Wie mit Liebeserklärungen eines Demenzkranken umgehen?

Hallo,

ich arbeite seit ca. zwei Monaten in einem Altenheim in der Tagespflege und bin u.a. für die Betreuung der demenzkranken Menschen zuständig. Leider hat es sich so entwickelt, dass ich eine Bindung zu einem 84-jährigen Herrn aufgebaut habe. Er war mir gleich besonders sympathisch wegen seiner aufgeschlossenen und fröhlichen Art. Ich muss zugeben, dass ich ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt habe als den anderen, die zum größten Teil zu verwirrt sind, um noch ein Gespräch zu führen.

Irgendwann fing der alte Herr an von Gefühlen für mich zu sprechen. Zuerst sagte er mir nur, dass er mich sehr gern habe, doch nach kurzer Zeit sagte er fast täglich, dass er mich liebe. Er ging auch wie selbstverständlich zum "du" über, während er die Pflegefachkräfte siezt. Ich habe ihn eine Zeit lang immer wieder darauf hingewiesen, dass er doch eine Frau habe, die er liebe. Er antwortete darauf auch meistens, dass sie eine prima Frau sei. Doch täglich kommen Liebeserklärungen. Ihm ist sehr wohl bewusst, dass er ein alter Mann ist und ich eine relativ junge Frau, aber er könne mich nicht als Tochter sehen. Einmal sagte er traurig, dass er so gern mit mir zusammen wäre. Wenn es nicht dazu käme, seien es die Umstände, die das verhindert hätten. Doch ich sollte immer daran denken, wenn mich einer geliebt hätte, dann ER. Ich schaffe es nicht ihn abzuweisen, weil ich ihn gern habe. Lasse es dann auch schon mal zu, dass er meine Hand oder mir über den Arm streichelt. Nur einmal, als er mich küssen wollte, habe ich ihn abgewiesen.

Ich habe schon Ärger mit meinen Kolleginnen deswegen bekommen, weil sich seine Frau schon mal beklagt hat, dass ihr Mann sie jetzt zu Hause schlechter behandele. Ich habe ihm gesagt, er solle mich nicht mehr mit einem Kosenamen ansprechen, sondern einfach nur "hallo" rufen, wenn er was braucht. Denn meinen Namen kann er sich nicht merken. Doch er versteht das nicht und nennt mich weiterhin "Schatz" und "Möppelchen". Gestern sagte er, er wisse, dass es dumm sei, aber er habe sich nun mal in mich verknallt. Die Kolleginnen bekommen seine Äußerungen teilweise mit und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.

Kennt sich hier jemand mit Demenz aus? Kann sich ein Demenzkranker in dem hohen Alter tatsächlich noch verlieben oder lebt er mit seinen angeblichen Gefühlen zu mir nur in einer anderen Welt?

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann, denn ich will ihm nicht vor den Kopf stoßen.

Gruß, Amantana

...zur Frage

Kollegiale Beratung machen. Oder zumindest Kollegen einweihen und fragen, wie sie damit umgehen würden, und was ok ist in diesem speziellen Fall. Ich würde das Fass öffnen, aber nicht mit dem Herrn besprechen. Dem würde ich auf der Ebene "Sympathie" gegegnen. Die Gefühle bleiben bis zum Schluss und sind schon real. Ich würde beim Patienten/ Bewohner immer nur validieren, er wird sonst sehr traurig und was spricht gegen ein "Hasi". Die Menschen leben dort und wenn Du das akzeptieren kannst, das er mit Dir so spricht, Dich nicht berührt oder dergleichen, dann ist doch alles gut! Wenn es für Dich nicht gut ist: Versetzung/ andere Klienten. Alles Gute!

...zur Antwort

Hallo, 1. die Erzieherin Deines Sohnes bist Du!!! 2. in einer Kita sollte immer positiv auf das Kind eingewirkt werden, nicht mit Sanktionen 3. störende Kinder, also Kinder die die Gruppe unterhalten, stören oder nicht integriert sind, werden oft ausgesondert, deshalb würde ich die Initiative übernehmen und zur Leiterin gehen, denn was was da abläuft tut Dir und Deinem Kind nicht gut! Ich habe einen hyperaktiven Sohn und über 10 Jahre den Verein "Leben mit ADHS eV" geleitet, ich weiß wie es ist.... Alles, alles Gute!

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.