Ich würde dir einen meiner Lieblingsgitarristen empfehlen: Larry Coryell. Er war einer der ersten, der eine sehr eigene, künstlerisch absolut plausible Verschmelzung von Rock und Blues zelebrierte. Nun, mit zunehmendem Alter, ist er eher wieder zum Jazz zurückgekehrt - auf eine Weise, die so manchen Rockfan verführen kann, vor allem, wenn er mit der bezaubernden, weibliche Power und Energie nur so versprühenden Drummerin Cindy Blackman zusammen spielt. 

Im übrigen pflichte ich allen bei, die bis jetzt geantwortet haben. Clapton ist wunderbar, für richtige "Rocker" manchmal fast zu sauber. Gary Moore wurde bereits von Bswss erwähnt (danke!). 

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Es gibt keinen. Sinnlichkeit und Leidenschaft sind Teil der erotischen Spannung. Ja, im allgemeinen Sprachgebrauch ist Sinnlichkeit Verwöhnen, kreativ erotisch kochen (Austern mit Spargeln - köstlich!), Massagen, in denen man die Zeit vergißt. Leidenschaft ist eher zupackend, auch fordernd, schweißtreibend. Aber für den wahren Genuß braucht es eben für beide beides.

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Lustige Frage, denn sie rührt ein weites Thema an. Bratschist/in, Lautenist/in usw. stimmen zwar, als es gibt viele Bezeichnungen, die auch die Art des Spielens und den Sozialstatus des oder der Spielenden kennzeichnen. "Ach ja, dös ist der Bratscher im Orchester." Auch "Geiger" gibt's noch, und natürlich den Schrammler (der Gitarrist in der Schrammel-Kapelle). 

"Bassist" ist in Musikerkreisen so geläufig wie "Cellist". Bläser und Bläserinnen sind meist -isten: Fötisten, Klarinettisten, Oboisten, Fagottisten, Hornisten, Posaunisten, Tubisten. Ausnahme: Die Trompeter sind Trompeter. Auch die Tsteninstrumentespieler sind -isten: Pianisten, Organisten, Cembalisten. Schlagzeuger sind meist einfach "Schlagzeuger"; einen -isten gibt's auch: Den Vibraphonisten, aber bereits der Marimbaspieler ist ein Marimbaspieler.

Vergessen wir die Sängerinnen und Sänger nicht. Hier gibt es unzählige Bezeichnungen für die verschiedenen "Fächer" (welche Stimme sich für welche Art von Musik besonders eignet). Auswahl gefällig?

dramatischer Sopran, lyrischer Sopran, Soubrette, Diseuse, Koloratursopran, lyrischer Alt, dramatischer Alt, lyrischer Tenor, Heldentenor, dramatischer Tenor (dieselbe Differenzierung für Bariton), Heldenbaß, Basso profondo, Basso buffo.

Die Liste ließe sich fortführen. Eher traditionell orientierte Komponisten denken beim Schreiben immer an die Stimme, die ihnen vorschwebt. Am besten ist, wenn ich die Sängerin, den Sänger kenne, für die oder den ich schreibe (bei mir das meist der Fall). Ich denke dann an sie oder ihn: Was kann sie / er besonders gut, wo kann ich noch mehr herausfordern? Das ist Komponistenhandwerk. Mozart wußte meist, wer seine Partien singen würde. Einmal teilte man ihm mit, wer die "Susanna" in der Oper "Le Nozze di Figaro" singen würde. Er antwortete, ja, die habe eine "geläufige Gurgel" - entsprechend schrieb er dann.

Auch Verdi kannte seine Sängerinnen und Sänger und Musikerinnen und Musiker und schrieb ihnen auf den Leib. 

Ah ja, vergessen wir die Dirigenten nicht. Da ist die Berufsbezeichnung oft subjektiver Ausdruck der empfundenen Fähigkeiten; die schlimmste Bezeichnung dürfte "Stabführer" sein, dann gibt es auch den Kapellmeister, den Maestro, den Dirigenten.

