Wir haben zwei Havaneser und ich würde sie nicht mehr missen wollen. Sie sind das Wunderbarste, was und passieren konnte! Allerdings schließe ich mich den Ausführungen von Michaela an. So viele schöne Seiten das Halten eines Havis auch haben mag: Es gibt auch Kehrseiten. Gerade Havaneser brauchen sehr lange, bis sie wirklich stubenrein sind. Auch wenn andere Hund mit 15 oder 20 Wochen nicht mehr in die Wohnung machen, gilt das nicht auch für Havis. Manche sind mit 12 Monaten noch nicht zuverlässig stubenrein. Neben all den positiven Eigenschaften, hat der Havi auch ein sehr einnehmendes Wesen. Er möchte immer im Mittelpunkt stehen und braucht sehr viel Aufmerksamkeit. Das mag für dich im ersten Moment sicher so klingen, als ob es kein Problem für dich wäre. Das dachten wir zunächst nämlich auch. Allerdings muss man sich erst einmal daran gewöhnen und in den ersten Wochen ist das ziemlich anstrengend. Ab sofort wirst du nämlich nie mehr alleine sein. Ein Havaneser folgt dir auf Schritt und Tritt. Er ist immer bei dir. Und wenn du nur zur Toilette gehst... Mir würde es heute fehlen, wenn meine zwei Stinker nicht immer bei mir wären, aber es ist nicht jedermanns Sache. Zudem hat auch schon jemand angesprochen, dass Havis sehr wissbegierig sind! Das stimmt. Das bedeutet für dich aber auch, dass du ihm sehr viel bieten musst. Ihm reicht es manchmal nicht, einfach nur dazuliegen und zu schlafen. Havis wollen gefordert und gefördert werden.
Die Haarpflege ist ein anderes Thema. Sie dauert nicht nur lange, sondern ist auch sehr kostenintensiv. Du benötigst jede Menge Kämme und Bürsten und eine gute Pflegeserie (Shampoo, Conditioner, Augen- und Ohrenpflege, etc.). Alleine dafür habe ich knapp 400€ ausgeben müssen, um eine Grundausstattung zu haben. Natürlich kann man auch sagen: Dann gehe ich eben zum Frisör! Aber dann sollte man doch lieber darüber nachdenken, eine andere Rasse zu nehmen. Havis sind nicht die einzigen Hunde, die tolle und liebe Familienhunde sind.
Zudem habe ich gelesen, dass du in 1993 geboren wurdest. D.h. du bist jetzt 16 Jahre alt. Wer wird für den Hund aufkommen? Alleine in der Anschaffung kostet ein solcher Hund 800€ aufwärts. Wir haben sogar 1.250€ gezahlt, weil das der übliche Preis hier in der Gegend ist. Du braucht mehrere Körbchen / Decken, einen Fressnapf, Leine und Geschirr / Halsband, etwas um den Hund im Auto anzuschnallen (ist Pflicht!), sofern ihr ein Auto habt oder eben eine Box, Spielzeg, und und und. Zusätzlich benötigt ein Hund gutes Futter. Havis sind oft sehr mäkelige Esser und gehen an schrappiges Trockenfutter nicht ran. Für ein gutes Futter (z.B. Terra Canis Nassfutter) musst du pro Tag etwa ab 50 Cent rechnen. Das macht 15€ pro Monat und hört sich noch nicht so viel an. Aber du brauchst auch Leckerlies, musst Hundesteuer (ab ca. 30€ aufwärts pro Jahr) und eine Versicherung (ab ca. 50€ aufwärts pro Jahr) bezahlen. Wenn du einen gut erzogenen Hund möchtest, dann solltest du eine Hundeschule besuchen. Vor allem, wenn du bisher keine Erfahrung damit hast. Diese kostet auch pro Stunde locker 5€. Tierarztkosten muss man leider auch immer wieder mit einkalkulieren. Der Hund muss entwurmt werden (oder zumindest eine Kotprobe eingeschickt werden) und zwar 4 x pro Jahr = je nach Gewicht des Hundes 2,50-5€ x 4 = 10-20€. Dann muss er einmal pro Jahr geimpft werden. Das sind ca. 50-60€. Und krank wird er ja auch ab und an. Wir haben, nur alleine für Krankheiten, 400€ in den letzten 4 Wochen beim Tierarzt gelassen.
Ich möchte dir nur mal kurz vorrechnen, was unsere beiden Hunde pro Jahr kosten (ohne Tierarztkosten für Krankheiten):
- Futter (wir barfen = füttern roh): 42€ pro Monat = 504€
- Steuer: 108€
- Haftpflichtversicherung: 105€
- Impfungen: 120€
- Entwurmung: 30€
- Leckerlies: 100€
- Mittel zur Parasitenbekämpfung: 80€
- Hundeschule: 576€
- Krankenversicherung: 888€
- Pflegeprodukt: 100€
Macht also 2611€ für zwei Hunde. Teilst du das durch zwei, hast du in etwa das, was dein Hund dich im Schnitt in einem Jahr kostet. Und da sind noch keine Späßchen wie Agility in der HuSchu drin. Nur die Grunderziehung. Eine Krankenversicherung ist kein Muss. Ich habe sie dennoch und wie man sieht: 400€ in einem Monat... Da zahle ich lieber jeden Monat 74€ an die Versicherung, dann tut es nicht ganz so weh! Ein Havi kostet mitunter zwar beim TA nicht ganz so viel, ist aber ansonsten recht anspruchsvoll.
Ich möchte dich keinesfalls von deinem Wunsch abhalten. Denn in meinen Augen rechtfertigt die Liebe, die uns die beiden geben, alle Kosten! Sie sind jeden Cent wert, den wir für sie ausgeben! Nur sollte man sich vorher darüber im Klaren sein: Kann und will ich mir das leisten?
Hier noch mal ein Link für weitere Infos: http://www.hiltel.com/download/kosten.pdf
Wenn ihr euch für einen Havi entscheiden solltet, dann geht bitte, bitte zu einem seriösen Züchter. Denn wie oft sind Leute schon auf Vermehrer reingefallen und haben nichts gespart, sondern im Gegenteil, sogar noch draufgelegt. Infos gibt es momentan auch bei Tasso: "Wühltischwelpen - Nein, danke!"
Und nun viel Erfolg, beim Treffen der richtigen Entscheidung!