Ein häufiger Vorwurf gegen Kinderlose ist, dass sie sich der Verantwortung gegenüber ihrer Familie bzw. auch der Gesellschaft entziehen. Schließlich - so geht das meist weiter - wurde auch für sie gesorgt, als sie Kind waren, nun wären sie dran, Kind(er) zu haben usw. Kinderlosen wird hier Egoismus vorgeworfen.
Ein weiterer Vorwurf besteht in der sozialen Klassifikation: Einige Menschen betrachten eine Frau, auch einen Mann erst dann als Frau bzw. als Mann, wenn sie/er Familie, sprich: eigene Kinder hat. Sonst bleibe man "ewig Kind", so dieses Argument. Kinderlosen wird hier ein sozialer Ausschluss angehängt, ein Herabsetzen auf die Stufe Kind, obwohl es Erwachsene sind, die völlig frei und selbstständig agieren.
Ein anderer Vorwurf kommt oft über Freunde, die in ihren Runden oft beträchtlich Druck erzeugen, wenn mehrere darin bereits ein Kind oder mehrere Kinder haben. So ungefähr: "Na geh, wann bekommst Du/bekommt ihr endlich eins? Ist ja nichts bei" Hier wird Gruppendruck eingesetzt, um Kinderlose zu "motivieren".
In Summe: Man sollte m.E. die Entscheidung, ob man Kinder haben will oder nicht, selbst und auch nur für sich treffen. Schließlich kennt man sich selbst doch am besten, und weiß am besten daher abzuschätzen, was mit einem Kind sich alles im eigenen Leben verändern wird. Wenn man keines will, dann ist das völlig in Ordnung, und man sollte sich von niemandem, gerade nicht Eltern, Freunden, Kollegen usw. hier etwas dreinreden lassen. Wird man ausgelacht oder beschimpft - so zeigt man denen die kalte Schulter und ignoriert Angriffe. So etwas geht nur einen selbst was an.