Einfache Frage - komplexe Antwort. Ich hoffe, ich war hilfreich. Gruß von Kalaf

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Reinsingen ist eine Möglichkeit, aber nicht die für das Instrument vorgesehene. Das Didgeridoo gehört zu den ventillosen Trompeteninstrumenten. Jedes dicke, nicht gespaltene Bambusrohr (Gartenmarkt) kann leicht zum Didgeridoo werden, sogar ein Gartenschlauch. Aus dem Bambusrohr müssen die Scheidewände aufgeraspelt werden. Ich mache das mit einem Ruundkopf-Raspelfräser, den ich in ein Ende eines 150 cm langen Messingrohrs mit einem Innendurchmesser von 7 mm fest verlöte. Das andere Ende spanne ich in das Futter der Bohmaschine. Die Methode braucht etwas Sorgfalt und handwerkliches Geschick.

 Nun muß nur noch ein Mundstück angebracht werden, aus einem Wachs, das aushärtet, oder aus einem Kitt, den man selber aus gewärmtem Glutinleim (Perlleim) herstellt, in den man Fetzchen von Toilettenpapier (vorzugsweise unbenutztem) einrührt, bis ein glatter, fester Teig entsteht. Daraus formt man im einen Ende des Rohrs eine trichter- oder halbkugelförmige Verengung. Sobald der "Trichter" ganz ausgetrocknet ist, bohrt man mit einem Holzbohrer eine 5- oder 6 mm ein Loch in der Mitte des Trichters - fertig ist das Didgeridoo. 

Es wird wie jedes Trichtermundstück-Instrument geblasen, also wie eine Trompete, Posaune oder Tuba: Die Lippen werden gestrafft und dicht ans Mundstück gehalten, dann - entschuldigung - ""furzen" die Lippen Luft ins Instrument. Es gibt einen Ton; Virtuosen gelingen manchmal Partialtöne.

Die Kunst liegt nun in der Artikulation, die sich in variablen Anblashaltungen ergibt; dies führt zum "sprechenden" Charakter des Instruments.

Der Rest ist, wie für alle Instrumente, einschließlich der eigenen Stimme, üben, üben und vor allem: üben.

Didgeridoos lassen sich aus allen Rohren machen - auch aus Kartonröhren. 

Ich hoffe, meine Antwort war hilfreich.

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Ich war 18, das ist generationsbedingt, ich bin jetzt 62. (Es wird übrigens immer schöner.)

Angst, schwanger zu werden - da gehe ich die Wände hoch. Das ist doch nur unsere kalte, kinderfeindliche Gesellschaft! Ich war mal in Gabun, habe dort bei einem alten Meister Djembé studiert. Es war in einem Dorf. Auf einmal hörte ich wildes, jubelndes Frauengeschrei. Die wunderschönen buntgekleideten Frauen, junge und Alte, umringten ein etwa dreizehnjähriges Mädchen und führten es mit rituellen Tänzen und Gesängen ins Menstruationshaus (das ist eine kuppelförmige, geflochte, große Hütte, zu der Männern der Zutritt streng verboten ist.

Ich fragte Meister Ngbozo, was denn das gewesen sei. Er lächelte, seine Onyx-Augen leuchteten mit seinem krausen weißen Haar um die Wette. "Das ist Tradition", sagte er in seinem brüchigen Englisch, "das Mädchen war zum ersten Mal mit einem Jungen zusammen. Sie erzählt es danach sofort ihrer Großmutter, die ruft die Frauen des Dorfes zusammen, und dann gibt es ein Jubelfest."

