Die tatsache, dass Vollbluter von der Rennbahn muskulös sind und "normale" Reitpferd oftmals eher unvorteilhaft aussehen, liegt darin, dass "Rennpferde" einfach intensiver und vor allem planmäßiger trainiert werden, als "normale" Reitpferd.

Beim Rennpferd steht die Leistung des Pferdes im Vordergrund und damit die Tiere diese Leistung erbringen können, brauchen sie einfach eine sehr ausgeprägte Muskulatur.

Beim "normalen" Reitpferd hingegen kommt es meist nicht auf die Leistung an. Das normale Reitpferd soll in erster Linie für seinen Reiter "brav" (und gefahrenfrei) zu reiten sein. Oder bei Ausrichtung Richtung Dressur oder Springen soll es eben die spezifischen Anforderungen (Springen oder Dressurlektionen) willig ausführen.

Das ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Rennpferd und einem "normalen" Reitpferd.

Rennpferde werden grundsätzlich sehr viel mehr als normale Reitpferde im Galopp geritten - aber im Training (zumindest nicht absichtlich) nie so intensiv und schnell wie im Rennen. Meistens ist es ein eher "gemütlicher" Canter mit einigen etwas schnelleren Reprisen zwischendurch. Dazu kommen noch regelmäßige Schrittausritte im Gelände und natürlich auch der Trabarbeit.

Man kann natürlich auch einem "normalen" Reitpferd eine sportliche muskulöse Figur verschaffen. Dazu muss man allerdings das Training wirklich planmäßig angehen - ebenso planmäßig wie die Profis. Den meisten Freizeitreitern fehlt dazu jedoch einfach das Durchhaltevermögen (und oftmals auch die "richtige" Anleitung hierzu) und deshalb sehen dann halt "normale" Reitpferd so aus wie du beschrieben hast. Eine ausführliche praktische Anleitung zum Muskelaufbau für das "normale" Reitpferd findest du hier in meinem Blog-Beitrag: https://www.reitstrategie.at/muskelaufbau-pferd-praktische-anleitung/

Zur Fütterung: Die Fütterung eines Rennpferdes besteht meistens auch nur aus qualitiativ hochwertigem Heu und Hafer mit einem passenden Mineralfutter und in der Wettkampfphase noch entsprechende Zusatzfuttermittel (allerdings sind diese nicht für den Muskelaufbau verantwortlich, sondenr in erster Linie für die Regeneration des Muskels nach der Belastung). 

LG Anna

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Hey,

Klemmige Schenkel kommen von einer mangelhaft angespannten Rumpfmuskulatur (Bauch- und Rückenmuskulatur - einfach mal fest "grrr" machen - das was sich dann anspannt ist unter anderem die Rumpfmuskulatur). 

Was hilft: Alle Sportarten, die die Rumpfmuskeln stärken. Das sind die ganzen Gleichgewichts- und Balance-Sachen (wichtig dabei langsame und genaue Ausführung), Trampolin springen und die einfachste Methode: Im Alltag, beim Autofahren, im Zug ständig daran üben (grrrrr machen - Körperspannung halten und nebenbei Atmen nicht vergessen).

Was beim Reiten hilft: Solange die Rumpfmuskeln noch nicht kräftig genug sind, nützen die ganzen Dehn- und Lockerungsübungen nicht wirklich etwas. Zuerst geht es um aktiven Muskelaufbau am Rumpf. Wenn du das Klemmen mit den Schenkeln allerdings abstellen willst, weil das Pferd nicht vorwärts geht ansonsten, kannst du dir vorübergehend auch mit dem effektiven leichten Sitz behelfen.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

Dieser Sitz ist anfangs zwar etwas anstrengend, trainiert aber (wenn er richtig ausgeführt wird) auf vorzügliche Weise die Rumpfmuskulatur, sodass du nach und nach Aufrechter im Oberkörper werden kannst und die klemmigen Schenkel dann auch im aufrechten Sitz nicht mehr vorhanden sind. 

LG Anna

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Hey,

die Frage, ob du Hilfszügel verwenden sollst, hängt im Wesentlichen davon ab, WAS du mit einem Pferd machen willst und WIE du dein Pferd reiten willst.

