Es kommt auch ein bisschen auf den Reaktortyp an.
Bei einem normalen Leistungsreaktor, der in einen Kernkraftwerk verwendet wird, kann man alleine durch eine so genannte kritische Anordnung durch langsames Entfernen der Steuerstäbe . Eindrücklich sehen bzw. hören kann man es hier: https://youtu.be/kprhz5TSDCI?t=280
Durch das langsame Ausfahren werden immer mehr Neutronen erzeugt durch erste Kettenreaktionen, die Einsetzen. Wie hier beim ersten Anfahren von Nowoworonesch II-1 hört man dann an dem Piepen des Neutronendetektors (ab 5:07), dass immer mehr Neutronen detektiert werden. Irgendwann hat dann der Reaktor seine kleinste kontrollierbare Leistung erreicht und die Kettenreaktion erhält sich selbst. Das ist dann die so genannte "Kritikalität".
Bei Forschungsreaktoren kann es anders sein, ganz abhängig von der Art, wie beispielsweise so genannte Pulsreaktoren, wie der weitläufig gebaute TRIGA-Reaktor. Dort wird gezielt ein Neutron von einer Neutronenquelle oder ähnlichen in den Kern geschossen um ihn zu starten. Die Anordnung der Brennelemente ist unterkritisch, sodass der Reaktor selbst bei ausgefahrenen Steuerstäben keine Kettenreaktion erzeugt. Die Leistung des Kerns nimmt dann aber auch immer weiter ab, da durch die unterkritische Anordnung keine dauerhafte Kettenreaktion aufrecht gehalten werden kann. Solche Reaktoren braucht man beispielsweise um Materialtests durchzuführen um beispielsweise deren Alterung zu simulieren. Das sieht dann in etwa so aus: https://www.youtube.com/watch?v=KRlTTJquY7U
Eine Neutronenquelle ist beispielsweise Beryllium.