"Aber - aber das Mädchen kann doch höchstens - ich meine, so jung -"

"Alle hoffen, daß sie ein Kind bekommt. Jedes Kind ist ein Kind des Dorfes. Sieh dich um, zeig mir ein unglückliches Kind! Solange die Mütter stillen, haben sie ihre Kleinen bei sich, am Körper. Sie arbeiten im Feld oder da vorn, bei der Steinmulde, da dreschen sie. Wenn die Kinder gehen können, gehen sie, wohin sie wollen. Sie können überall schlafen, für Kinder ist überall Platz und zu Essen. Die Mütter wissen, wo ihre Kinder sind, die Frauen erzählen es sich am Brunnen, beim Färben oder beim Waschen. Das Mädchen kann, wenn das Kind nicht mehr von ihr trinkt, auch fortgehen, nach Kairo, wo die Wilden sind. Da kann sie etwas Vernünftiges lernen - Violine oder Flöte spielen. Sie kann zu dir nach Europa kommen, studieren, dann kommt sie zurück, und ihr Kind wird ihr in die Arme rennen. Ihr macht immer so ein Theater um diese Dinge. Nun aber weiter: Du schlägst drei, die Zwei am Rand, dann fünf, die Vier am Rand, dann elf. Der erste Schlag jeder Gruppe genau in der Mitte, der letzte ebenfalls, aber beim letzten behältst du die Finger auf dem Fell."

Ja, unsere "zivilisierte" Gesellschaft! Das "Entwicklungsland" sind  WIR! Warum können unsere Kinder nicht einfach fröhlich und neugierig - und natürlich auch angstvoll, das gehört doch dazu - das Wunder der Liebe entdecken und erforschen? Sind wir wirklich nicht weiter als die Barbaren im 19. Jahrhundert, diese bigotte, abgefeimte, wohlanständige Bürgergesellschaft, die ledige werdende Mütter stigmatisierte, mit dem Fluch der "Sünde" belegten? 

Ich weiß, das kann kein hilfreicher Rat sein. Du lebst hier, in dieser kalten, kinderfeindlichen Welt. Du mußt mit Gummi oder Chemie verhindern, daß du Mutter wirst. Dein Dorf macht kein Fest, wenn du schwanger wirst. Und mir, der ich Kinder gern habe und vieles von ihnen lerne, dreht sich Herz und Magen um.

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1. Bei kleinen Brüdern breitet man immer ein schönes Frottiertuch aus, bevor man sie auf eine Ledercouch setzt.

2. Leider sind Ledercouches mit Anilinfarben eingefärbt, die auf Aceton ziemlich empfindlich reagieren. Also keinesfalls acetonhaltigem Nagellackentferner verwenden. Es gibt acetonfreien Nagellackentfernen, versuche es damit. Schneide oder stanze in ein Blatt Fließpapier ein Loch genau in der Größe des Flecks und lege es auf (nicht festkleben). Tropfe genau auf den Nagellackfleck, nichts daneben. Wische nach der Auflösung des Lacks keinesfalls weg, sondern tupfe ihn sorgfälig mit mehreren Wattestäbchen nacheinander auf. Wenn du nicht alles wegbekommst, mußt du die Behandlung wiederholen.

3. Wenn gar nichts mehr zurückbleibt, hast du Glück gehabt - wenn noch etwas zu sehen ist, muß leider der Lederfachmann ran, der mit Anilinfarbe neu einfärbt.

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Nie ohne bewaffneten Begleiter vor der Tür oder in einem Nebenraum

Nie ohne Dusche (Kunde/n) vorher

Nie ohne Präservativ

Nie ohne Vorkasse

Was nicht vereinbart war, bleibt tabu

Nie billig. 200 muß für 15 Minuten unterste Grenze sein.

5 zugleich, das kann schön sein, muß aber geordnet ablaufen. Jeder muß aber 200 bezahlen. Es wäre sonst der Straftatbestand "erschlichene Leistung", wird von Staats wegen verfolgt. Dein Assistent kriegt die Namen schon raus, der weiß dann auch, wie es mit der Anklage geht.

