und wurde von den Rittern, die die Senatssitzung bewachten, bedroht. Nur unter dem Schutz des Konsuls konnte er diese unbeschadet verlassen. Cato jedoch war von jenem Tage an sein erbittertster Feind, da er in ihm den Zerstörer der Republik erkannt hatte.

Im nächsten Jahr übernahm Caesar die Prätur, wurde aber wegen rigorosen Vorgehens gegen eine tribunizischen Intercession zur Obstruktion einer Volksabstimmung seines Amtes enthoben. Doch nur zwei Tage später wurde er erneut in dieses eingesetzt, da eine Volksmenge stürmisch seine Wiedereinsetzung forderte. Wichtig war zudem die Bekleidung der Statthalterschaft in Spanien, im Verlaufe derer er erste militärische Erfolge verzeichnen und sein Feldherrngeschick unter Beweis stellen konnte. Ferner wurden seine zerrütteten Finanzen dadurch wenigstens teilweise saniert. Für das Jahr 59 v. Chr. bewarb er sich zum Konsulat, stieß aber auf heftigen Widerstand republikanischer Senatoren. Um diesen zu brechen, bildete er mit dem reichen Crassus und dem mächtigen General Pompeius das erste Triumvirat. Jeder der drei hoffte aus dieser Allianz Nutzen ziehen zu können. Am Ende sollte es jedoch vor allem einer sein, der von diesem Bündnis profitierte: Caesar.

Der Weg zur Alleinherrschaft

Vom Jahre 59 v. Chr., seinem ersten Konsulat, an, sollte Caesar in ungeheurer Dynamik die Republik in Atem halten. Lange war dabei unklar, wohin dieser konsequent und rücksichtslos beschrittene Weg führen sollte, erst in den letzten Jahren seines Lebens sollte sich dann allmählich die Geschlossenheit seines Handelns und Strebens zeigen.

Das erste Konsulat

Caesar trat das Konsulat gemeinsam mit dem fanatischen Republikaner Bibulus an, der jedoch alsbald entmachtet wurde und sich daraufhin wie viele andere konservative Senatoren für den Rest des Jahres in sein Haus zurückzog. So konnte das Triumvirat erst recht frei von Störungen agieren und Caesar erließ eine Reihe von Gesetzen zugunsten seiner Bündnispartner, bestätigte die pompeianische Neuordnung des Ostens, regelte die Ansiedlung der Veteranen des Pompeius und entwickelte Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbeutung der Provinzen durch die jeweiligen Statthalter. Für die Zeit nach dem Konsulat ließ er sich das Prokonsulat in Illyrien und Gallien auf fünf Jahre beschaffen.

Der Gallische Krieg

Die unruhigen Gebiete nördlich der römischen Grenze stellten eine ständige Bedrohung dar. Als die Helvetier den Norden des Reiches gefährdeten, schritt Caesar nun endlich militärisch ein. Er schlug diese bei Bibracte und drängte infolgedessen die Germanen unter ihrem König Ariovist hinter den Rhein zurück. Das war im Jahr 58 v. Chr. Im nächsten Jahr ging Caesar an die Unterwerfung der tapferen Belger, die nach erbitterten Kämpfen dann auch gelang. 56 v. Chr. wurde ein Aufstand in der Bretagne niedergeschlagen, wodurch Gallien größtenteils unter Caesars Kontrolle gebracht war. Mit der Verlängerung des Prokonsulats auf zehn Jahre (58-49 v. Chr.) 55 v. Chr. war

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Nachdem die Weimarer Demokratie im Frühjahr 1930 de facto gescheitert war, ernannte Hindenburg ohne das Parlament einzuschalten, Heinrich von Brüning zum neuen Reichskanzler. Mit dieser Ernennung begann die Zeit der Präsidialkabinette. 1932 wurde Hindenburg für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt.

Brüning konnte nur noch mit Notverordnungen regieren, insgesamt berief er sich während seiner Amtszeit darauf 62 mal. Damit dies vom Parlament nicht wieder verhindert werden konnte, enthielt sich die SPD der Stimme und bildete damit eine so genannte “Tolerierungskoalition”. Die SPD wollte damit die NSDAP von der Macht fernhalten.

