In der Newton'schen Physik: ja
In der Quantenmechanik: nein
Im Prinzip stellst du die Frage, ob unser Universum deterministisch ist oder nicht-deterministisch, sprich, ob es echten Zufall gibt (nicht-deterministisch) oder nicht.
In der Newton'schen Physik (F=m*a und co) gibt es keinen Echten Zufall. Alles ist deterministisch. Unsere Unkenntnis, warum der Würfel gerade auf der 6 gelandet ist, liegt nur darin, dass wir die Anfangsbedingungen nicht vollständig kannten. Würden wir diese kennen, könnten wir jeden Würfelwurf vorhersagen. Mit Kenntnis von Ort und Geschwindigkeit aller Teilchen im Universum (und genug Rechenpower) könnten wir bis zum Urknall zurückrechnen. Eben genauso könnten wir das Häufchen Asche mit Kenntnis von Ort und Geschwindigkeit aller Teilchen im isolierten System wieder zu E=mc^2 lesbar machen.
In der Quantenmechanik ist das anders. Hier gibt es echten Zufall. Das Universum ist nicht-deterministisch. Einfachstes Beispiel: Ein Photon, das auf einen halbdurchlässigen Spiegel trifft, wird zu 50% durchgelassen und zu 50% reflektiert. Es ist nicht vorhersagbar (oder zurückrechenbar). Auch nicht mit Kenntnis aller Teilchen. Es wird sogar noch komplizierter: In der Quantenmechanik kann man von Elementarteilchen nicht Ort und Geschwindigkeit beliebig genau gleichzeitig bestimmen. Das ist intrinsisch (liegt in der Natur der Quantenmechanik). Das Beobachten (physikalisch ein Messvorgang) verändert bereits das System selbst...
In der Physik hat sich die Quantenmechanik als recht zuverlässig erwiesen. Man geht heute davon aus, dass das Universum nicht-deterministisch ist. Das heißt, du könntest selbst rein theoretisch dein Schriftstück nicht wieder herstellen (wenn es wirklich vollständig verbrannt ist und ordentlich durchgeschüttelt wurde).