Verletztungen sind ein no go, sofort den Assistenten rufen als Zeugen ud eine Strafanzeige des Täters an das zuständige Landesgericht oder einfach an den nächsten Polizeiposten. Spuren nicht tilgen.

Polizistinnen und Polizisten sin deine Freunde und Freundinnen, nicht deine Gegner. 

So dürftest du sicher sein.

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Unerwünschtes Brummen

  1. Die naheliegendste Vermutung: Du schreibst, wenn du die Saiten der Gitarre berührst, ist das Brummen weg. Singlecoils sind die reinsten Antennen, gierig saugen sie so gut wie jedes elektromagnetische Feld der Umgebung auf und geben es getreulich wider. Diese Felder können von Netzteilen (die ja eigentlich Transformatoren sind), von Leuchtstoffröhren, LED-Birnen und unzähligen anderen wechselstromverarbeitenden Geräten bis hin zu einem Toaster kommen. Also: Zunächst mal die Gitarre am Interface- oder Mischpult-Eingang ausziehen oder aber die Gitarre auf reinen Humbucker-Betrieb schalten (hier unterdrücken Kompensationsspulen das Brummen).

  2. Die Störquellen "isolieren", das heißt, sie mit Abschirmfolie aus sog. Numetall umwickeln. Im Extremfall auch die zuleitenden Kabel, diese mit Abschirm-Klebeband isolieren. Das sieht allerdings ziemlich hässlich aus. Ich selber habe mir eine innen mit Abschirmfolie beklebte Kiste aus Sperrholz gebaut mit präzisen Ausschnitten für die Kabel-Zu- und -Abführungen. Eine schlichte Schuhschachtel, innen mit Abschirmfolie beklebt (evtl. zwei oder drei Schichten), tut's auch. In diese Schachtel kommen alle Adapter ("Netzteile"). Abschirmfolie gibt's im Fachhandel, z.B. Conrad (natürlich online bestellbar). Wichtig: NF-Folie nehmen (HF ist gegen Elektrosmog).

  3. Falls du - wie ich es mache - Audiosignale über ein Mischpult ins Interface führst, darfst du beim Mischpult nie die Eingänge und die Ausgänge gleichzeitig aktiviert haben (bei einfachen Mischpulten: Nicht beide eingesteckt lassen). Durch die unterschiedlichen Latenzzeiten der Signalwege (hinaus und hinein) bilden sich unweigerlich Brummschleifen.

  4. Es gibt noch immer billige "Netzteile", deren ausgehende Gleichstromspannungen nicht gedämpft sind. Das bedeutet, daß du der Wechselstromspannung entsprechende Spannungsabfälle im diodengleichgerichteten Ausgangsstrom hast. Hier hilft nur eine für den "Radiobastler" sehr einfache, für dich möglicherweise nur mit Freundeshilfe zu erzielende Lösung: Einen Kondensator hoher Impendanz zwischen die Phasen zu löten. Der bringt das Brummen zwar nicht völlig zum Verschwinden, reduziert es aber auf ein erträgliches Maß. Ich hoffe, du kriegst das Brummen jetzt endgültig weg.

Gruß von Kalaf

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Zunächst schlage ich dir vor, dir niemals mehr die Haare schneiden zu lassen; du führst sonst die Anthropophagen in Versuchung. Geigenbogenhaare stammen von (oft speziell dazu gezüchteten) Pferden , die sehr fröhlich und munter in hohen Lagen Chinas und der Mongolei leben. Für viele Züchter sind diese liebevoll behandelten Pferde die Existenzgrundlage. Es werden Hengsthaare verwendet, da Stutenhaare vom Urin angegriffen sind. Es gibt keine brauchbare Alternative zum Roßhaar. Man experimentiert mit verschiedenen Materialien, unter anderem mit langkettigen Polymeren oder sogar mit Kohlefasern. Die daraus gefertigten Bogen haben den Vorteil, daß sie - im Gegensatz zum Roßhaar - feuchtigkeitsunempfindlich sind; ansonsten haben sie nur Nachteile: Sie greifen weniger sensibel, lassen weniger Artikulationsnuancen zu. Zum Üben sind sie ok, für Konzerte untauglich. Du möchtest ja mit der Geige "sprechen", nicht nur Töne abspielen. Also: Es gibt zur Zeit keine vernünftige Alternative zu Roßhaar. Kein Tier muß leiden. Ein befreundeter Geigenbauer, der die Mongolei bereist hat, erzählte mir, daß die mongolischen Züchter sogar spezielle Lieder haben, die sie ihren Pferden vorsingen, damit die Schweifhaare kräftiger wachsen. Gruß von Kalaf