Brüning betrieb eine strenge Sparpolitik, um die Finanzen zu sanieren. Er reduzierte Löhne und Gehälter, erhob neue Steuern. Als Folge stellten einzelne Banken ihre Zahlungen ein. Um den Young-Plan nachzukommen, gab er auch keine Kredite für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Er wollte der Welt mit seinem Sparkurs demonstrieren, dass das Land nicht in der Lage sei, die Reparationen weiter zu zahlen. Sein weiteres Ziel war es, die Wirtschaftskrise durchzustehen, dann sollte man an den Wiederaufbau gehen. Mit seinem Sparkurs bezweckte er, dass deutsche Waren im Ausland billiger angeboten werden konnten. Doch Amerika und England senkten ebenfalls die Preise.

1931 scheiterte die Zollunion mit Österreich, ausländisches Kapital floss aus Deutschland als Folge ab. Die Banken gerieten in Schwierigkeiten. Es gelang Brüning im Juli 1931, den US-Präsidenten Hoover zu einem Zahlungsmoratorium für die Reparationen zu überzeugen.

Brüning fand in Hindenburg immer weniger Unterstützung, dem ein reines Rechtskabinett vorschwebte. Inzwischen gab es in Deutschland sechs Millionen Arbeitslose. Doch Brüning glaubte an den Erfolg seines Programmes, und er beschwor den greisen Reichspräsidenten, “ nicht den schwersten politischen Fehler zu machen, den es zu machen irgendjemand im Augenblick in der Lage wäre ...und nicht die Ruhe zu verlieren” (aus: Die großen Deutschen unserer Epoche, S. 290). Am 30. Mai 1932 trat Brüning mit seinem Kabinett zurück.

Brüning erkannte zunächst nicht die Gefahr, die Deutschland durch den Nationalsozialismus erwuchs, er wollte die NSDAP zur politischen Verantwortung zwingen. So hatte er zu dieser Zeit nichts gegen eine Koalition zwischen Zentrum und NSDAP. Doch Hitler wollte nur als Reichskanzler ein Präsidialkabinett führen.

Doch als die Zentrumspartei Reichskanzler Hitlers nachträgliches Koalitionsangebot ablehnte, befürwortete Brüning die Entscheidung seiner Partei.

Zunächst war Brüning gegen das Ermächtigungsgesetz. Hitler machte beruhigende Versprechungen, und Brüning stimmte nun doch zu. Am 5. Mai 1933 wurde er Vorsitzender der Zentrumspartei. Am 5. Juli 1933 löste er dann die Partei auf, um den Nationalsozialisten zuvor zu kommen.

Nach seiner Wiederwahl 1932 ernannte er am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler.

Ein Jahr später verließ Brüning Deutschland, enttäuscht über Hindenburg und die Reichswehr, auf denen er seine Hoffnungen gesetzt hatte. Es folgten Jahre in Holland, Großbritannien und der Schweiz.

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Karl Eduard Wilhelm Groener (* 22. November 1867 in Ludwigsburg, Königreich Württemberg; † 3. Mai 1939 in Potsdam-Bornstedt) war Chef des deutschen Feldeisenbahnwesens im Ersten Weltkrieg und Reichswehrminister und Innenminister während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik. Politiker von 1928 bis 1932 Reichswehrminister und seit 1931 zusätzlich Innenminister, ohne einer Partei anzugehören. Er gehörte zu denjenigen Militärs, die die Republik als Realität anerkannten.

Als er 1932 gegenüber den Nationalsozialisten härter auftrat, wurde er aus dem Amt gedrängt.

(1933 there were no more prussia - 1933 gab es preußen nicht mehr)

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Alternative zu Hitler gab es doch

Karl Eduard Wilhelm Groener (* 22. November 1867 in Ludwigsburg, Königreich Württemberg; † 3. Mai 1939 in Potsdam-Bornstedt) war Chef des deutschen Feldeisenbahnwesens im Ersten Weltkrieg und Reichswehrminister und Innenminister während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik.

Er gehörte zu denjenigen Militärs, die die Republik als Realität anerkannten. Als er 1932 gegenüber den Nationalsozialisten härter auftrat, wurde er aus dem Amt gedrängt.

(1933 there were no more prussia... 1933 gab es preußen nicht mehr )

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Das deutsche Sudetenland befindet sich seit 1945 unter tschechischer Fremdherrschaft. Die einheimische Bevölkerung wurde fast völlig vertrieben. Ein Teil Schlesien gehörte zu Preußen und ein Teil gehörte zu Österreich.

Meine Tante wurde aus Schlesien 1945 vertrieben, obwohl sie Tschechisch und Deutsch in Wort und Schrift beherrschte, und sie hasste Tschechien und Bayern und liebte Preußen über alles. Meine Tante war weder Deutsche, Österreicherin noch Tschechin, denn sie fühlte sich als Preußin. Meine Meinung ist, dass Schlesien zu Preußen gehört . * 1933 gab es Preußen nicht mehr...

