Wenn die Pferdeszene den Universalienstreit thematisieren soll, dann kann das nur die Szene ganz zu Anfang des Buches sein. (Seiten kann ich Dir nicht geben, da ich nicht weiß, welche Ausgabe Du hast.) Aber das Kapitel wäre "Erster Tag" Abschnitt "Prima".
Der Cellerar sucht in dieser Szene ein Pferd und William kann die Situation erahnen und das Pferd - obwohl er es nicht gesehen hat - genau beschreiben. Als Adson ihn fragt, woher er all dies wisse, antwortet William damit, dass es ein schönes und wertvolles Pferd sein müsse, wenn selbst hohe Mönche persönlich danach suchen. Ohne es gesehen zu haben beschreibt er dann nur die Natur oder (platonisch gewendet) die Idee des schönen Pferdes. Auch die Zitate von Alanus ab Insulis und Isidor von Sevilla passen zum Universalienstreit.
Diese Szene zeigt bereits zu Beginn, dass Eco den Universalienrealismus, der William hier eine scheinbare hellseherische Gabe verleiht, für eine Art Taschenspielertrick und damit für eine Täuschung der Vernunft hält. An diversen Stellen des Buches scheint ja auch deutlich durch, dass der Protagonist all seine Erkenntnis aus der Empirie zieht und damit dem Nominalismus zuneigt. Schließlich ist er ja auch Franziskaner, da gehört sich das so :D