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"Gattung" ist ein unscharfer, letztlich eigentlich unbrauchbarer Begriff. In "Gattungen" werden Musikstücke zusammengefaßt, die sich in irgend einer Form gleichen, sei es in der Besetzung (Streichquartett, Sinfonie, Lied) oder sei es im Verwendungszweck (Oper, Oratorium, Kantate etc.). Eines meiner ersten abendfüllenden Stücke wollte ich "Oper" nennen; der Dramaturg am Theater, an dem es uraufgeführt wurde, schlug stattdessen vor, es "eine Idylle" zu nennen, eine neue Gattung war geboren...

"tiergartenbg"s Kommentar ist Unfug. "Diatonik, Chromatik und Enharmonik" sind Begriffe aus der allgemeinen Musiklehre; es sind auch keine Tongeschlechter. "Formen" sind locker umrissene Gestaltungsprinzipen (Sonate, Fuge, Strophenlied etc.), mit Gattungen hat das alles nichts zu tun (eigentlich sollte man hier nur antworten, wenn man weiß, wovon man spricht).

Die Frage nach der musikalischen Gattung wird erst dort interessant, wo ein Musikstück sich ihr entzieht. So wurde häufig die Frage diskutiert, ob Wagners Opern nicht eigentlich sinfonische Dichtungen seien. Oder ob einige Klavierstücke von Liszt nicht eigentlich Sinfonien seien. Manche Opernarien von Verdi sind in Italien zu Volksliedern geworden ("Libiam" aus "La Traviata"), haben also ihre Gattungsbegrenzungen überschritten.

Ich hoffe, mein Kommentar war hilfreich. Gruß von Kalaf

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Akkorde sind mehrere Töne unterschiedlicher Tonhöhe, die zusammen erklingen.

Die Information, wonach Akkorde aus Tönen bestünden, die sich "harmonisch deuten lassen", ist hoffnungslos veraltet. Dies trifft seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts nur noch für den "Spezialfall" der sog. Dreiklänge bzw. Septakkorde zu. Für alles, was du bei den Komponisten der Neuen Wiener Schule und später hörst, gilt im Grunde das Gegenteil: Da sind Akkorde zusammenklingende Töne, deren Ordnung sich der traditionellen harmonischen Analyse eben gerade entzieht!

Die gut gemeinte Wiki-Antwort ist ein typisches Beispiel dafür, wie musiktheoretische Wahrnehmung bei vielen selbsternannten Fachleuten vor bald hundert Jahren stehen geblieben ist. Das Dur-moll-tonale System, das die erwähnten harmonischen Deutungen voraussetzt und ermöglicht, wird zwar noch immer verwendet (z.B. für Schlager- und Tanzmusik oder in den meisten Rock- und Popsongs). Das ändert aber nichts daran, daß es sich bei diesem System schlicht um einen gleichsam zum Axiom erhobenen Spezialfall handelt, um eine von tausend Möglichkeiten, Tonhöhen zu organisieren.