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Text der Abdankungsurkunde:[

„Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde Ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Amerongen, den 28. November 1918. Wilhelm“ ,

Quelle Rudolf Weber-Fas: Epochen deutscher Staatlichkeit. Vom Reich der Franken bis zur Bundesrepublik. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019505-0, S. 163.

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1848

  1. November: In Preußen löst König Friedrich Wilhelm IV. die preußische Nationalversammlung auf, die sich gegen die angeordnete Sitzverlegung vom revolutionären Berlin in die Stadt Brandenburg sträubt. Er lehnt zudem – wie auch verschiedene konservative Abgeordnete – den Verfassungsentwurf, die Charte Waldeck, ab.
  2. Dezember: Franz Joseph I. wird Kaiser von Österreich
  3. Dezember: Nach der Februarrevolution wird Louis Napoléon Bonaparte, der Neffe Kaiser Napoleons I., zum Staatspräsidenten Frankreichs gewählt.
  4. Dezember: Der ungarische Reichstag erklärt die Abdankung Kaiser Ferdinands I. für ungültig und protestiert gegen die Thronbesteigung Kaiser Franz Josephs I. Die Regierung Lajos Kossuths erhält Rückendeckung.
  5. Dezember: Verkündung der Grundrechte des deutschen Volkes im Reichs-Gesetz-Blatt .
    Der Münchener Bierkrieg.
    Bürger wehren sich gegen überhöhte Bierpreise Um die Jahrhundertwende entstanden regional immer wieder Streitigkeiten um Bierpreise, Verbreitung von Bier und Ausschankgenehmigungen. Deshalb bezeichnet man solche „Ereignisse“ als „Bierkriege“, bei denen es darum ging, Preise zu definieren oder den Ausschank auswärtiger Biere zuzulassen.

Richtig ist:

  1. März: König Ludwig I. (Bayern) dankt zu gunsten seines Sohnes Maximilian II. (Bayern) ab.
  2. Juni: Beim zweiten Wartburgfest fordern Studenten, an die Frankfurter Nationalversammlung gerichtet, die Überführung der Universitäten in Nationaleigentum, akademische Selbstverwaltung und gesamtstaatliche Finanzierung.
  3. Oktober: Der Wiener Oktoberaufstand 1848 bricht los, als Truppenteile meutern.
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1848 Deutschland