Es gibt für Pferde grundsätzlich drei unterschiedliche Ausbildungsmethoden:

1. Ausbildung zum spezialisierten Sportpferd:
Hier geht es darum, dass das Pferd möglichst schnell ein gewisses Lektionsniveau erreicht, damit man erfolgreich auf Turnieren teilnehmen (und im Idealfall auch gewinnen) kann. 

2. Ausbildung in Richtung "Klassische Dressur" im Sinne der "alten Meister"
Hierbei geht es darum, dem Pferd insgesamt ein besseres Körpergefühl zu vermitteln, dem Pferd also tatsächlich die "richtige" Ausführung einer Lektion in möglichst vielen einzelnen kleinen Schritten zu lernen. So wie eine Ballerina, die ewig an der "perfekten" Pirouette trainiert.

3. Ausbildung zum vielseitigen Pferd
Dabei will man ein möglichst vielseitiges Pferd erzeugen, das mit seinem Reiter durch "dick und dünn" geht und von allem ein bisschen macht - aber nichts "perfekt".

ALLE drei Varianten sind gleichwertig. Hier ist keiner besser oder schlechter - die unterscheiden sich nur in dem Zweck, WARUM man reitet.

Variante 1 ist eher die "Hilfszügelfraktion" weil man eben mit Hilfe von Dreieckszügeln de Pferd relativ schnell begreiflich machen kann, wo sein Kopf hingehört (nämlich nicht die Nase in den Wind strecken). Allerdings passiert es relativ schnell bei eher unerfahrenen Reitern, dass sich die Pferde anfangen sich auf den Zügel zu legen und mit den Hinterbeinen nicht genug zu arbeiten.Und das merkt der eher ungeübte Reiter einfach noch nicht. 

Variante 2 lehnt Hilfszügel eher kategorisch ab, weil sie eben dem Pferd eine Haltung vorgeben, die das Pferd selbständig noch nicht ehrlich halten kann. Einzige Ausnahme sind Sitzlongen für Anfänger, bei denen der Reitlehrer mit der Peitsche für genug Engagement der Hinterbeine sorgt.

Variante 3 lehnt Hilfszügel ebenfalls ab, weil sie dem Pferd die Möglichkeit nehmen, seinen Job (nämlich den Reiter sicher von A nach B bringen) möglichst gut auszuführen. Denn ein Pferd, das sich angewöhnt sich am Zügel abzustützen, ist insbesondere fürs Reiten im Gelände, unsicher.

Um die Frage für dich selbst zu beantworten, musst du daher in erster Linie für dich selbst entscheiden, WAS du mit deinem Pferd machen willst und WIE du dein Pferd reiten willst.

Wenn du möglichst schnell "den Kopf unten" haben willst (und das für dich persönlich auch wichtig ist, weil du ansonsten persönlich die "Krise" oder bekommst) und möglichst schnell Dressur-Turniere starten willst, wirst du im unteren Bereich (E/A) vermutlich schnellere Erfolge erzielen, wenn du dein Pferd eine zeitlang mit Dreieckszügeln reitest. Sobald du allerdings den Sprung zu L-Dressur angehst, wirst du bei einem Pferd, das gelernt hat, sich am Zügel abzustüzen und die Hinterbeine nicht ordentlich herzunehmen, anstehen bzw. wird es einfach mühsamer werden.

Wenn du den klassischen Dressur-Weg (NICHT Sport-Dressur!) einschlagen willst, ist der Einsatz von Hilfszügeln meist kontraproduktiv. Es gibt in dieser Ausbildungsrichtung allerdings einige Situationen, in denen Hilfszügel verwenden werden - das aber meist nur bei schon weit ausgebildeten Pferden.

Wenn du ein vielseitiges Pferd haben willst, dann sind Hilfszügel absolut kontraproduktiv, weil ein vielseitiges Pferd soll eben gerade lernen, selbst mitzudenken und seinen Körper selbst in jeder Lage in die "richtige" Position zu bringen.

Soviel zur Ausbildung fürs Pferd.

Nun gibt es aber auch noch dich als Reiter und deine reiterliche Ausbildung - denn auch wenn wir alle supertoll reiten wollen - meistens liegt zwischen Theorie und Praxis ein gewaltiger Unterschied.