Wenn wir Musik machen, sollten wir nur auf ein gängiges System zugreifen, wenn wir dies wirklich wollen - denn damit verzichten wir auf Milliarden von musikalischen Möglichkeiten. Um zu verstehen, was ich meine, hör dir doch einfach mal Musik von György Ligeti an, vielleicht zum leichten Einstieg das "dies irae" aus dem Requiem III: http://www.youtube.com/watch?v=ApdYpaPamMs (ein leichter Einstieg deshalb, weil Ligetis Musik sehr anrührend ist; Stanley Kubrick hat sie sogar als Filmmusik verwendet).

Ich hoffe, meine Antwort war hilfreich und nicht allzu verwirrlich. Gruß - Kalaf

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Die von Bormolino erwähnte Hochfrequenzwaffe strahlt im Gigahertz-Bereich, ist also nicht real hörbar.

200 Dezibel dürften schwer zu erreichen sein; da es sich bei dB um einen logarithmischen Wert handelt, würden wir 200 dB um 1012mal (!) lauter wahrnehmen als 100 dB.

Die Gefahren lauern woanders. Wenn ich die vielen jungen Leute sehe, die mit auch für andere hörbarem gss-d-gss-d-gssd im Ohrhörer rumlaufen oder im Zug sitzen, mache ich mir wirklich Sorgen - denn der Schalldruck dürfte so hoch sein, daß er fast zwangsläufig zu einem Hörschaden führen wird.

Die SUVA empfiehlt, die Spitzenbelastung von 100 dBA sollte nicht länger als maximal 10 Minuten täglich betragen. Wer sehr laut Musik hört bewegt sich in diesem Bereich.

Ein anderes Lärmrisiko besteht darin, daß man sich einen Tinnitus zuzieht. Dies sind die realen Risiken.

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Der Hals einer Ukulele ist für den Zug von Nylonsaiten dimensioniert. Stahlsaiten haben einen wesentlich höheren Zug (ca. 40 kg). Deshalb sind für Stahlsaiten ausgelegte Instrumente stabil "gesperrt" gebaut oder haben einen Stahlstab unten eingelassen, den sog. "trussod", der einen Gegenzug ausübt. e-Gitarren haben heute alle diesen Stahlstab, damit man die Hälse verhältnismäßig schlank machen kann. Wenn dem nicht so wäre, würden die Saiten nach einiger Zeit den Hals zu einem "Pfeilbogen" verziehen; das Instrument würde dadurch unspielbar.

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Du könntest auch fragen, ob "Blasinstrumnt" und "Flöte" (oder Zucchini und Gemüse) dasselbe seien.

"Handorgel" ist ein Sammelbegriff für alle Zungeninstrumente, deren Zungen durch einen von Hand betätigten Balg durch Zug und Druck in Schwingung versetzt werden. Dazu gehören Akkordeon (von michimama korrekt beschrieben) und Konzertakkordeon (bei dem die linke Spielhälfte auf Einzeltöne umregistriert werden kann). Beide Instrumente geben bei gleichem Griff sowohl bei Zug als auch bei Stoß die gleichen Tonhöhen - ob Einzeltöne oder Akkorde) ab. Anders ist es bei traditionellen Handorgeltypen, etwa dem Schwyzer Örgeli, dem Bandoneon oder der Concertina und vielen anderen Formen. Bei diesen Instrumenten - die, wie gesagt, auch alle "Handorgeln" sind - ergeben Zug und Stoß andere Töne, beim Schwyzer Örgeli zum Beispiel Tonika bei Stoß und Dominante bei Zug (typischerweise in der Hauptreihe Es-Dur bei Stoß, B-Dur bei Zug). Das kann hilfreich sein, weil sich einfache Volkslieder sich so ohne besonderes Üben begleiten lassen; sobald die Musik aber komplexer werden soll, wird es zur Akrobatik, weil dafür diese Instrumente nicht gedacht sind.

Ich hoffe, meine Antwort war hilfreich. Freundlich grüßt Kalaf

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rabbi99 hat sehr sorgfältig und gut geantwortet.

Als alter Besserwisser möchte ich aber deine Frage - und damit auch seine Antwort - relativieren.