  1. Februar: Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichen das Kommunistische Manifest
  2. Februar: Der Funke der französischen Februarrevolution springt auf das Großherzogtum Baden über und löst die Badische Revolution aus: Auf der Mannheimer Volksversammlung wird eine Petition mit vier Forderungen an die Regierung beschlossen.
  3. Februar: Eine Mainzer Volksversammlung erhebt freiheitliche Forderungen gegenüber der großherzoglich hessischen Regierung in Darmstadt. Heinrich von Gagern stellt einen Antrag auf „Einberufung einer Nationalrepräsentation“ und auf „Erneuerung des Bundesoberhaupts“. März: Märzrevolutionen in den meisten deutschen Staaten sowie anderen europäischen Ländern
  4. März: Die Heidelberger Versammlung beschließt die Einsetzung eines Siebenerausschusses, eine wichtige Vorentscheidung für das Entstehen der Frankfurter Nationalversammlung.
  5. März: Der österreichische Staatsmann Fürst von Metternich tritt zurück und flieht nach London.
  6. März: Im Zuge der Märzrevolution verspricht Kaiser Ferdinand I. den Österreichern den Erlass einer Verfassung.
  7. März: Ausbruch der Revolution in Berlin. Angriff der Kavallerie auf das Volk vor dem Berliner Schloss
  8. März: Barrikadenbau an der Neuen Königsstraße in Berlin
  9. März: Straßenschlachten in Berlin. 187 Tote
  10. März: König Ludwig I. (Bayern) dankt zu gunsten seines Sohnes Maximilian II. (Bayern) ab.
  11. März: König Friedrich Wilhelm IV. reitet hinter einer schwarz-rot-goldenen Fahne durch Berlin
  12. März: Aufbahrung der Särge gefallener Berliner auf den Stufen des Domes.
  13. März: Die Überrumpelung der Garnison in Rendsburg durch Soldaten aus Kiel bildet den Auftakt für Kämpfe mit Dänemark im Krieg um Schleswig und Holstein.
  14. April: Die Karlsbader Beschlüsse von 1819 gegen liberale Bestrebungen werden vom Deutschen Bundestag aufgehoben.
  15. April: Friedrich Hecker und Gustav Struve rufen in Baden die Republik aus
  16. April: Der Heckerzug beginnt. Badische Revolutionäre machen sich auf den Weg von Konstanz in die Hauptstadt Karlsruhe.
  17. Mai: Das erste gesamtdeutsche Parlament, die Frankfurter Nationalversammlung, wird in der Paulskirche eröffnet.
  18. Juni: Die von Karl Marx in Köln gegründete Neue Rheinische Zeitung erscheint mit ihrer ersten Ausgabe.
  19. Juni: Gründung der ersten deutschen Reichsmarine
  20. Juni: Beim zweiten Wartburgfest fordern Studenten, an die Frankfurter Nationalversammlung gerichtet, die Überführung der Universitäten in Nationaleigentum, akademische Selbstverwaltung und gesamtstaatliche Finanzierung.
  21. Juni: Während der Deutschen Revolution kommt es zum Sturm auf das Berliner Zeughaus, wo sich die Menge mit Waffen versorgt.
  22. Juni: Die deutsche Nationalversammlung beschließt im Krieg gegen Dänemark die Aufstellung einer Reichsflotte als erste gesamtdeutsche Marine
  23. Juni: Die Frankfurter Nationalversammlung erklärt den Bundestag (Deutscher Bund) für aufgelöst.
  24. Juli: In Wien erscheint die erste Ausgabe der vom Unternehmer August Zang gegründeten Tageszeitung Die Presse.
  25. Juli: Einzug des Reichsverwesers Erzherzog Johann in Frankfurt
  26. September: Manifest des deutschen Arbeiterkongresses
  27. September: Ein zu Ende gehender Arbeiterkongress gründet die Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung, eine der Keimzellen der Arbeiterbewegung. Stephan Born hat darauf entscheidend hingewirkt.
  28. September: Die so genannte Erbuntertänigkeit, einer Leibeigenschaft ähnelnd, wird im Kaisertum Österreich durch ein Patent Ferdinands I. aufgehoben.
  29. September: Septemberunruhen in Frankfurt am Main: Die Abgeordneten der Nationalversammlung Hans von Auerswald und Felix Fürst Lichnowsky werden ermordet, bei Barrikadenkämpfen fallen 30 Aufständische und 12 Soldaten.
  30. Oktober: Der Wiener Oktoberaufstand 1848 bricht los, als Truppenteile meutern.
  31. Oktober: Die Berliner Bürgerwehr schießt auf aufständische Arbeiter.
  32. November: Nach der Februarrevolution verabschiedet die französische Nationalversammlung die Verfassung der Zweiten Republik, welche die Wahl eines Präsidenten vorsieht.
  33. November: Mit dem Einmarsch preußischer Truppen unter Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel beginnt das Ende der Revolution in Berlin.
  34. November: Die Frankfurter Nationalversammlung verabschiedet das Gesetz betreffend einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge, das erstmals die Farben Schwarz-Rot-Gold als nationales Symbol vorschreibt.
  35. November: In Preußen löst König Friedrich Wilhelm IV. die preußische Nationalversammlung auf, die sich gegen die angeordnete Sitzverlegung vom revolutionären Berlin in die Stadt Brandenburg sträubt. Er lehnt zudem – wie auch verschiedene konservative Abgeordnete – den Verfassungsentwurf, die Charte Waldeck, ab.
  36. Dezember: Franz Joseph I. wird Kaiser von Österreich
  37. Dezember: Nach der Februarrevolution wird Louis Napoléon Bonaparte, der Neffe Kaiser Napoleons I., zum Staatspräsidenten Frankreichs gewählt.
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Ein großer Schritt in der Geschichte ist deine ausgezeichnete Frage.

Der Beginn seines Kampfes

1847 beginnt Bismarck in der deutschen Geschichte eine fast beispiellose politische Karriere. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. hatte den sogenannten "Vereinigten Landtag" einberufen. Der junge Gutsherr Otto von Bismarck-Schönhausen war für einen erkrankten Standesgenossen in den Landtag eingezogen und hielt am 17. Mai 1847 eine erste längere Rede. Sie rief bei vielen Abgeordneten einen Sturm der Entrüstung hervor. Bismarck wies die Forderungen, die die liberalen Parlamentarier an den König gestellt hatten, schroff zurück und hielt ihnen eine geschichtliche Lehrstunde. Ein solches Verhalten von einen noch so jungen Mann waren die Herren im Parlament nicht gewohnt. Fast schon über Nacht wurde der Name des Gutsherren im ganzen Land Preußens bekannt.

