Eine Epochalnote fasst sämtliche Leistungen eines Schülers am Unterricht nicht schriftlicher Natur über einen gesamten Zeitraum zusammen.
Ein Lehrer kann, aber muss so eine Note nicht geben.
Zuerst einmal sollte der Lehrer sagen, über welchen Zeitraum er diese Note gebildet hat. Als Schüler hat man durchaus einen Anspruch darauf, dass der Lehrer begründet, warum er zu dieser Meinung gekommen ist.
In die Epochalnote sollte folgendes nach Maßgabe einfließen:
. Wie das Wort schon sagt, misst die Epochalnote die Schülerleistung über einen bestimmten, von der Lehrkraft festzulegenden Zeitraum. Dabei werden alle möglichen Unterrichtsleistungen einbezogen, zum Beispiel Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Auswertung von Experimenten, Vortrag von Stillarbeitsergebnissen. Diese und mehr Leistungen gehen alle in die Epochalnote eine. Dabei wird sie - richtig angewandt - Schülerinnen und Schüler in ihrer ganzen Leistungsbreite gerechter als die zufällige punktuelle Note. Deswegen wird sie auch von den meisten Lehrkräften angewandt, obwohl sie nicht verpflichtend ist.
(Mehr zum Thema, auch was alles einfließen kann, ist hier zu finden: http://www.studienseminar-koblenz.de/medien/standardsituationen/62%20Epochalnoten%20geben.pdf).
Pro Schulhalbjahr müssen mindestens zwei Epochalnoten vergeben werden, damit der Schüler die Möglichkeit hat, sich zu verbessern.
Die Epochalnote bewertet in erster Linie damit die aktive Mitarbeit des Schülers am Unterricht. Wenn jemand gute schriftliche Arbeiten schreibt, aber sich sonst kaum selbständig meldet, nicht an der Tafel vorrechnet, seine Hausaufgaben nicht macht und ähnliches, dann geht die Epochalnote in den Keller.
Bei einer 4- deutet das erst einmal darauf hin, dass der Lehrer deinen Bruder für einen faulen Sack hält, der sich wenig in den Unterricht einbringt und ansonsten nur für die Klassenarbeiten lernt, dort aber dann entsprechend gut ist. Anders gesagt: wer eine gute Endnote haben will, bei dem reicht es nicht nur aus, in den Klassenarbeiten ständig gut zu sein, sondern dessen aktive Mitarbeit am Unterricht muss auch passen.
Wenn man sich also die Natur der Epochalnote vor Augen hält, dann ist es durchaus möglich, in Klassenarbeiten gute bis sehr gute Leistungen zu bekommen und dennoch eine Vier in der Epochalbewertung - wer zwischen den Arbeiten im Klassenraum nur den Mehlsack gibt, der muss mit so etwas rechnen.
Dennoch. der Lehrer hat seine Kriterien offen zu legen und deinem Bruder es mitzuteilen, warum er zum zweiten Mal eine Vier bekam. 4- deutet daraufhin, dass in der zweiten Hälfte dein Bruder sogar noch in den Augen des Lehrers wohlgemerkt leistungsmässig in der Mitarbeit abgesackt hat, denn sonst würde er nicht die Tendenz zur 5 verdeutlichen.
Also der Lehrer hat es offenzulegen. Wenn das nicht klappt, könnte dein Bruder sich an einen Vertrauenslehrer werden oder gleich ans Direktorat. Was aber auch noch geht, da er 17 ist, ist einfach mal die Eltern in die Sprechstunde des Physiklehrers zu schicken und dort den um Stellungnahme zu bitten.
Denn dass der einfach so Noten vergibt, ohne das auf Nachfrage zu begründen, das geht mal gar nicht!