"Akustikgitarre" ist ein völlig blödsinniger Begriff; es gibt keine nicht-akustische Gitarre. Wenn der Begriff überhaupt sinnvoll sein soll, kann er nur bedeuten, daß es sich um eine Gitarre handelt, die auch ohne Verstärker laut genug für die Fußgängerzone ist. Der Begriff bezieht sich also auf die Bauweise: Ein Korpus, der Resonanzkörper, umgibt "umbaute Luft". Ob nun Darm-, Nylon- oder Stahlsaiten drauf sind ist unerheblich. Auch die Saitenabstände an Sattel und Steg können beliebig variieren. Den Begriff "Akustikgitarre" verwendet man dialektisch, um diesen Gitarrentyp gegen die "Brettgitarre" abzugrenzen, also eine e-Gitarre ohne Resonanzraum.

"Westerngitarre" hingegen bezieht sich auf eine Instrumentenbau- und Spieltradition. Das ist etwas kategorisch anderes. Westerngitarren SIND Akustikgitarren. Sieh es mal so: Du könntest auch fragen, was der Unterschied zwischen "Gewürz" und "Pfeffer" sei. Oder zwischen "e-Gitarre" und "Rock-Gitarre". Das eine bezeichnet eine Spieltradition, das andere eine Bauweise. Was ist der Unterschied zwischen einer Tracht und einem kunstvoll bestickten Gewand?

Zwischen den einzelnen Gitarren gibt es unzählige Unterschiede, die mit allen verfügbaren Begriffen nur unzureichend zu kategorisieren sind. Klar, die L1 von Gibson ist eine Akustikgitarre, aber es ist nicht auszuschließen, daß auch Country-Gitarristen sie gespielt haben; demnach wäre sie auch eine Western-Gitarre. Würde ich als Schweizer eine Stratocaster spielen und würde damit weltberühmt und legendär, könnten Gitarristen auf die Idee kommen, diesen Gitarrentyp als "Schweizergitarre" zu bezeichnen. Kirchenorgel, Schwalbennestorgel, Drehorgel, Jahrmarktsorgel, Hammondorgel, Handorgel, Schwwyzerörgeli...

Übrigens war das schon immer so mit den Instrumenten. Die "Cythera" war ein griechisches Zupfinstrument; aus ihr entwickelten sich verschiedene Bauformen und Namen: Zither, Gitarre. Parallel dazu entwickelte sich die Laute, die aber überhaupt nicht laut ist - der Name kommt vom arabischen "al ûd" (englisch heißt dieses Instrument "Lute", was näher beim ursprünglichen Namen ist). All diese Instrumente haben verschiedene Namen, die sich entweder von der Bauweise oder von der Spieltechnik oder vom sozialen Umfeld, in dem die Instrumente gespielt wurden, herleiten können.

Es gibt Akustikgitarren, die ohne Verstärker nicht klingen wollen, es gibt Brettgitarren, in die Hohlräume eingefräst sind ("chambered"). Es gibt einfach alles. Und die Begriffe sind immer Auffassungssache. Woher definiert man das Instrument? Jemand auf der "guitarmaniac"-Site hat seine Gitarre sogar einmal "DIE Bühnengitarre" genannt. Eine weitere Kategorie. Zuerst habe ich mich darüber geärgert, dann fiel mir ein, daß auch ich schon von einer "guten Konzertgitarre" gesprochen habe. Damit wäre sogar der Ort, an dem die Gitarre gespielt werden soll, in die Namensgebung eingeflossen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: "Dieses akustische Brett ist eine gute Schlafzimmergitarre, aber sicher kein Punk-Scheit".

So ist das nun mal. Namen sind Überlieferung. Schall und Rauch.

Gruß von Kalaf

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ps - für die Gitarre kannst du einfach f°7 greifen, scheint widersprüchlich, ist halt in dieser Art von Tab nicht vorgesehen. Das heißt: die 7. ist nicht diminuiert.