1848 - die Revolution die keine war

Nur zehn Monate später brach in Preußen und diversen anderen deutschen Staaten die Revolution 1848 aus. Die Motive der Aufständischen sahen auf den ersten Blick durchaus ehrenhaft aus: Sie wollten die deutsche Kleinstaaterei durchbrechen und die deutschen Fürsten und Könige, nicht selten auch mit weniger friedlichen Mitteln, dazu bewegen, ein einheitliches Reich aller Deutschen zu errichten. Bei näherer Betrachtung erwiesen sich die Revolutionäre allerdings als demokratische Phantasten, die ernsthaft beabsichtigten, über ein gewähltes Parlament ohne hinreichende Machtmittel die bisherigen deutschen Strukturen durch neue zu ersetzen; ihr Zeichen war die Fahne Schwarz-Rot-Gold. So wie kaum ein anderer Zeitgenosse war Bismarck entschlossen, sich diesem Ansinnen, auch gewaltsam, entgegenzustellen. Als im März 1848 auch in Schönhausen Demokraten versuchten, eine Revolutionsfahne zu hissen und die Macht an sich zu reißen, stellte sich Bismarck mit seinen bewaffneten Bauern gegen diese Leute und drohte offen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Seine Position war klar: Einerseits Befürwortung einer deutschen Einigung, andererseits Ablehnung einer schwächlichen demokratischen Republik. Die Zukunft sollte Bismarck recht geben. Die Revolution zerbrach schon wenig später an der inneren Zerrissenheit ihrer Triebkräfte, an der mangelnden Entschlußkraft ihrer Führer und nicht zuletzt an ihrer ungenügenden Akzeptanz im Volk. Bismarck sagte später, mit Mehrheitsbeschlüssen lasse sich eben kein Reich aufbauen; das sei der Fehler von 1848 gewesen. Zwar hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Truppen nach Baden, Dresden und in die bayrische Pfalz geschickt, um dort mitzuhelfen, die lokalen Aufstände niederzuwerfen, doch zugleich setzt er auch alles daran, eine Union der deutschen Staaten als Vorstufe zum einheitlichen Reich aller Deutschen zu schaffen. Zwar hielt der König Bismarck nach dessen Auftritten für einen gefährlichen Hitzkopf, dessen Radikalität stets weit übers Ziel hinausschoß. Doch trotzdem setzt er Vertrauen in den jungen Mann und förderte seine Karriere nach Kräften. Er schickte ihn als Gesandten zum Frankfurter Bundestag, wo Bismarck Zeit und Gelegenheit erhielt, die Kräftverhältnisse im zersplitterten Deutschland eingehend zu studieren. 1857 übernahm Wilhelm I. die Regierungsgeschäfte von seinem Bruder Friedrich Wilhelm IV.. Ein Jahr später wurde er Regent und schließlich 1861 König von Preußen. Der neue König sollte für Bismarck zur Schicksalsfigur werden. Fleiß, gesunden Menschenverstand, Härte gegen sich selbst, völlige Anspruchlosigkeit und Liebe zur Heimat zeichneten den Monarchen aus. Zunächst schickte er Bismarck nach St. Petersburg, um dort am Zarenhof die Interessen Preußens zu vertreten. Bismarck hatte nun die Möglichkeit, seine diplomatischen Fähigkeiten auch auf internationalem Gebiet auszubauen. Die Zeit in Rußland hat der preußische Diplomat intensiv genutzt und sie hat ihn sicher auch geprägt. Ein festes Bündnis zwischen Deutschen und Russen galt für Bismarck fortan als lebenswichtig für die Zukunft des deutschen Landes. Dabei war es wohl nicht nur die Liebe zu den Menschen Rußlands, die ihn beeinflußt hat. Vor allem lernte er in seiner Zeit in St. Petersburg, die riesigen Kräfte dieses Landes zu respektieren. 1862 spitzte sich in Berlin eine Krise zwischen dem Parlament und dem König stetig weiter zu. Bismarck wurde aus Rußland abberufen und in die Hauptstadt Preußens zurückbeordert. Man deutete ihm an, seine Ernennung zum Ministerpräsidenten stehe womöglich bevor, er sollte den Streit zu Gunsten des Königs Wilhelm I. entscheiden. Aber dann wurde er "nur" zum Gesandten in Paris ernannt und dorthin entlassen. Der König zögerte noch, den Hitzkopf aus der preußischen Provinz mit dem zweitwichtigsten Amt im Staat zu betrauen. Mit Bismarck aus der Staatskrise .......

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