Härten bedeutet, einen Stahl in den Austenitbereich zu erwärmen (Einlagerung von C) und anschließend in Wasser oder Öl abzuschrecken (zwangsweise gelöster C im Gefüge).
Ziel: Erzeugung eines hochfesten martensitischen Gefüges.
Verfahren: 30-50° über GSK-Linie, Halten bis vollständige Austenitisierung, abkühlen und anlassen bei 180-250°.
Ablauf:
Stahl wird in den austenitischen Bereich erwärmt und dort solange gehalten, bis sich das gesamte ursprüngliche Ferrit (Alpha Eisen, KRZ) in Austenit (Gamma-Eisen, KFZ) umgewandelt hat. Der Grund liegt darin, da sich im Austenit durch das KFZ Gitter, die Kohlenstoffatome in der Mitte der Elementarzelle „einnisten“ können (bei 1147° 2,06%). Schreckt man jetzt das heiße Metall schlagartig ab, entsteht ein so genanntes martensitische Gefüge, kurz Martensit. Dieses Gefüge ist eine Art Schockzustand des Austenits bei Raumtemperatur, mit dem gelösten Kohlenstoff. Der Kohlenstoff hatte, bedingt durch die extrem kurze Abkühlgeschwindigkeit, keine Zeit aus dem Austenit zu diffundieren. Er ist daher im Martensit zwangsgelöst. Dies hat zur Folge, dass das Gitter massiv verzogen/verzerrt ist (fast keine Gleitebenen vorhanden/tetragonale Verzerrung) und somit eine hohe Härte entsteht.
Es gibt verschiedene Verfahren zum Härten. Verallgemeinern kann man es nicht.
Glühen:
Mit dem Glühen fasst man alle Verfahren zusammen, die ein Werkstück auf eine bestimmte Glüh-Temperatur erwärmen, Halten und langsam abkühlen. Ziel ist eine Verbesserung von bestimmten Eigenschaften. Hat also nichts mit Härten zu tun.