Ein Kapitalist holt sich einen Arbeiter, um von ihm irgendetwas, sagen wir Klopapierrollen, produzieren zu lassen, die er verkaufen will. Er bezahlt dem Arbeiter dafür, sagen wir 10 Euro täglich, was für ihn sein variables Kapital bildet. Für den Arbeiter ist das der Arbeitslohn, von dem er sich und seine Familie ernähren muss. Der Kapitalist verkauft das von dem Arbeiter produzierte Klopapier aber für 25,- Euro, wobei 5 Euro das verbrauchte Rohmaterial, Maschinenabnutzung und die Hilfsstoffe zur Produktion (z.B. Energie oder Schmieröl) darstellen, die sein konstantes Kapital bilden. Dann hat der Kapitalist 10 Euro Mehrwert erzielt, der für ihn, nach Abzug der Steuern, sein Einkommen darstellt. Der Mehrwert wird ausschließlich durch lebendige Arbeitskraft produziert, Rohmaterial, Maschinenabnutzung und Hilfsstoffe übertragen ihren Wert nur auf das produzierte Gut. Der Tauschwert eines produzierten Gutes setzt sich daher allgemein (es gibt noch eine feinere Aufteilung) immer aus dem variablen Kapital, dem konstanten Kapital und dem Mehrwert zusammen.

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"Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung" bezeichnet das Verteilungsprinzip (die Grundlage, auf der die Verteilung der produzierten Güter stattfindet) des Sozialismus.Im Band I des "Kapital" bezieht Karl Marx den zweiten Teil des Satzes auf die Arbeitszeit (MEW 23, Seite 92 f.), nicht auf das Arbeitsergebnis! Im Gegensatz dazu ist das Verteilungsprinzip des Kommunismus: "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!" (MEW 19, Seite 21). Das bedeutet, dass jeder entsprechend seinen Bedürfnissen konsumieren kann, ohne dass seine persönliche Leistung dem Grenzen zieht.

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Volkssouveränität ist das Recht des Volkes, sich selbst eine Verfassung zu geben und jederzeit unübertragbar selbst darüber zu entscheiden. In der Demokratie bedeutet es konkret, dass sich das Volk selbst durch eine Verfassungsgebende Versammlung (Konstituante) eine Verfassung gibt, die im Rahmen einer Volksabstimmung von mindestens 50% + 1 Stimme der wahlberechtigten Bevölkerung angenommen werden muss. Auf der Grundlage dieser Verfassung wird die Gesetzgebende Versammlung (das Parlament) gewählt und ist dadurch Diener des Volkes. Dieses Prinzip wurde aber weder in den USA (keine Volksabstimmung über die Verfassung) noch in der BRD (keine Verfassungsgebende Versammlung und keine Volksabstimmung über die Verfassung) durchgeführt. In der BRD ist das Prinzip sogar in Art. 20 Abs. 2 GG abgeschaffhttps://dejure.org/gesetze/GG/20.htmltml). Das Grundgesetz wurde auf Druck der Westalliierten von einem "Parlamentarischen Rat" ausgearbeitet, der sich aus Mitgliedern der Parlamente der illegal (unter Bruch der Weimarer Reichsverfassung) von den Alliierten gebildeten Länder zusammensetzte, die zudem bestimmte Vorgaben der Alliierten erfüllen mussten. Über das Grundgesetz stimmte dann nicht das Volk ab, sondern diese Länderparlamente. Die BRD ist also weder ein Rechtsstaat noch eine Demokratie, sondern eine Oligarchie. Souverän ist entgegen den Behauptungen im Grundgesetz nicht das Volk, sondern das Parlament, das auch allein über Änderungen des Grundgesetzes entscheidet. Das Volk besteht daher nicht aus Staatsbürgern, sondern aus Untertanen des Parlamentes.

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Dieser Satz von Orwell ist zweiteilig und hat auch zwei Bedeutungen: 1. Der erste Teil bezieht sich auf jeden Menschen: Wer die Vergangenheit kennt, weiß, was da stattgefunden hat, was Lüge und was Wahrheit ist, der kann seine Zukunft auf der Grundlage richtiger Informationen bestimmen. Im Buch von Orwell bezieht sich dies auf Winston Smith und seinesgleichen. 2. Der zweite Teil bezieht sich auf den oder die Herrscher eines Staates, bei Orwell speziell auf die Personaldiktatur des "Großen Bruders". Die Bedeutung dieses Teils ist, dass derjenige, der zu einem gegebenen Zeitpunkt die Herrschaft ausübt, die Möglichkeit hat, die Vergangenheit zu manipulieren, missliebige Tatsachen im eigenen Sinn zu ändern und diese Lüge/n dem Volk als Wahrheit zu verkaufen. Es wäre ein verkürztes Verständnis, das letztere nur auf Diktaturen zu beziehen, weil es in Orwells Roman auf eine solche bezogen ist. Es gilt vielmehr für jede beliebige Staatsform (vielleicht mit Ausnahme der unmittelbaren Selbstbeherrschung des Volkes), denn jede Herrschaftsform hat dunkle Punkte in ihrer Vergangenheit, die sie aus dem Gedächtnis des Volkes zu entfernen wünscht.

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Das Souveränitätsrecht des Volkes bedeutet ursprünglich das Recht des Volkes (nicht des Parlamentes), jederzeit selbst über seine Verfassung (nicht über die Gesetze) zu entscheiden. In derBRD wird dieses Recht formal anerkannt, vergleiche die Präambel des GG von 1949: "... hat das Deutsche Volk ... kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beschlossen." Es handelt sich jedoch um eine vorsätzliche Lüge, denn das GG wurde nicht vom Volk, sondern vom Parlamentarischen Rat beschlossen, der weder eine verfassungsgebende Versammlung (Constituante) noch eine gesetzgebende Versammlung (Parlament) war. Darüber hinaus wird in Art.20 Abs.2 GG das Souveraenitaetsrecht des Volkes abgeschafft: "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volk in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt." Daher ist die BRD kein "Rechtsstaat" und souverän ist nicht das Volk, sondern das Parlament. Es handelt sich daher auch nicht um eine Demokratie, sondern um eine Oligarchie und es gibt in ihr keine Staatsbürger, nur Untertanen.

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