Bitte nicht falsch verstehen, aber Schulpferde die "durchs Genick" gehen, halten meistens einfach nur den Kopf unten und sind "brav" - einfach weil sie gelernt haben, dass der Reiter oben weniger an den Zügel herumzieht, wenn sie den Kopf unten halten. Sie sind also praktisch darauf konditioniert und geben dir meist kein ehrliches Feedback - so lange du dich "nur" auf die Kopfhaltung fokussierst.

Dreieckszügel können dir als ungeübten Reiter aber helfen, dein Pferd erstmal "auf Kopf unten" zu konditionieren. Dadurch fühlst du dich wahrscheinlich auch sicherer, weil das Pferd zunächst vielleicht leichter kontrollierbarer für dich wird. Mit dieser Methode wirst du dein Pferd allerdings früher oder später auf oder hinter den Zügel reiten. Das ist grundsätzlich nicht dramatisch - du musst es halt dann wieder korrigieren.

Von daher: Optimal wäre, wenn du reiterlich schon so weit bist (und vor allem auch einen Reitlehrer hast, der dich in die richtige Richtung unterstützt), dass "Kopf unten" nicht alles ist, sondern, dass die Musik von Hinten kommt und gerade bei einem jungen (oder wenig ausgebildeten) Pferd die Kopf/Halshaltung nebensächlich ist.

Wenn in deinem Kopf allerdings noch alles auf "Kopf unten" eingestellt ist, tust du dir und deinem Pferd einen gefallen, wenn du Dreieckszügel verwendest. Dadurch lernt dein Pferd praktisch "von selbst" dass es den Kopf unten tragen soll und du musst nicht grob am Zügel herumfuhrwerken, damit das Pferd den Kopf nach unten nimmt. 

 LG Anna

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NEIN! BIST DU NICHT

JEDER, absolut jeder Mensch (sofern nicht ganz arg körperlich behindert) kann reiten lernen - und zwar mit und ohne Reitlehrer.

Mit einem guten Reitlehrer geht es vielleicht schneller und man muss selbst nicht soviel nachdenken. Mit einem schlechten Reitlehrer hingegen landet man genau an diesem Punkt, wo du stehst - nämlich dass man sich selbst "zu dumm" vorkommt.

Dabei liegt das ganz und gar nicht an dir. Ein Lehrer (egal welcher) ist immer dazu da, das Selbstvertrauen seines Schülers zu stärken und ihm eben genau NICHT das Gefühl zu vermitteln, dass er "dumm" ist.

Für die Kontrolle übers Pferd brauchst du als "Anfänger" erst mal diesen effektiven leichten Sitz

https://www.youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg&list=PLk0MXS3XTmd3cgpu8LA9hqkQEuruySaV3

Und sobald du dich in diesem Sitz zurechtgefunden hast (und dieser Sitz ist wirklich viel einfacher zu erlernen als der klassische Dressursitz) und dich sicher auf dem Pferd fühlst, kommt der Rest ganz von alleine.

LG Anna

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Wenn dein Pferd über wenig Rückenmuskulatur verfügt, dann bedeutet das schlichtweg, dass es insgesamt eine schlechte Grundmuskulatur hat.

Leider kannst du bei deinem Pferd die Rückenmuskulatur nicht "separat" mit irgendwelchen Übungen trainieren. Du kannst nur "Gankörpertrainig" betreiben. Dadurch wird dann auch die Rückenmuskulatur automatisch mitaufgebaut.

Zum Ganzkörpertraining braucht man beim Pferd eigentlich nicht viel. Frisches vorwärts im Gelände, ein bisschen E/A Dressur und Springen ebenfalls auf Cavaletti oder E/A-Nivau reichen dafür grundstäzlich schon aus. Der Trick dahinter ist nur, die einzelnen Bestandteile sinnvoll miteinander zu kombinieren und dem Pferd genügend Erholungszeit - im Training -  und danach zuzugestehen. 

Dort kannst du dir auch eine Anleitung zur Erstellung deines individuellen Trainingsplans herunterladen.