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Die wiki-Interpretationen sind ok. Aber ich hab eine bessere Erklärung, die da nicht steht. Wichtig sind die ersten drei Töne, die vor dem Akkord als reine Melodietöne stehen: a'-f''-e''. Diese drei Töne schreiben in deiner (unbewußten) Wahrnehmung die Tonart a-moll fest. Dies einfach aufgrund der Tatsache, daß diese so oft zitierte melodische Wendung dir geläufig ist (das barocke "Seufzer-Motiv", das in der musikalischen Rhetorik spätestens seit dem 16. Jahrhundert belegt ist).

Und nun schneien die Töne f' - h' - dis'' - gis'' rein, und das wirft dich völlig aus der Bahn. Einerseits scheint der Akkord absolut zu passen, denn f, h und gis sind ja im harmonischen moll tonleitereigen (das gis ist, streng genommen, chromatisch, aber in der Hörtradition ist diatonisches moll selten). Der "falsche" Ton ist also das dis.

Und jetzt wird es noch komplizierter: Hätte Wagner einfach einen "schrägen" Akkord geschrieben, wäre das unverständlich. Das hat er aber mit dem Tristanakkord nicht getan. Der Tristanakkord kann gar nicht "falsch" wirken, denn er kommt in einer Tonart diatonisch vor (das heißt, er wird dort nur aus tonleitereigenen Tönen gebildet), nämlich als VII7 in Fis-Dur. (Da würden die Töne anders heißen: eis - h - dis - gis), aber dein Ohr kümmert sich doch nicht um Notennamen, es nimmt nur wahr, daß der Akkord sowohl paßt als auch aus der Reihe tanzt.

Nun ist Fis-Dur aber von a-moll so weit entfernt wie nur immer möglich (ein einziger Tonleiterschritt ist den beiden Tonleitern gemeinsam: Das h. Alle anderen Schritte sind anders.) So wirst du mit diesem Akkord von einer Welt in eine andere geworfen.

Verrückt, nicht?

Wagner bringt somit in dieser musikalischen Wendung das Kunststück zustande, einen "natürlich" klingenden Akkord nach nur drei einzelnen Tönen in einen musikalischen Zusammenhang zu setzen, dem er diametral gegenübersteht. Schon ein Geniestreich. (Ich mag Wagner überhaupt nicht, er regt mich nur auf, aber diese sieben Töne - drei Melodietöne, dann der vierstimmige Akkord - sind an harmonischer Komplexität nicht zu übertreffen).

@uschischicki: Generalbaßbezifferung wäre geschriebene Note f, Bezifferung 4#6#9, also durchaus unkompliziert - die crux ist eben die #6. In Fis-Dur: geschrieben ein eis, beziffert 579, du siehst: ohne jedes Versetzungszeichen, also diatonisch.

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Das wüßte ich auch gern, ich habe den Begriff noch nie gehört.

Wenn man logisch nachdenkt, ergibt der Begriff aber schon Sinn - eine Melodie ist eine Folge verschiedener fester Tonhöhen, die gibt es auch, wenn ein Vogel singt oder eine ungeölte Tür in den Angeln quietscht.

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Vielleicht kennt ihr eine Komponistin oder einen Koponisten. Wenn ihr ihr oder ihm von diesem Geschenk erzählt, wird er dieser wunderbaren Frau gern ein kleines Geigenstück schreiben, das die Tochter deiner Freundin dann als Autograph (Handschrift) mit namentlicher Widmung, vielleicht in einem einfachen Rahmen, überreichen könnte. Ich bin selber Komponist und habe mich des öfteren für geschenkte Instrumente oder eine geschenkte Musikaliensammlung mit einem kleinen handgeschriebenen Stück bedankt. Kam immer sehr gut an. Falls ihr keinen kennt, der was schreiben könnte, mache ich das für euch. Für eine so tolle Frau wie diese Geigenlehrerin würde ich das auch umsonst machen.

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