LG ANNA

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Also bei deinem Pferd von 18 Jahren handelt es sich offiziell um ein "altes Pferd". Bei alten Pferden ist der Muskelaufbau aus zwei Gründen erschwert:

1. das Pferd braucht im Alter mehr Eiweiß. Muskelaufbau benötitgt zusätzlich Eiweiß. Der erste "Brocken" ist daher, dass du deinem Pferd über die Fütterung genug Eiweiß liefern musst. Der größte Eiweißliferant für das Pferd ist qualitativ hochwertiges Heu bzw. Gras. Falls die Heuqualität zu wünschen übrig lässt, kannst du zuästzlich aufgeweichte Luzernecobs füttern.

2. das Pferd ist im Alter nicht mehr so leicht zu motivieren. Muskelaufbau setzt voraus, dass sich das Pferd anstrengen "will" und anstrengen "will" sich ein Pferd grundsätzlich nur, wenn es "Spaß" an etwas hat oder um sein Leben bangen muss. Mit sturem herunterspulen von Dressurlektionen, wirst du ein altes Pferd vermutlich nicht genug motivieren können. Am einfahsten ist es das Pferd durch eine vielseitiges Trainig zu motivieren - also viel frisches vorwärts im Gelände, ein wenig Dressur auf E/A Niveau, ein bisschen Cavaletti-Hüpfen und das ganze im effektiven leichten Sitz.

Ich habe speziell für das Muskeltraining bei alten Pferden einen Beitrag geschrieben reitstrategie.at/muskelaufbautraining-fuer-altes-pferd/
vielleicht findest du hier ja auch noch einige nützliche Tipps.

LG Anna

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Ich selbst habe mich ebenfalls sehr intensiv mit dem richtigen Zusatzfutter auseinandergesetzt. Ich persönlich habe Erfahrungen mit Equitop Myoplast, Magnoturbo, Science Supplements Muscle Builder.

Und ganz ehrlich - wirklich geholfen haben die ganzen Sachen, trotz intensivem Training nicht wirklich und zwar aus folgendem Grund

Muskelaufbau benötigt Eiweiß. Der größte Eiweißlieferant für das Pferd ist Heu z.B noch besser Gras (deshalb funktioniert der Muskelaufbau im Fühjahr/Sommer auch viel leichter als im Winter). In den ganzen Zusatzfuttermitteln zum Muskelaufbau sind zwar prozentuell oftmals hohe Eiweißmengen enthalten, aber bei der geringen Menge die man von Zusatzfuttermitteln füttert, macht dieses Eiweiß aus den Zusatzfuttermitteln "das Kraut nicht fett". Daher "funktionieren" die Zusatzfuttermittel auch nur, wenn die Grundversorgung des Pferdes mit Eiweiß schon "passt".

Ich behandle das Thema Fütterung zum Muskelaufbau sehr ausführlich in diesem Beitrag http://reitstrategie.at/zusatzfutter-muskelaufbau-pferd/

Dort findest du auch viele praktische Tipps für die Fütterung - speziell in Bezug auf den Muskelaufbau.

LG Anna

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Auch wenn die Frage schon etwas älter ist, vielleicht hilft meine Antwort ja auch anderen weiter.

So wie sich das bei dir anhört - wenig Muskeln am Hals, Rücken, bedeutet das schlicht, dass dein Pferd über zu wenig Grundmuskulatur verfügt. Es gibt grundsätzlich beim Pferd wenig Möglichkeiten explizit die Hals oder die Rückenmuskulatur zu trainieren. Deshalb ist "Ganzkörpertraining" der beste und einfachste Weg um dem Pferd Grundmuskulatur anzutrainieren: Also simples Vorwärts geradeaus im Gelände, Dressur auf E/A Niveau und Springen (Cavaletti bix max. E/A Niveau).

Und das tolle daran: Das ist im Grunde für alle Reiter gut machbar :) Geritten wird das ganze im effektiven leichten Sitz. Zu diesem Sitz (Warum und Weshalb) gibt es eine wunderbare Anleitung auf Youtube von Rolf Becher. Einfach mal suchen.

Damit du nicht in Versuchung kommst und zu einseitig trainierst und immer nur das gleiche machst, ist ein Trainingsplan sehr sinnvoll - er hilft wirklich ungemein dabei, dass du du selbst auf Kurs bleibst.

Dort kannst du dir auch eine Anleitung zur Erstellung deines individuellen Trainingsplans herunterladen.

LG Anna


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Hey,

auch wenn du einen ersten Longen-Unterricht jetzt schon hinter dir hast, helfen dir vielleicht diese Tipps für die nächsten Kinder-Stunden

1. Für wen machst du Longen-Unterricht?
Wollen Eltern für ihre Kinder einfach "nur" Zeitvertreib oder wollen sie wirklich reiten lernen? Wenn das Kinderreiten nur Zeitvertreib ist, ist es im Grunde völlig egal, was du mit ihnen machst. Einfach die Standard-Übungen.

Wenn die Kinder allerdings wirklich reiten lernen wollen, dann musst du dich mehr ins Zeug legen. Kinder haben eine extem kurze Aufmerksamkeitsspanne, wenig Koordination und vor allem langweilen sie sich schnell und wollen Erfolgserlebnisse haben.

2. Kinder HASSEN Longenstunden
Es gibt für ein Kind nichts uninteressanteres, als rundenweise im Kreis zu laufen. Stell di mal vor, du müsstest Sportunterricht geben und die Kinder im Kreis laufen lassen - spätestens nach zwei Runden hättest du das Geplärre. Der einzige Grund, warum Kinder Longenstunden über sich ergehen lassen, ist die Hoffnung, dass sie "irgendwann" frei reiten können.

3. Kinder LIEBEN Erfolgserlebnisse, die sie SEHEN
Man kann ein Kind rundenweise Arme kreisen lassen und das Kind selbst wird es nicht wirklich als ein Erfolgserlebnis empfinden. Einfach weil es keinen Bezug hat. Es ist ganz etwas anderes, wenn man z.B. dem Kind die Aufgabe gibt, eine lange/kurze Seite der Reitbahn die Arme zu kreisen. Dann kann das Kind zurückblicken uns sieht die Strecke. Es sieht dann im nachhinein, dass es "diese ganze Strecke lang" diese "schwierige Übung" geschafft hat. Das löst viel mehr Erfolgsgefül aus. Außerdem fördert dieser "von Ecke zu Ecke" Aufbau auch, dass die Kinder beim Reiten selbst sich maximal anstrengen, weil sie sich auf die Aufgabe fokusieren können.

Wenn die Kinder rundenweise einfach irgenwelche Übungen vollziehen sollen, dann strengen sie sich insgesamt für die Übungen nicht genug an und ja, Reiten ist für Kinder extrem anstrengend. Sie sollen daher ganz bewusst lernen, dass sie sich z.B. für eine bestimmte Strecke "anstrengen" müssen und dann sich bewusst von den Strapazen wieder erholen können.

Für die wenigen Kinder, die ich gelegentlich unterrichte, lege ich mich 100%ig ins Zeug: Sie bekommen vorher eine Anweisung was sie machen sollen, dann laufe ich gemeinsam mit ihnen und dem Pferd die vordefinierte Strecke (im Schritt,Trab und auch mal eine kurze Seite im Galopp). Dann gibts (Verschnauf)Pause mit "was hat funktioniert und was nicht und wie fühlt sich was an" für mich und die Kinder und dann gibts die neue Aufgabe. Es ist naütrlich klar, dass man beim gleichzeitigen nebenher laufen keine konkreten Anweisungen geben kann und auch optisch nicht so gut sieht, ob die Kinder es "richtig" machen. Wenn die Kinder dann mit einem schnelleren Tempo vom Pferd so gut zurecht kommen, dass ich mich wirklich sehr schwer tue mit dem mitlaufen, erstd ann , lasse ich die Longe langsam länger werden und lande so schrittweise beim Zirkel und lasse die Kinder dann je nach Kraft ein oder zwei Runden Traben oder auch mal Galoppieren. Aber Anfangen tue ich immer mit einzelnen Übungen und laufe neben ihnen her.

Wenn man den Kinder-Unterricht so aufsattelt, gibt es für die eigene Kreativität praktisch keine Grenzen mehr. Man kann mit den Kindern gemeinsam einen "Parcour" laufen, Schlangenlinien über ein Cavaletti springen, Plastik-Sektgläser mit Wasser füllen usw.

Das ist natürlich schweißtreibender als nur in der Mitte zu stehen und Anweisungen zu geben. Die Kinder sind aber sehr viel angstfreier, motivierter und einsatzfreudiger und das hat natürlich dann auch positive finanzielle Auswirkungen.

Ein Tipp zum Galoppieren: Viele Kinder haben irgenwie Angst vorm Galoppieren, weil sie meinen, dass es dann so "schnell" geht. Wenn man ein kleineres Pferd hat, kann man diesesn Kindern wunderbar die Angst vorm Galoppieren nehmen, wenn man selbst zumindest ein paar Galoppsprünge an der Hand mitrennt. Die Kinder sehen dann, dass der Galopp in Wirklichkeit "gar nicht so schnell ist", weil sonst könnte ja ein Mensch nicht mehr mitrennen. Das hilft vielen, die Angst vorm "schnellen" Galopp am Anfang zu verlieren.

LG Anna

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Das kommt drauf an :)

wenn du dein Pferd "schnell" reitest, also im flotten Trab, Galopp, beim Ausreiten, beim Springen funktioniert das am bestem im effektiven leichten Sitz.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

In diesem Sitz sind die Steigbügel kürzer, ist das Knie ist mehr angewinkelt, aber das Bein und die Ferse sind fest nach unten bzw. sogar fast nach "vonre oben" im Steigbüel gedrückt. Da federt nix und das gehört in diesem Sitz auch so.

Wenn du allerdings dressrumäßig reitest, dann ist das Bein etwas (!) gestreckter und der Oberkörper aufrechter. Das im Vergleich zum effektiven leichten Sitz wird der Durck im Bügel weniger bzw. leichter, allerdings, muss du doch noch einen stabilen Kontakt zum Steigbüel haben.

Das ganze ist aber ein stufenweiser Prozess und hängt auch mit der Ausbildung von Pferd (und vom Reiter) zusammen und vor allem wie sich das Pferd bewegt ("schnell" oder eher "versammelt")

Am Anfang ist für beide (Pferd und Reiter) der effektive leichte Sitz am besten. Mit der Zeit kann der Reiter (weil er genug Kraft im Rumpf entwickelt hat und das Pferd mehr Muskulatur) dann nach und nach seinen Oberkörper mehr aufrichten, das Bein wird nicht mehr so arg nach vorne gedrückt, sondern liegt dann "am Gurt". Je weiter dann die Ausbildung von Pferd und Reiter vorschreitet Richtung Versammlung, desto weiter wandert das Bein vom Reiter zurück, sodass irgendwann Schulter, Hüfte und Absatz eine Linie bilden (ganz klassisch zu sehen bei den Reitern in der Wiener Hofreitschule).


LG Anna

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Hallo,

am besten lässt sich die Oberhalsmuskulatur dadurch trainieren, dass das Pferd im effektiven leichten Sitz (youtube einfach nach Rolf Becher suchen) gut vorwärts geritten wird und möglichst wenig züglanlehnung besteht. Dann kommt dein Pferd auch mit der Zeit automatisch ins v/a (und die Nase bleibt auch vorne)

Wichtig ist nur, wirklich Tempo und wirklich ganz minimale Zügelverbindung. Beim "klassischen" Dressurreiten legen sich die Pferde bei den meisten Reitern einfach nur auf das Gebiss und dann "tragen" die Pferde den Kopf nicht selber. Und wenn das Pferd seinen Kopf nicht selber (mit seinem Hals) trägt, dann baut sich schlichtweg auch einfach keine Oberhalsmuskulatur auf.

Viele weitere Trainingstipps findest du auf meiner Seite reitstrategie.at und auch eine Anleitung wie du dir deinen individuellen Trainnigsplan erstellen kannst.

LG

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Hey,

auch wenn die Frage schon sehr alt ist, doch ist das Thema Muskelaufbau ja immer aktuell :)

Fürs Reiten empfehle ich dir den effektiven leichten Sitz - eine Beschreibung hierzu findest du auf Youtube bei einer Suche nach "Rolf Becher"

Wenn dein Pferd auch noch dünn ist, musst du auch die Fütterung optimieren. Hier hilft am besten eingeweichte Luzernecobs.

Außerdem solltest du dir einen Trainingsplan erstellen.  Hat mir damals mit meinem Pferd exrem weitergeholfen.

LG und alles Gute

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